Der Kong - auch Quart genannt - ist eine Figur aus vier gleichen Steinen und wird mit Punkten und Verdopplungen bewertet. Beim Herauslegen eines Kongs bekommt man einen Ersatzstein. |
Der Kong ist eine der vier Figuren, aus denen man ein vollständiges Mah-Jongg-Bild zusammensetzen kann. Er besteht aus vier gleichen Steinen. Da alle Steine außer Blumen und Jahreszeiten viermal im Spiel vorhanden sind, gibt es auch von allen Steinen entsprechende Kongs, die aber unterschiedlich bewertet werden. Trumpfkongs, also Kongs aus Drachen und Winden werden höher bewertet als Farbkongs. Unter letzteren sind es wiederum die Ecksteinkongs, die mehr Punkte einbringen als die einfachen Farbkongs. Eine Auflistung der möglichen Punkte und Verdopplungen für einen Kong findet man in der Tabelle der Bewertungen. Bis hierher unterscheidet sich der Kong nicht wesentlich vom Pung.
Das normale Mah-Jongg-Bild besteht aus vier Drei- oder Vier-Steine-Figuren und genau einem Schlußpaar. Nun würde aber ein Stein fehlen, wenn man eine Vier-Steine-Figur, einen Kong also, ausgelegt hat. Deswegen erhält der Spieler, der einen Kong herauslegt, vom Spielleiter einen Ersatzstein vom toten Ende der Mauer. Der Spieler ist selbst dafür verantwortlich, daß er immer die korrekte Anzahl Steine in der Hand stehen hat, also 1, 4, 7, 10 oder 13, wenn er nicht gerade am Zug ist. Trotzdem wird vom Spielleiter erwartet, daß er auch seinerseits an das Herausgeben des Ersatzsteines denkt.
Aus dieser Behandlung des Kongs resultiert auch noch eine andere Besonderheit: Man kann während des Spieles immer, wenn man am Zug ist, verdeckte Kongs herauslegen und seinen Ersatzstein beanspruchen. Aber wenn ein Spieler Mah Jongg ansagt, und einer der Mitspieler hat noch vier gleiche Steine in seiner Hand stehen, kann er sie nicht als Kong, sondern nur als verdeckten Pung abrechnen. Eine Abrechnung als verdeckter Kong würde ja bedeuten, daß ihm ein Stein fehlt, denn er bekam ja bis dahin keinen Ersatzstein. Das wiederum heißt, daß er eine "Tote Hand" haben würde, also Minuspunkte dieses Spiels bezahlen müßte.
Es gibt auch Spielanleitungen, die einen verdeckten und dann herausgelegten Kong als "halbverdeckt" bezeichnen. Ein verdeckter Kong sind in diesem Kontext vier gleichartige Steine in der Hand, die auch nicht nur als verdeckter Pung abgerechnet werden. Der verdeckte Kong wird in dieser Variante zwar mit den Punktzahlen des verdeckten Pungs, aber auch mit den Verdopplungen eines Kongs belohnt. Natürlich kommen verdeckte Kongs in einem Mah-Jongg-Bild nicht vor, denn die Ersatzsteinregel wird von dieser Sonderregel nicht berührt. Um Mah Jongg zu machen, muß man also den verdeckten Kong herauslegen - in einen halbverdeckten Kong verwandeln - und einen Ersatzstein beanspruchen.
Obwohl Kongs also nur als Kong abgerechnet werden können, wenn sie bevor ein Spieler Mah Jongg ansagt, herausgelegt wurden - sei es offen oder verdeckt -, empfiehlt es sich nicht immer, Kongs sofort herauszulegen. So kann es zum Beispiel viel besser sein, den vierten Stein in einem Chow zu verwenden und die restlichen Steine nur in einen Pung einzubauen. Man muß also gut abwägen, wann die Zeit gekommen ist, einen Kong herauszulegen.
Der Spieler, der einen Kong herauslegt, hat einen gewissen Vorteil, weil er einen Ersatzstein erhält. Dieser Vorteil wird teilweise kompensiert durch die Möglichkeit der "Beraubung des Kongs". Das ist eine reizvolle, aber selten auftretende Spielsituation, die in einem separaten Abschnitt erläutert werden soll.
Kongs können auf drei Arten entstehen:
Ein nur aus Kongs bestehendes Mah Jongg ist eine große Seltenheit und wird deshalb als Spezialhand abgerechnet - im Gegensatz zum Pungspiel, welches nur einige Prämienpunkte einbringt.
Freuen kann sich der Spieler, der beim Versuch, Zwillinge zu sammeln, einen verdeckte Kong erhält. So ist er gleich im Besitz zweier Paare und kann bei einem Mißlingen seines Planes immer noch einen verdeckten Pung abrechnen und wenigstens ein paar Punkte verbuchen.