Zum Spielmaterial gehören mindestens die 144 Spielsteine und zwei Würfel. Zusätzlich können noch Platzsteine, Steine für den vorherrschenden Wind, Zählstäbchen und Bänke für die Spielsteine verwendet werden. |
Zum Mah-Jongg-Spielen braucht man nicht einmal ein Spielbrett, sondern nur einen Tisch - und 144 Mah-Jongg-Steine. Die Steine kommen vielen Spielern vertraut vor, weil sie uns auf dem Computerbildschirm manchmal in einem Spiel begegnen, welches mit Mah Jongg etwa so viel zu tun hat, wie Patience mit Romme: Die Karten respektive Steine sind die gleichen, das Spiel unterscheidet sich jedoch grundlegend.
Die Materialien sind sehr verschieden. In neuerer Zeit dominieren Kunstharzsteine, aber auch noch Holz oder Bambus ist erhältlich. Es gibt auch ältere Spiele aus Elfenbein - wunderschön und unbezahlbar. Für ein einfaches Spiel bezahlt man etwa 80 DM, nach oben sind keine Grenzen gesetzt. Auch vierstellige Beträge können für ein Mah-Jongg-Spiel ausgegeben werden.
Früher wurde Mah Jongg auch mit Karten gespielt. Die Bezeichnungen in einigen Spielanleitungen erinnern noch heute daran. Derzeit dominieren jedoch die Spiele mit richtigen Steinen - oder Ziegeln - aus denen eine solide Mauer gebaut werden kann, und die dem Spiel auch eine besondere Atmosphäre verleihen.
Die Ausstattung der Spiele unterscheidet sich stark. Billige Spiele bestehen
praktisch nur aus einer Schachtel mit den 144 Steinen. Je höher die
Qualität ist, desto mehr Accessoires kommen hinzu: Da tauchen dann beispielsweise
Zählstäbchen auf, die die Verrechnung der Punkte unterstützen
sollen. Wir notieren zwar meist die Ergebnisse auf Papier, aber in der ursprünglichen chinesischen
Spielkultur wurden die Punkte auf 5 gerundet und dann sofort mit den
Zählstäbchen verrechnet. Andere Spiele enthalten kleine Bänkchen, auf denen die Steine während des Spieles geschützt vor den
Blicken der Mitspieler aufgestellt werden können. Die den Spielen beigegebenen Anleitungen sind in vielen Fällen wertlos. Es ist kaum vorstellbar, aus den häufig lieblos zusammenkopierten Blättern die Regeln lernen zu wollen. Andererseits ist gute Literatur zum Thema Mah Jongg rar, so daß den Spielern häufig nichts anderes übrigbleibt, auf diese Regelfragmente zurückzugreifen. Ein nützliches Utensil sind Platzsteine, also Steine, die manchmal auch rund sind und die die vier Windsymbole tragen. Wegen dieser Funktion werden sie mitunter auch Kompaßsteine genannt. Sie bleiben während des Spieles vor den Spielern offen liegen und symbolisieren den Ostwind- Südwind-, Westwind- und Nordwindspieler. Manchmal gibt es auch nur einen einzelnen Platzstein, der wird dann vor dem Ostwind ausgelegt und kennzeichnet den aktuellen Spielleiter. Die beiden Würfel, die zu einem Mah-Jongg-Spiel gehören, weisen eine Besonderheit auf: Die Eins wird nämlich als großer roter Punkt dargestellt, während die anderen Seiten wie bei einem gewöhnlichen sechsseitigen Würfel aussehen. Ein in manchen Spielen anzutreffender zusätzlicher Würfel, der die vier Windsymbole und zwei weitere chinesische Zeichen trägt, bereitet momentan noch Probleme. Möglicherweise war er zum Auslosen der Platzverteilung am Beginn einer Spielrunde vorgesehen. Er kann aber zumindest zur Auszeichnung des Platzes des Spielleiters verwendet werden. Ebenfalls in manchen Spielen zu finden sind vier Steine mit weiteren Schriftzeichen. Diese sollen in manchen Regelvarianten als Joker eingesetzt werden. |
Ein seltenes Stück: |
Wer sich zum Kauf eines Spieles entschließt, sollte sich sein Wunschobjekt sehr genau ansehen. Häufig tragen einzelne Steine falsche Bemalungen. Im Punkt Grüne Hand wird beispielsweise auf ein Detail bei der korrekten Bemalung der Bambussteine hingewiesen. Weiterhin muß überlegt werden, ob die Schriftzeichen noch zusätzlich mit lateinischen Ziffern beschriftet sein sollen, oder ob man die chinesischen Symbole auch ohne diese Gedankenstütze entziffern kann. Der Stein Bambus 1 wird oft Hanfsperling genannt, meist wunderschön gezeichnet. Doch es handelt sich um einen "Frühe-Morgen-Vogel" (chinesisch Má-què, Què = Sperling, wörtlich "kleiner Vogel"), weil er als erster aufsteht und der Spieler, der diesen Stein hat, nach manchen Regelwerken als erster ausspielt. Auch Blumen und Jahreszeiten tragen filigrane Bilder, die das Auge erfreuen.
Ganz praktische Überlegungen betreffen Form und Gewicht der Steine.
Weil die Steine in der Mauer übereinanderliegen, bereiten gewölbte
Rückseiten Probleme beim Stapeln. Manche Materialien gleiten sehr
schlecht über den Tisch, was beim Bauen der Mauer zu Problemen
führt. Sind die Steine zu flach oder zu leicht, so stehen sie nicht stabil
und werden beim Spiel häufiger versehentlich umgestoßen - ein
in spannenden Runden sehr unerwünschter Effekt.
Sehr große Steine erfordern auch große Tische zum Spiel, liegen
dafür aber auch besser in der Hand als kleine Steine.
Bei natürlichen Materialien sind die Rückseiten der Steine nicht völlig
homogen. Theoretisch könnte man also die Steine an ihrer Rückseite
erkennen. Man erkauft also mit der Schönheit des Materials
eine mögliche spielerische Einbuße. Praktisch hat das aber bisher
keine Bedeutung.
Ein Kuriosum sei noch erwähnt: Ein mit viel Mühe beschafftes Spiel aus Holz wies bei näherer Betrachtung Löcher auf, die eindeutig auf Holzwurmbefall deuteten. Es mußte wieder zurückgegeben werden ...
Früher wurde Mah Jongg mitunter mit Karten gespielt. Diese, oft wunderschönen Kartensets sind heute kaum noch erhältlich, würden aber als Reiseversion durchaus Freunde finden.