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RaBunzel in SriLanka::


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2 Sachsen in Sri Lanka, 02.02. – 20.02.2006

Nach einem angenehmen Flug mit AirLanka und einer pünktlichen, jedoch etwas unsanften Landung (sollte aber das einzige unsanfte Erlebnis während unseres Sri Lanka Aufenthalts bleiben) frische Kokosnuss auf dem Bandaranaike International Airport ca. 30 km nördlich von Colombo, wurden wir von Susann in Empfang genommen. Mit einem ratternden, ständig hupenden und permanent überfüllten Vehicle, hierzulande Bus genannt, ging es Richtung Colombo wo Mama dann endlich Sohn Marco in die Arme schließen konnte. Der erste Eindruck auf uns, die direkt aus einer – 15 C° kalten Provinz in Sachsen (Deutschland) kamen, eine dreckige, stickige, chaotische und natürlich unerträglich heiße Stadt. Doch dieser Eindruck wurde durch die vom Anfang an perfekte Reiseleitung durch das Team RaBunzel und sofortige bedingungslose Integration der zwei Neulinge aus Europa, sowie dem Genuss eines kühlen Drinks auf der Dachterrasse der Villa (hervorragender Rundblick auf die Licht- und Schattenseiten Colombos) von mal zu mal besser. Spätestens am Abend, nach Bezug eines Gasthauses in Mt. Lavinia, einem ersten Bad im „Indischen Ozean“ und abendlichen Ausklang in der gemütlichen Strandkneipe bei einer Flasche, oder waren es zwei, drei, …, Lion Beer, war die Welt wieder in Ordnung und wir konnten die auf uns einstürmenden Eindrücke richtig genießen. Am 2. Tag ab Bahnhof Colombo mit der Eisenbahn im Panoramawagen dann der Beginn einer einwöchigen Rundreise ins Landesinnere. Auf der spektakulären Strecke (marode Gleisanlage, Tunnel so groß wie gerade nötig und ständig winkenden Menschen zwischen den Schienen) Colombo - Kandy reihte sich in in Unawatuna der bergigen Landschaft ein Postkartenausblick an den anderen. In Kandy, dem kulturellen und geistigen Zentrum der Insel, waren wir dann Gast in „Toni`s“ Gasthaus. Von der Terrasse hat man einen wunderschönen Blick auf Kandy mit Kandy Lake, Zahntempel und dem sitzenden Buddha am gegenüberliegenden Hang. Bei einem abendlichen Spaziergang am Ufer des Kandy Lake bewunderten wir die prächtig beleuchtete Stadt. Anschließend wollte Marco wahrscheinlich testen wie weit die Integration der 2 Sachsen nach 2 Tagen in Sri Lanka schon gediehen war und verführte uns zu einem Besuch eines typisch einheimischen „Restaurants“. Etwas gewöhnungsbedürftig war es schon für uns, das Standardgericht der Srilanker Reis and Curry von einem Bananenblatt mit den Fingern zu essen. Aber wir ließen es uns schmecken und der mißtrauige Blick von Marco wechselte bald zu einem staunenden und später zufriedenen. Zurück in der Herberge, wurden wir von den ständig auf uns lauernden und schon seit 16 Jahren mindestens einmal im Jahr bei „Toni“ einquartierten Stammgast Fritz (ein Schweizer Pensionär) begrüßt und dann, wie jeden Abend, bei einem guten Glas Arrack (wird aus dem Saft der Blüte der Kokospalme destilliert) über Sri Lanka und der Weltpolitik der Gegenwart und Helden des Dschungels Vergangenheit aufgeklärt, was manchmal ziemlich anstrengend und nervig war. Auch wir besuchten am folgenden Tag natürlich die schon mehrfach beschriebenen Sehenswürdigkeiten dieser Stadt. Kultureller Abschluss des Tages war der Besuch einer Tanzshow, wo die berühmten „Kandy –Tänze“ ( bei gewaltigen rhythmischen Trommeln Energiegeladene akrobatische Tänze in leuchtenden Kostümen und fantastischen Masken) aufgeführt wurden. Am folgenden Tag Erkundung der weiteren Umgebung per Taxi mit den von Susi und Irmgard schon getesteten und als sehr gut befundenen (dem können wir uns nur anschließen) Fahrer Raja (lässt sich gut merken, denn unsere Perserkatze heißt auch so). Erstes Ziel Sigiriya – der Löwenfelsen, ein viereckiger ca. 180 m aus dem Dschungel herausragender Granitfelsen auf dem König Kasyapas I. im 5. Jh. eine prächtige Palastfestung errichten ließ. Sigiriya war bis zu seinem Tod im Jahre 495 Hauptstadt Sri Lankas. Der schweißtreibende Aufstieg über nicht gerade vertrauenswürdig an den Felswänden befestigte Stahltreppen, wurde mit einem grandiosen Ausblick auf die vom Dschungel überwucherte Seenlandschaft belohnt. Auf der Rückfahrt nach Kandy besuchten wir den buddhistischen Rock-Tempel. In den Höhlen kann man im ganzem Stück aus Fels gehauene sitzende und liegende (ca. 10 m lang) Buddhas sowie sehr gut erhaltene farbige Wandfresken bewundern. In einem am Wege liegenden Gewürzgarten, den man uns schon im Tempel wärmstens als den Besten empfohlen hatte (war wohl Verwandtschaft), erfolgte durch einen ayurvedisch belesenen Gärtner eine Führung durch die Vielfalt der Flora dieser Gewürzinsel. Nach Genuss des dargebotenen Tees und einer Massage, immer noch kostenlos, dann die Präsentation der Produkte im Verkaufsraum wo wir uns angesichts der Preise dann doch eher zurückhielten. Ein Ausflug nach Pinnawela ins regierungseigene Im teuren Restaurant Elefantenwaisenhaus ist ein absolutes Muss für einen Sri Lanka – Urlauber. Ca. 60 Dickhäuter jeden Alters kann man hier bei freiem Auslauf im Gelände beobachten. Höhepunkt ist das tägliche Bad im nahe gelegenen Fluss. Durch geschicktes Ausblenden der am Ufer stehenden Touristen mittels Teleobjektiv ist die Illusion von einer badenden Herde wilder Elefanten perfekt. Ein Ritt auf dem Rücken dieser Giganten durfte natürlich nicht fehlen. Die Aussicht ist auf jedem Fall bedeutend besser als die von uns gewohnte aus dem PKW, wenn das Schwanken nicht wäre! Auf der Rückfahrt mussten wir unbedingt die angebliche Lieblingsfrucht von „Raja“ kosten. Durian – die Krönung der unendlichen Vielfalt an einheimischen Früchten. Eine grüne stachlige bis Fußball große Frucht, die so fürchterlich stinkt, das die Mitnahme in öffentlichen Verkehrsmittel in Sri Lanka inoffiziell verboten ist. Im Inneren befinden sich, von einer cremigen Substanz umhüllte, ca. 3 cm große Kerne. Unter den ungläubigen Blicken der Einheimischen verspeisten wir die schlecht zu greifenden flutschigen Dinger und reihten uns bei der Beurteilung des Geschmackes in die Reihe der Millionen ein, die das schon vor uns getan hatten. Urteil: zwischen Knoblauch und Caramel, such dir was raus oder probier selber! Im Peradeniya Botanic Gardens einen botanischen Garden ca. 6 km außerhalb von Kandy, in einer Schleife des Mahaweli-Flusses gelegen, sind auf einem Areal von 60 ha tausende Pflanzen zu bestaunen. Neben Riesenbambusbüsche mit mehr als 30 m Höhe, mit tausenden Flughunden bestückte Bäume, einer Riesen Java-Weide (Ficus benjaminus) deren Äste sich auf einer Fläche von über 1800 m² ausbreiten, ist auch diese Stinkfrucht in Ihrer natürlichen Umgebung am Baum zu sehen, im Freien kein Problem! traditionell im Fischerboot Am nächsten Tag war wieder Reisen mit der Eisenbahn angesagt. Wir tuckelten immer höher in die Berge hinein, vorbei an unendlich vielen Teeplantagen, beidseitig der Strecke liegenden kleinen Dörfern mit ständig winkenden und grüßenden Menschen, nach Nuwara Eliya, einer Bergstadt 80 km südlich von Kandy. Das von Marco und Susi zum Jahreswechsel schon mal getestete kleine Hotel verfügt sogar über ein Kaminzimmer. Angesichts der doch schon etwas kühleren Temperaturen (ca. 10°C, die Einheimischen sprachen natürlich gleich mal von Temperaturen um den Gefrierpunkt, die würden sich umgucken) wurde natürlich der Kamin angeheizt und wir ließen den Tag gemütlich ausklingen. Der folgende Tag begann schon vor Sonnenaufgang, denn das Ziel, die Horton Plains eine abgeschiedene Hochebene auf mehr als 2000 m Höhe bietet frühmorgens, wenn die Luft klar ist die beste Aussicht. Wir waren tatsächlich, außer den friedlich grasenden Sri Lanka Hirschen (von den Einheimischen Elch genannt) die ersten am Eingang des Nationalparks, der Kassierer war noch gar nicht so richtig auf Besuch vorbereitet. Nach ca.4,5 km Marsch im Schein der aufgehenden Sonne erreichten wir World`s End (das Ende der Welt) einen 1312 m tiefen jähen tiefen Abgrund. Wir genossen die herrliche Aussicht auf das umliegende Bergland und die im Abgrund liegende Seen- und Dschungellandschaft. Nach und nach war es mit der idyllischen Sonnenuntergang... was sonst! Stille aufgrund von nun auch ausgeschlafenen Touristen vorbei, der richtige Zeitpunkt für uns den Rückweg über die Grasbewachsene Hochebene, vorbei an Flüssen und Wasserfällen anzutreten. Am Nachmittag dann ein Besuch in einer Teefabrik. Man will ja schließlich wissen, wie aus den grünen Blättern die von den Tausenden Tee-pflückerinnen täglich mühselig geerntet werden, der vorzügliche schwarze Ceylon-Tee wird. Das Ende unserer Endeckungsreise ins Landesinnere Sri Lankas rückte immer näher. Der nächste Tag war mit einer für europäische Verhältnisse zwar kurzen (ca. 240 km) aber angesichts der vorherrschenden Infrastruktur doch einen ganzen Tag dauernden Reise ausgefüllt. Mit unserem bewährten Fahrer „Raja“ ging es nach Ratnapura, die Edelstein-Hochburg der Insel. An einer Schürfstelle konnten wir uns überzeugen, dass nach intensiven waschen des Schlammes tatsächlich die verschiedensten Edelsteine (Rubin, Saphir, Spinell, Topas, usw.) in dem Weidenkorb zurück blieben. Diese wurden uns auch sofort zum Kauf angeboten, ohne die entsprechende Sachkunde nicht zu empfehlen! Das im Ort ansässige Edelsteinmuseum ist eine gute Adresse sich seriös über die schönen „Steine“ zu informieren. Nach Zwischenstopp in Mt. Lavinia, Susann und Strandgebäck wurde zugeladen, erreichten wir erst im Dunkeln unser Ziel Unawatuna. Ein kurzes Bad im Meer spülte die Strapazen des Tages ruck zuck weg. Am nächsten morgen der Ausblick von unserem Balkon auf die von Kokospalmen und kleinen einstöckigen Hotels gesäumte malerische Bucht, am westende die Kuppel eines Religionslehre buddhistischen Tempels und vorraus das schützende Riff. Das kleine familiär geführte Hotel „Banana Garden“ steht halb verdeckt von Kokospalmen direkt am Strand. Unbeschreiblich-einfach nur ein Traum! Nach Kultur nun Erholung pur. Der goldgelbe Strand, das glasklare blaugrün schimmernde Meer und die immer freundlichen Menschen ließen uns die restliche Welt für eine kurze Woche vergessen. Bis auf einige Ausflüge ins benachbarte Galle (schönes Fort) und in das ca.45 km südlich gelegene Matara (Besuch und Shopping in einer Batik-Manufaktur) hatte nun die Erholung Priorität. Baden, sonnen, gutes Essen (auch gute Preise, Hummer schon ab 8 €), abendliche Spaziergänge am Strand und nicht zu vergessen die Disco mit Sri Lankische Trommler waren nun der bestimmende Rhythmus. Am Freitag nach einem letzten schönen (Obstteller, frisch gepresster Saft, Ceylon Tee) Frühstück am Strand packen und Aufbruch nach Norden Richtung Colombo. Unterwegs Zwischenstopp am Matu Ganga (der Fluß breitet sich an dieser Stelle weit aus, so das man fast schon von einem See sprechen kann). Mit einem Boot geht es vorbei oder besser durch Mangrovenwälder, ein wirkliches Ufer ist nicht zu erkennen. In diesem von Menschenhand nicht erreichbaren Dschungel beobachten wir Komorane, Seeadler, bunt schillernde Eisvögel und auf dicken Ästen vorsichhintösende Warane. Mitten auf dem See begegnet uns ein Fischer in seinem urtümlichen Katamaran und zeigt uns stolz seinen Fang. Auf einer Insel zeigt uns eine alte Frau, die hier in einen Lehmhaus mit Mann und Sohn lebt,wie aus der Zimtpflanze die uns bekannte Zimtrinde (für alle die es nicht wissen, ein wichtiges Gewürz für die Weihnachtsbäckerei) entsteht. Nebenbei dreht sie, so schnell das man es gar nicht sieht, aus Kokosfasern ein äußerst haltbares Seil.Nach dem Besuch einer Schildkrötenfarm (hier wird versucht die 4 einheimischen Wasserschildkrötenarten vor dem Aussterben zu bewahren) dann geradewegs nach Mt. Lavinia wo es einen wichtigen Termin in einem Privatkrankenhaus (woanders war lt. Aussage von Marco eine echte ayurvedische Massage nicht zu bekommen) wahrzunehmen galt. Nach Anmeldung und Untersuchung durch den Chefarzt (Größe, Gewicht, Blutdruck, Abtasten, usw.) folgte auf einer Metallliege die Massage aller Körperteile, dabei wurde mit dem Einsatz von diversen Ölen nicht gespart. Nach einer ca. 20 min. Dampfsauna, in einem mit Kräuter bestückten ordentlich geheizten und absolut dichten Holzkasten (schwitzen am Limit, fühlten wir uns ziemlich ölig (besonders die Haare). Auf dem Gruppenfoto mit Chefarzt, mehreren Krankenschwestern, Masseuren, kurz dem halben Personal, sind die „gegeelten“ Frisuren auf unseren hochroten Köpfen sicherlich deutlich zu erkennen. Am letzten Tag Versuch noch vorhandene freie Transportkapazitäten durch den Kauf von „Mitbringsel“ aufzufüllen. Doch der staatliche Laksala-Laden (garantiert stressfreier Einkauf aufgrund fester Preise und gesicherter Qualität) hatte infolge eines uns unbekannten (einer von mehreren im Monat) Feiertags geschlossen. Also hinein in das Gewühl des Pettah-Viertels, ein südasiatischer Basar wie aus dem Bilderbuch und die restlichen Souveniers beschafft. Abends dann Ausklang und Abschied nehmen in der schon am Anfang erwähnten Strandkneipe in Mt. Lavinia, denn am nächsten Morgen 5:00 Uhr geht es wieder zurück ins winterliche Deutschland.

G + M Ramsbeck
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