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Die Rangliste

Die Rangliste der Chemnitzer Spielerrunde soll Anreiz geben, hat aber mit den eigentlichen Regeln nichts zu tun.

Es ist gefährlich, Mah Jongg um Geld zu spielen. Selbst bei einem vernünftigen oberen Limit können sehr schnell große Summen auf dem Papier stehen. Wir suchten deshalb einen anderen Weg, den unermüdlichen Spielern einen Anreiz zu verschaffen und verfielen auf die Rangliste. Wer also nur spielen möchte und sich nicht um diese Zahlen kümmert, kann diesen Abschnitt getrost überlesen - er hat nichts, überhaupt nichts, mit den eigentlichen Spielregeln des Mah Jongg zu tun.

Jeder Spieler unserer Spielerrunde hat eine Ranglistenzahl die nach jeder beendeten Runde neu berechnet wird. Wie das geschieht, läßt sich am besten an einem Beispiel erläutern. Nehmen wir an, daß vier Spieler mit den Ranglistenzahlen -200 (A), 100 (B), 400 (C) und 800 (D) miteinander spielen. Dann wird zunächst der Durchschnitt dieser vier Zahlen gebildet: (-200+100+400+800)/4=275. Von dieser Zahl ausgehend, kann man erwartete Punktzahlen für die vier Spieler errechnen. Diese Punktzahlen wären das Ergebnis, würden alle Spieler genau ihrer Ranglistenzahl entsprechend spielen. So wird erwartet, daß Spieler A -200-275=-475 Punkte erzielt, B sollte 100-275=-175, C 400-275=125 und D immerhin 800-275=525 Punkte erreichen.

Praktisch werden die Resultate aber davon abweichen. So könnte das tatsächliche Ergebnis beispielsweise so aussehen, daß A -150 Punkte hat, B 900 Punkte, C 250 Punkte und D -1000 Punkte. Aus der Differenz zwischen dem erwarteten und dem tatsächlichen Ergebnis wird die Änderung der Ranglistenzahl abgeleitet. Weil die Sprünge in der Rangliste zu groß wären, wenn einfach mit der Differenz gearbeitet wird, wählten wir willkürlich einen Korrekturfaktor von 1/8, der zwar immer noch für genügend Durchmischung nach jeder beendeten Runde sorgt, aber gewaltige Veränderungen aufgrund einer einzigen Runde weniger wahrscheinlich macht.

In unserem Beispiel erhält A also eine Korrektur von (-150-(-475))/8=325/8, also von 41 Punkten. Seine neue Ranglistenzahl beträgt damit -159. A stieg also in der Liste auf, obwohl er ein negatives Ergebnis hatte. Das liegt an der hohen Spielstärke seiner Gegner - A hat einfach weniger hoch verloren, als aufgrund seiner Ranglistenzahl und der seiner Gegner zu erwarten war. Folglich wird seine Zahl nach oben korrigiert.

Die neue Zahl von Spieler B wird 100+(900-(-175))/8=100+1075/8 sein, also 234. B konnte deutlich aufsteigen. C hat nun 400+(250-125)/8=400+125/8, also 416 Punkte und D wird der Verlierer der Runde: 800+(-1000-525)/8 lassen seine Zahl zu 609 zusammenschrumpfen.

Eine Schwierigkeit dieses Verfahrens liegt in der Einführung neuer Spieler. Wenn drei Spieler mit einer bereits bestimmten Zahl mit einem neuen Spieler zusammen die erste Runde spielen, werden zunächst die neuen Zahlen der drei Altspieler nach obigem Verfahren bestimmt. Die Abweichung vom tatsächlichen zum erwarteten Ergebnis der Runde wird anschließend (unabhängig von der vorausgegangenen Berechnung) dem Einfluß des neuen Spielers zugeschrieben. Leider kommen dadurch oft astronomische Zahlen heraus, und der Start als neuer Spieler beginnt mitunter mit frustrierend weit im Negativen liegenden Ranglistenzahlen. Um Neulingen die Chance zu einer schnellen Korrektur der Initialisierungsfehler zu geben, wird die Korrektur der Ranglistenzahlen in den ersten Runden nicht mit dem oben erwähnten, willkürlich gewählten Faktor 1/8 durchgeführt, sondern mit größeren Werten von 1/2 und 1/4. Erst ab der 8. beendeten Mah-Jongg-Runde gilt für alle Spieler der gleiche Faktor von 1/8.

Diese Erklärungen mögen zunächst etwas verwirren, aber letztendlich funktioniert das System ganz logisch. Nur sollte man darüber nicht vergessen, daß die Zahl in einer Rangliste die Freude am Spiel nur ganz am Rande beeinflußt und Mah Jongg auch ohne solche Hilfsmittel genug Reiz bietet, um es immer wieder zu spielen.


Ralph Sontag
Sontag@MahJongg.IN-Chemnitz.De