Ladeschaltung mit ICS1702 für Einbau in Spielzeugautos

Oder, wie man einer Leiche einen Goldzahn verpasst
Statt die Akkus zum Laden aus dem Gerät herausangeln zu müssen, könnte man sie nicht gleich im Gerät laden?

Bei 8 Stück 2-Ah-Akkus, die ja doch eine Menge Geld kosten, wäre eine (langsame) Konstantstrom-Ladeschaltung, insbesondere ohne Endabschaltung, nicht mehr adäquat. Deshalb habe ich hier, um mir die Programmierung eines Mikrocontrollers zu ersparen, kurzerhand den (ebenfalls recht teuren) ICS1702-Ladecontroller mit Reflex-Laden (auch Burp/Rölps-Laden genannt) eingebaut. Die erforderlichen Konstantstromquellen wurden analog (ungeschaltet, spulenlos) aufgebaut, ein entsprechend großes Kühlblech verteilt die Wärme im Spielzeugauto.

So ist das Ganze eingebaut. Das wuchtige Kühlblech stammt aus einem alten, defekten Röhrenmonitor
Die „Betankung“ erfolgt naheliegend über eine anzulegende Gleichspannung im Bereich 18..24 V mit einem Hohlstecker in den — Tankdeckel!

Die aufgebaute Schaltung kommt mit alten Bauelementen aus DDR-Zeiten zurecht; nur die Leistungs-Halbleiter hätte ich dann in den großen TO3-Gehäusen verwenden müssen (was mir zu umständlich erschien), und ich habe gerade Massen an BUV46 herumliegen.

Der Schalt- und Stromlaufplan. Oben befindet sich der Leistungsteil
Gemäß der Standardbeschaltung des ICS1702 werden die Akkus hier mit ½ Nennstrom (1 A) geladen; der Strom wird durch die Flussspannung des linken SC236 und dem 0,62-Ω-Widerstand festgelegt.
Das Entladen (ca. 5 ms lang) mit 2,5 A (das „Geheimnis“ schnellen Ladens) erfolgt ebenfalls über eine richtige Konstantstromsenke, wobei über dem 1-Ω-Widerstand etwa 2,5 V abfallen (Ausgangsspannung des ICS1702 minus 2 Basis-Emitter-Flussstrecken).
Der Spannungsteiler-Widerstand 15 kΩ sollte wie im Foto zu sehen im "Leistungsteil" angeordnet werden, um die gefährlich niederohmige Akku-Spannung nicht auf die Leiterplatte zu lassen.
Für die Stromversorgung des Schaltkreises, hier mit Transistor und Z-Diode aufgebaut, könnte man auch einen 78L05 nehmen.

Im Unterschied zur Originalbeschaltung mit Leuchtdioden ist eine Leuchtdiode in der Konstantstrom-Speisung viel zweckmäßiger; so kann man sofort die Lade/Pause-Dauer beurteilen und daraus den Fortgang des Ladens beobachten.
Die zweite Leuchtdiode, die ebenfalls als Bremsleuchte angebracht ist, leuchtet, wenn das Laden beendet ist.

Zur Vermeidung von Wärmestau bohre man geeignete Löcher in die Batteriefachabdeckung. Die Akkus sind nach reichlich 2 Stunden geladen.