Back to 'home'

RaBunzel in SriLanka::


RaBunzel in Sri Lanka :: Kampf dem Unwissen :: BilderBuchSriLanka :: FrischeFrüchteFrüchtchen :: AwaUm

impressum  
Trautes Heim :: Unawatuna :: Visa :: Marawila :: Kandy :: Embilipitiya :: Bentota :: Hikkaduwa :: SriLanghaar :: Trinco :: Yala and Tissa :: Von Muttern :: Nurelia :: Silvester :: Anuradhapura :: 2Sachsen
Auf nach Kandy!, 7. - 9. Oktober 2005

Auch an diesem Wochenende haben wir wieder viel gelernt und wollen die Welt daran teil haben lassen.

1. Thema Zug fahren: Zugfahren hat gegenüber dem Bus eindeutige Vorteile. Der Zug beunruhigt nicht durch unvorhergesehene Überholmanöver oder plötzliche Bremsvorgänge. Bahnhof in Pettah Der Zug ist relativ allein auf weiter Strecke, was dem Fahrgast Dauerhupen, Stau und das allgemeine Verkehrschaos erspart. Der Zug ist sogar noch billiger als Busfahren. Auf manchen Strecken wie auf der nach Kandy bieten sich traumhafte Aussichten auf Berge und Täler, Reisfelder und all die seltsamen Pflanzen hier. Auf der Hinfahrt am Freitag genossen wir diese Vorzüge, wir waren nicht gerade schnell, aber bequem und mit Fenstersitzplatz unterwegs. Zugfahren hat aber auch unübersehbare Nachteile. Wie in Deutschland fährt selten ein Zug pünktlich ab. Züge sind wie Busse gern überfüllt. Es ist eher die Regel als Ausnahme, dass eine Lok mit Maschinenschaden die Weiterfahrt verzögert. Dann kann man nicht einfach umsteigen wie bei Bussen, die ja ständig fahren, man ist angehalten zu warten. So geschehen bei der Rückfahrt! Als wir den Bahnhof von Kandy erreichten, stand der nächste Zug nach Colombo schon bereit und war dementsprechend gefüllt. Schlau wie wir waren, entschieden wir uns dafür, auf den folgenden (und an diesem Tag letzten) Zug zu warten. Um uns Sitzplätze zu sichern, die auch noch eine klasse Aussicht bieten würden. Geduldig warteten wir auf den Zug und nahmen die idealen Sitzplätze in Beschlag. Susi gafft
Nach weiterem Warten und einigen verdächtigen Durchsagen auf dem Bahnsteig erfuhren wir, dass sich die Abfahrt wegen eines entgegenkommenden Intercity-Zuges mit Maschinenschaden um eine Stunde verzögert. Damit schwanden unsere Hoffnungen, die grandiose Strecke noch bei Tageslicht zu befahren. Als sich der Zug dann in Bewegung setzte, tat er dies nur sehr langsam (technische Probleme), was dazu führte, dass irgendwo auf der Strecke die Lok gewechselt wurde. Außerdem gab es noch eine kleinere Aufregung wegen ein paar angetrunkenen Teenagern mit verzögertem Reaktionsvermögen, die wie in Sri Lanka üblich aus der Zugtür lehnend mitfuhren, was eine Kopfwunde zur Folge hatte. Was wir daraus gelernt haben? Wir können jetzt die Frage: „Wann fährt der Zug weiter?“ auf singhalesisch stellen...

2. Der Temple of tooth (Zahntempel): ist nicht etwa eine exklusive Dentalklinik, Temple of tooth
sondern DAS Heiligtum der Buddhisten in Sri Lanka. Darin wird angeblich ein Backenzahn Buddhas als Reliquie aufbewahrt und viele Pilger kommen hierher, um zu meditieren oder Opfergaben abzuliefern. Der Zahn hat eine bewegte Geschichte und wurde schon öfter wörtlich oder sinnbildlich aus den Flammen gerettet. Beinahe wäre das auch 1998 nötig gewesen, als vor dem Tempel eine Bombe der Tamil Tigers expoldierte, die die gesamte Vorderfront des Tempels zerstörte. Als wir uns diesen Tempel angesehen haben, konnten wir uns außerdem über die Geschichte eines berühmten Arbeitselefanten des Tempels weiterbilden, zu dessen Ehren ein eigenes Museum errichtet wurde. Nun mutmaßen wir, dass diese bereits 1985 verstorbene Elefantenkuh nach der Reinkarnationslehre als Rassekatze wiedergeboren wurde. Unseres Erachtens ist es eine große Auszeichnung für ein treues Arbeitstier, sich im nächsten Leben als Katze so richtig verwöhnen zu lassen. Der Elefant hieß Raya (dürfte einer Alberodaer Familie und deren Perserkatze ein Begriff sein)...

3. Die heimische Flora und Fauna: ist uns an diesem Wochenende etwas näher auf die Pelle gerückt. Chef mit Maitresse Schon in der Unterkunft mussten wir erneut Bekanntschaft mit der großen Springspinne machen (das freut besonders die Susi) und trafen außerdem ein hübsches Chamäleon. Dann gaben sich ein Kormoran, ein Riesenleguan, ein Skorpion, jede Menge Vögel und Affen sowie ungezählte Flughunde, teilweise so groß, dass man sich Graf Dracula gegenübersah, die Klinke in die Hand. Die Schlange Palapolonga haben wir im Wildreservat entdeckt, auf Foto festgehalten und dann gleich dem Parkwächter gezeigt. Eine interessante Eigenart haben diese Schlangen in Sri Lanka. Je weiter man vom Bergwald ins Tal kommt, desto gefährlicher werden sie! Während der Mann im Reservat noch meinte, die Schlange sei ungefährlich, war sie beim Chef eines Restaurants über der Stadt „slightly dangerous“ girls auf der Wiese - also ein bissel gefährlich und unten in Kandy schon richtig gefährlich. Würden wir hier in Colombo nachfragen - so unsere Vermutung - wären die Leute vermutlich perplex, dass wir nach dieser Begegnung noch am Leben sind. Die Vermutung wurde prompt bestätigt. Die Menschen hier lieben es außerordentlich, Ausländer mit Horrorgeschichten über die Sri Lankischen Giftschlangen zu erfreuen. Den einzigen Leoparden im Wald trafen wir an diesem Wochenende nicht, aber er hat uns sicher beobachtet... Auch der Besuch des Botanischen Gartens am Sonntag war außerordentlich aufschlussreich. Wir entdeckten unzählige uns bis dahin unbekannte Bäume und Früchte, darunter so skurrile wie den sausage tree (Wurstbaum) oder canon ball tree (Kanonenkugelbaum). Marco machte sich die lückenlose Dokumentation zum Ziel, so dass auf dieser Seite evtl. noch weiterführende botanische Erläuterungen zu erwarten sind...

4. Sind wir Sri Lanker? Ihr werdet sagen: Nein, natürlich nicht! Essen nach Art des Landes Da wir aber alle keine Rassisten sind, sollten wir dies nicht vorschnell aufgrund unserer hellen Hautfarbe mutmaßen. In Marcos Reisepass befindet sich gar ein Residence Visa, das ihn zusammen mit einem wichtigen Brief der Universität Moratuwa dazu berechtigt, zumindest bei der Berechnung von Eintrittspreisen als Einheimischer durchzugehen. Das macht sich sehr deutlich bei den Ausgaben bemerkbar, denn der Standardeintritt zu den meisten Sehenswürdigkeiten für locals beträgt 28rs. (ca. 24 Cent), für Ausländer bewegt er sich zwischen 300 und 1500rs. Nun ist es Marcos neuer Sport, Eintrittsgelder zu sparen, was er durch äußerst überzeugendes Auftreten sehr erfolgreich tut. Auf diese Weise kann es sogar passieren, dass wir in diesem Land unverhofft viel kulturelle Bildung genießen...
   © 2005 by MRamsbeck •