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Embilipitiya, 15. - 17. Oktober 2005

Diesmal waren wir mit Prabath unterwegs, einem hiesigen Studenten, der uns seinen Heimatort zeigen wollte. Uns stand also die Eroberung ländlicher Regionen abseits touristischer Pfade bevor. Am ersten Tag ließen wir uns mal wieder davon überzeugen, Flussüberquerung bei dem Bobathfall dass es nicht nur um die Insel herum viel Wasser gibt. Wir testeten die physikalische Eigenschaft der Wasserdichte in den Blubberblasen eines beeindruckenden Wasserfalls bei Ratnapura und genossen einen grandiosen Sonnenuntergang vor der Kulisse der Sri Lankischen Bergwelt aus der Perspektive von Wasserläufern (beim Baden im Chandrika-Stausee). Dann überraschten wir die Dorfjugend von Embilipitiya mit einem nie dagewesenen Einfall: Wir entzündeten ein Lagerfeuer. Obwohl wir uns mit einem ehemaligen Pfadfinder aus Bayern und noch dazu Hobbypyromanen als bestens gerüstet wähnten, war einige Geduld von Nöten. Dafür wird noch längere Zeit von den verrückten „whities“ im Ort die Rede sein... und zwar aus mehreren Gründen (dazu später). Wir erhielten Naturbursche probt für nächstes Endzeitfilm dieser Tage eine Einführung ins traditionelle Familienleben im ländlichen Sri Lanka und nahmen damit einhergehend an einer zweitägigen Mastkur teil. Die Mama von Prabath und seine Schwestern bekochten uns fürstlich und ließen uns so einige neue Dinge ausprobieren. Neben einigen Exkursen in Landwirtschaft und Küche (einschließlich vielen Aaaahhhs und Oooohhs seitens der Abendländler beim Betrachten exotischer Früchte, Reis- und Chilianpflanzungen, Pfefferbäume, einer Reismühle uvm.) hatte Prabath ein gnadenloses Ausflugsprogramm Warme Quellen bei Embilipitiya zusammengestellt. Zunächst ging es am Sonntag zu einer heißen Quelle, wo wir uns ausgiebig reinigten und nach längerer Abstinenz mal wieder eine warme „Dusche“ gönnten. Im Anschluss fuhren wir mit einem Kleinbus auf holpriger Piste durch savannenartige Landschaft und entdeckten allerlei Tiere, was eine richtige Safaristimmung aufkommen ließ. Unser Ziel war ein einsam gelegener buddhistischer Tempel mitten im Busch. Dort leben einige Mönche, die sich der Meditation verschrieben haben. Dorfbewohner kommen hin und wieder vorbei und bringen etwas zu Essen. Die Tempelanlage mit verschiedenen Altaren, die sich verstreut in der Landschaft befinden, erstreckt sich über ein größeres Gebiet von Wald und Felsen. Einige der Mönche kommen nur hin und wieder zum Zentrum des Tempels, sie leben als Einsiedler im Busch und meditieren den größten Teil ihrer Zeit. Der Ort strahlte tatsächlich viel Ruhe aus, aber da rief auch schon die Mama an („das Essen wird kalt!“). Am Nachmittag besichtigten wir noch den „Prince's palace“, ein altes herrschaftliches Gebäude, in dem ein angeblich grausamer Prinz sein Unwesen trieb. Immerhin soll er trotz der Entfernung von ca. 50km zum Meer und dichtem Regenwald täglich frischen Fisch gespeist haben, indem er Staffelläufer an der Strecke hatte, die jeden Tag den Fisch als „Staffelstab“ im Dauerlauf transportierten. Wer zu langsam war - worunter die Fischqualität litt - wurde einen Kopf kürzer gemacht...

Der Montag stand im Zeichen des Vollmondes. Es war geplant, die Großeltern von Prabath im nahe gelegenen Tempel zu besuchen, die sich dort den gesamten Poya-Tag aufhielten. Zuerst mussten noch die kleinen Altare, die auf jedem Familie vom Prabath Grundstück vorhanden sind, mit Räucherwerk, Speisen, Getränken und Blüten bestückt werden. Dann hatten wir die Gelegenheit, eine für uns neue Fortbewegungsmethode zu testen. Wir fuhren auf einer Art Minitraktor. Diese Verkehrsmittel sind für ihre Größe sehr laut und brauchen daher als einziges Verkehrsmittel in Sri Lanka keine Hupe. Der Fahrer des Gefährtes erinnert aber trotz der Technik aufgrund der Form und Vibration des Lenkers eher an einen Viehbändiger als einen Autofahrer. Nicht nur für uns war die Fahrt ein Erlebnis, die gesamte Landbevölkerung starrte mit heruntergeklappter Kinnlade auf die seltsame Szenerie. Aufgrund der reichlichen Ernährung waren wir allerdings etwas schwer und der arme Traktor schaffte es gerade bis ins Ziel, wo er mit plattem Reifen aufgab. Im Tempel begrüßte uns der buddhistische Mönch, wobei sich weder Marion noch Susann erinnern können (vielleicht lag es am Bethel kauen, das wir auch ausprobieren mussten), ob sie den Armen im Eifer des Gefechts berührt und damit „entweiht“ haben. Später stand der Abschied von der Großfamilie samt Onkels, Tanten usw. an und wir begaben uns auf die Heimfahrt - wie immer in überfüllten Bussen. Die Passagiere auf dieser Fahrt hatten jedoch viel zu lachen, weil sich der Bayer Michael als Busschaffner ausprobierte und bei jedem Halt durch lautes und schnell wiederholtes Ausrufen des Fahrtzieles (recht anständiger Imitationsversuch) neue Gäste zu gewinnen suchte.

   © 2005 by MRamsbeck •