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Die Strafen

Für Regelverstöße werden Spieler entsprechend einer Tabelle mit Strafen belegt. Die Abrechnung erfolgt analog zu den Punkten des Gewinners.

Zunächst mag das Wort Strafen etwas drastisch klingen. Auch die Liste möglicher Verfehlungen, wie sie im Strafkatalog in den Bewertungstabellen angegeben wird, erweckt den Anschein großer Strenge. Mah Jongg erhebt jedoch den Anspruch eines außerordentlich gerechten Spieles, das vom regelkonformen Verhalten der Teilnehmer lebt. Die Spieler wollen sich vor allem auf ihre Aufgaben konzentrieren, nicht aber gezwungen sein, das Verhalten der anderen pausenlos zu überwachen. Dieses Ziel wird durch den Strafkatalog unterstützt. In der Praxis wird man bei Neulingen mitunter weniger streng verfahren, doch nach einigen Spielen sollten Strafen zum einen konsequent angewandt werden, zum anderen aber zur Ausnahme werden. Letztendlich läßt sich Mah Jongg mit Spielern, die bewußt gegen Regeln verstoßen, nicht vernünftig spielen. Die Strafen sollen Träumer und Sorglose zu mehr Aufmerksamkeit erziehen, werden aber kaum bewußtes Fehlverhalten verhindern können. Mit absichtlichen Schummlern sollte man daher gar nicht erst spielen.

Die Werte der Strafen sind relativ gering verglichen mit den Punktzahlen, die bei einem Gewinn erreicht werden können. Das unterstreicht den symbolischen Gehalt des Strafkataloges. Es gibt jedoch auch andere, sich von dem hier vorgestellten System stark unterscheidende Abrechnungsvarianten, bei denen z.B. ein Drachenpung nicht mit Punkten und einer Verdopplung, sondern nur mit einem Punkt bewertet wird. Sollte der Strafkatalog bei einer derartigen Abrechnung Anwendung finden, darf er als durchaus drastisch bezeichnet werden.

Die Abrechnung erfolgt so, wie die Punkte des Gewinners berechnet werden, siehe Abrechnung. Das heißt, die Strafe trifft den Spieler letztendlich vierfach, weil er die Punkte an drei Mitspieler auszahlen muß, an Ostwind sogar doppelt. Ist er selbst Ostwind, schlagen die Punkte gar sechsfach zu Buche.

Über die Strafen entscheidet immer der Spielleiter, also Ostwind. Das kann in Fällen, in denen er selbst betroffen ist, durchaus unangenehm sein. Hier zeigt sich, was ein guter Spielleiter ist - Konsequenz auch bei eigenen Verstößen fällt mitunter schwer.

Der in den Bewertungstabellen vorgestellte Strafkatalog sollte als Vorschlag betrachtet werden, der sich in unseren Runden bewährt hat. Je nach Spielerrunde sind Modifikationen möglich, und es ist empfehlenswert, sich vor Beginn einer Runde darüber zu einigen. Neben den gewissermaßen bußgeldgeschützen Regeln gibt es noch eine Reihe weiterer Empfehlungen, die einem flüssigen und angenehmen Spielablauf dienen. Man kann sie als die "Etikette" des Mah Jongg bezeichnen und findet sie auch unter diesem Stichwort.


Ralph Sontag
Sontag@MahJongg.IN-Chemnitz.De