[ Mah-Jongg-Homepage | Spezialhände | Bewertungen ]

Das Farbspiel

Ein Farbspiel besteht aus mindestens zwei Drei- oder Vier-Stein-Figuren einer Farbe und Trumpffiguren.

Das Farbspiel gehört zu den am häufigsten auftauchenden Mah-Jongg-Bildern. Leicht zu begreifen kann es doch beachtliche Punktzahlen bringen. Für ein reines Farbspiel, also alle Figuren einschließlich Schlußpaar sind von einer Farbe winken vier Verdopplungen, wird nur das Schlußpaar aus Trumpfsteinen gebildet, gibt es immerhin noch drei. Um ein Mah-Jongg-Bild als Farbspiel anerkannt zu bekommen, müssen mindestens zwei Figuren (außer dem Schlußpaar) der Farbe angehören. Dafür gibt es noch eine Verdopplung. Da die anderen beiden Figuren folglich Trumpf sein müssen, und eine Trumpffigur immer mit mindestens einer Verdopplung belohnt wird, kommt der Mah-Jongg-Spieler immer mit mindestens drei Verdopplungen aus dem Spiel und muß sich um das untere Limit keine Sorgen machen. Jede weitere Verdopplung, z.B. weil der Pung des Windes vom eigenen Wind stammt oder weil der Pung der Farbe zum Kong ausgebaut werden konnte, erhöhen den Spielwert schon ganz gewaltig.

Ein Farbspiel stellt auch eine gute Ausweichmöglichkeit dar, sollte der Weg zur Spezialhand plötzlich verbaut sein. So streben häufig Spieler einen Flush an, müssen dann aber plötzlich erleben, daß alle vier Inkarnationen eines Farbsteines schon gefallen sind und der Flush unmöglich wird. In diesem Fall muß man noch lange nicht aufgeben, sondern kann die Situation mit einem Farbspiel retten.

Besonders gewinnbringend sind Farbspiele, die im Verborgenen entstehen. Für ein Mah Jongg ohne Rufe gibt es drei Verdopplungen, ein Farbspiel bringt - eventuelle Trumpfverdopplungen schon mitgerechnet - ebenfalls mindestens drei. Der Wert des Spieles wird als mindestens mit 2^6=64 multipliziert.

Für den Anfänger sind Farbspiele die ideale Möglichkeit, sich in das Regelwerk des Spieles hineinzufinden, ohne in der Vielfalt der Spezialhände und ihrer taktischen Überlegungen den ÜBerblick zu verlieren. Auch Kinder begreifen dieses Spiel recht schnell, und indem man auf Spezialhände völlig verzichtet und nur gemischte Hände und Farbspiele zuläßt, kann man den Nachwuchs hervorragend an das schöne Spiel heranführen.

Ein beliebter Fehler auf dem Weg zum Farbspiel ist ein zu frühes Rufen. Farbspiele lassen sich auch wegen der vielfältigen Kombinationsmöglichkeiten der Steine zu Chows und Pungs recht leicht erreichen. Ruft man zu früh, so werden diese Chancen verbaut. Oft lohnt es sich, auf einen Ruf zu verzichten, um sich mehr Kombinationen für das Endspiel offen zu halten. Wird gar durch einen unbedachten Ruf ein Störspiel ausgelöst, so rückt der so nahe scheinende Sieg weiter weg als gedacht.

Weiterhin sollte sich der Farbspieler nicht zu fest an seine Trümpfe klammern. Natürlich wird kaum jemand einen Trumpfpung abwerfen, doch schon bei Paaren kann das sinnvoll sein. Hat ein anderer Spieler die anderen beiden Steine in der Hand, so wird es sehr unwahrscheinlich, daß aus dem Paar noch ein Pung wird. Folglich ist dieses Paar dann schon das Schlußpaar, und alle anderen Trümpfe müssen zwangsweise zu Pungs verarbeitet oder abgeworfen werden. Das kann im Endspiel, wenn die anderen Spieler auch nur noch auf den passenden Stein zum Mah Jongg warten, gefährlich werden. Auf jeden Fall lohnt es sich, eher Trümpfe als Steine der gesammelten Farbe abzuwerfen.


Ralph Sontag
Sontag@MahJongg.IN-Chemnitz.De