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Das Limit

Das obere Limit (Vorschlag: 5000) begrenzt den maximalen Gewinn, das untere Limit (Vorschlag: 100) erlaubt keine billigen Mah Jongg.

limit Wer sich mit der Abrechnung eines Spielbildes vertraut gemacht hat, weiß, daß der Wert eines Spielbildes leicht riesige Werte annehmen kann. In nebenstehendem Bild hat Ostwind sein Mah Jongg mit dem letzten Stein der Mauer vollendet und das noch in der Ostwindrunde. Diese Steine bringen ihm also 35840 Punkte (vier Verdopplungen für den Kong des eigenen und zugleich vorherrschenden Windes, zwei Verdopplungen für das unreine Farbspiel, je eine Verdopplung für den Farbkong, die eigene Blume und das Mah Jongg mit dem letzten Stein der Mauer). Ein solcher Vorsprung wäre praktisch nicht mehr aufzuholen und würde den Spielspaß für die Mitspieler drastisch senken. Deswegen spielen die meisten Spielergruppen mit einem oberen Limit.

Die Grenze für das obere Limit will genau überlegt sein. Wählt man die Zahl zu hoch, so passiert folgendes:

Ein zu niedriges Limit schafft aber auch Probleme, denn dann lohnen sich Spezialhände nicht mehr so sehr. Farbspiele oder gar gemischte Spiele dominieren, und das Ziel ist weniger ein schönes Mah-Jongg-Bild, sondern mehr ein schneller, wenn auch billiger Gewinn. Strategische Überlegungen haben weniger Bedeutung.

Einige Autoren schlagen ein oberes Limit von 3000 Punkten vor. Unsere Erfahrungen zeigten, daß damit nur sehr wenig Spezialhände gespielt werden, weil sich das Risiko nicht lohnt. Wir einigten uns daher auf 5000 Punkte und haben mit diesem Wert gute Erfahrungen gemacht. Es gibt nicht zu viele Remis, und es lohnt sich, hochwertige Spiele zu probieren.

Das obere Limit begrenzt den Wert des Spielbildes nach oben. Ostwind kann also im vorliegenden Fall bei einem oberen Limit von 5000 Punkten nur 5000 Punkte anschreiben und bekommt von jedem Spieler (Ostwind gewinnt und verliert doppelt) 10000 Punkte. Das ist schon eine sehr, sehr große Zahl für Mah-Jongg-Spieler und Grund zur Freude.

Interessant ist die Frage, wie man bei den Spielern, die nicht Mah Jongg legten, verfährt. Bildet man erst das Limit und danach die Differenzen oder umgekehrt? Haben z.B. Südwind und Westwind 5200 und 700 Punkte ohne ein Mah Jongg zu haben, so würde im ersten Fall Südwind von Westwind 4300 Punkte bekommen, im zweiten Fall dagegen 4500 Punkte. Hätte Südwind 5700 und Westwind 200 Punkte, so führen beide Varianten zum selben Ergebnis. Wir schlagen vor:
Bei den Spielern, die nicht Mah Jongg legten, werden zuerst die Differenzen gebildet und danach die Beträge, die das obere Limit übersteigen, auf das obere Limit gekürzt.
Denn Sinn dieser Regelung kann man einsehen, wenn man annimmt, daß im obigen Beispiel Südwind 5700 und Westwind 5200 Punkte erreicht hat - ein zugegeben sehr unwahrscheinlicher, aber nicht unmöglicher Fall. Unsere Regelung führt dazu, daß das bessere Bild von Südwind trotzdem belohnt wird.

Das untere Limit soll gar zu billige und schnelle Mah Jonggs verhindern. Anderenfalls wäre es kaum machbar, Strategien zu verfolgen, weil jedes schnell aus irgendwelchen Chows zusammengeschobene Bild das Spiel beenden würde. Der Wert eines Mah Jongg muß mindestens das untere Limit übersteigen, anderenfall gilt es nicht als Mah Jongg. Wir schlagen einen Wert von 100 Punkten für das untere Limit vor. Damit ist gesichert, daß mindestens zwei Verdopplungen vorliegen, bevor Mah Jongg gelegt werden kann. Diese Forderung ist nicht schwer erfüllbar und hat sich in der Praxis bewährt.

Bei Spezialhänden ist die Sache ganz einfach - hier werden einfach die Punkte des halben, vollen oder doppelten Limits angeschrieben. Die Einführung von Spezialhänden, für die das doppelte Limit ausgezahlt wird, kann als Besonderheit der Chemnitzer Spielerrunde angesehen werden. Damit werden bestimmte, sehr seltene Spiele gefördert. Vermutlich verdanken wir es dieser Sonderregel, daß so exotische Spiele wie die 13 Wunder überhaupt immer wieder probiert werden - manchmal sogar mit Erfolg.


Ralph Sontag
Sontag@MahJongg.IN-Chemnitz.De