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Das Abwerfen

Die Spieler werfen reihum jeweils einen Stein ab, wenn sie nicht Mah Jongg ansagen und benennen ihn dabei.

Jeder Spieler ist reihum in der Folge Osten-Süden-Westen-Norden an der Reihe, zieht einen Stein vom lebenden Ende der Mauer, stellt ihn in seine Hand und wählt einen Stein zum Abwerfen aus. Wenn dieser Stein von keinem der Spieler gerufen wird, zieht nun der nächste Spieler einen Stein. Durch die Rufe kann sich die Reihenfolge der Spieler ändern, doch solange kein Spieler Mah Jongg ansagt, muß jeder, der einen Stein aufgenommen hat, auch wieder einen abwerfen (Ergänzungssteine als Ersatz für Blumen oder Jahreszeiten oder für den vierten Stein zum Kong ausgenommen).

Beim Abwurf ist der Stein laut und deutlich zu benennen, so daß auch Spieler, die gerade in die Betrachtung ihrer Hand vertieft sind, keinen Ruf verpassen. Der nächste Spieler soll so lange warten, daß alle Mitspieler Gelegenheit hatten zu rufen, bevor er seinerseits zur lebenden Mauer langt, um einen Stein zu ziehen. Die abgeworfenen Steine liegen normalerweise mit dem Gesicht nach oben wild durcheinander in der Mitte zwischen den Mauern. Damit können sich die Spieler jederzeit einen Überblick verschaffen, welche Steine bereits abgeworfen wurden, und ob noch eine Chance besteht, sie zu rufen oder zu ziehen.

Dieses Verfahren läßt sich in Abstimmung mit den Mitspieler verändern: Man kann die abgeworfenen Steine vom jeweils nächsten Spieler umdrehen lassen, so daß sie mit dem Gesicht nach unten zu liegen kommen. Dann werden Spieler bevorzugt, die sich genau erinnern können, welche Steine bereits geworfen wurden. Da diese Gedächtnisleistung einiges Training voraussetzt, wird für weniger begabte Spieler der Glücksspielcharakter verstärkt.

Andererseits können auch die abgeworfenen Steine ordentlich in einer Reihe vor jedem Spieler abgelegt werden, und sie bleiben dann mit dem Gesicht nach oben liegen. In diesem Fall ist das Abwurfverhalten jedes Spielers offensichtlich, und es lassen sich Rückschlüsse auf die Strategie und Taktik der Konkurrenten ziehen.

Ich empfehle die Variante, die Steine bunt durcheinander in der Mitte abzulegen und sie offen liegenzulassen. Damit werden keine rekordverdächtigen Gedächtnisleistungen abverlangt, andererseits sind auch Strategieänderungen oder taktische Finessen für die Konkurrenten nicht sofort offensichtlich.


Ralph Sontag
Sontag@MahJongg.IN-Chemnitz.De