Der Gewinner des Spieles bekommt seine Punkte von den Mitspielern ausgezahlt, die anderen verrechnen ihre Differenzen. Ostwind gewinnt und verliert doppelt. |
Für viele Spieler ist die Auswertung einer Spieles immer noch recht geheimnisvoll. Das liegt zum Teil auch daran, daß die Punkte neuerdings durch Computerprogramme oder mittels eines WWW-Formulars hin- und hergeschaufelt werden. Doch eigentlich sollten alle auch ohne elektronische Unterstützung ein Spiel abrechnen können.
Der Gewinner, der ja das Mah Jongg gelegt hat, fügt zu dem Grundwert nun noch die Prämienpunkte hinzu. Das sind mindestens 20 Punkte für das Mah Jongg, aber auch Hand- oder Pungspiele liefern oft noch eine willkommene Aufstockung des Wertes. Die anderen Spieler bekommen keine Prämien.
Es ist eine interessante Übungsaufgabe, den maximalen Wert eines Spielbildes zu berechnen, das kein komplettes Mah Jongg darstellt. Viele Spieler sind erstaunt, daß dieser Wert weit über dem oberen Limit liegt - allerdings sind solche Bilder ausgesprochen selten.
Der aus dem Grundwert durch kein- bis mehrmaliges Verdoppeln berechnete
Wert wird notiert. Aus ihm und der Information, wer Mah Jongg legen konnte
und wer Ostwind war, läßt sich die Punkteverteilung auch später noch
berechnen.
Beispiel: Ostwind konnte nur einen Farb- und einen Drachenpung
auflegen, dazu eine fremde Blume und bekommt dafür 2+4+4=10 Punkte.
Mit der Verdopplung für den Drachenpung ist sein Spiel 20 Punkte wert.
Südwind hat Mah Jongg gemacht. Sein unreines Farbspiel besteht aus einem
Chow und einem Randpung von Schriftzeichen, dem Südwind- und dem nicht
vorherrschenden Westwindpung, einem Paar Schrift-7 und einer fremden
Jahreszeit. Der Grundwert besteht aus 4+4+4+4 Punkten fuer die Pungs
und die Jahreszeit sowie 20 Prämienpunkten für das Mahjongg. Diese
36 Punkte werden nun noch viermal verdoppelt (Farbspiel, fremder Windpung,
eigener Windpung). Er schreibt sich 576 Punkte auf.
Westwind wollte die Zwillinge des Himmels sammeln und wurde darin jäh
unterbrochen. Er kann nur zwei "wertvolle" Paare - ein Drachenpaar und
ein Paar des vorherrschenden Windes vorweisen und notiert 4 Punkte.
Nordwind schließlich hat immerhin einen verdeckten Drachenpung und einen
verdeckten Farbkong vor sich liegen, die 8 und 16 Punkte wert sind und
außerdem je eine Verdopplung bringen. Zusammen mit zwei fremden Jahreszeiten
darf er den Grundwert von 32 zweimal verdoppeln. Er notiert 128 Punkte.
Ostwind Südwind Westwind Nordwind 20 576 4 128
Die Punktetabelle für die Spieler obigen Beispieles beginnt also folgendermaßen:
Ostwind Südwind Westwind Nordwind -1152 1152 576 -576 576 -576
Ostwind Südwind Westwind Nordwind +32 -32 -216 +216 -124 +124Nach dieser Abrechnung stehen also bei Ostwind -1336, bei Südwind 2304, bei Westwind -732 und bei Nordwind schließlich -236 Punkte auf dem Konto.
Man beachte, daß die Gesamtsumme, also die Summe der Punktzahlen aller Spieler, immer Null bleibt.
Ostwind Südwind Westwind Nordwind 1152 -1152 576 -576 576 -576 +32 -32 +216-216=0 +124-124=0Die 128 Punkte nützen Nordwind also nur insofern etwas, als daß er nichts an Ost- und Westwind zahlen muß. Die Differenz der Punkte von Ost- und Westwind gelangt aber noch auf sein Konto.
Da der Wert eines Spielbildes astronomische Höhen annehmen kann, erscheint eine Begrenzung nach oben sinnvoll. Auch eine Grenze nach unten lohnt sich, um gar zu billige, schnelle Spiele zu verhindern. Das geschieht durch die Einführung von oberen und unteren Limits. Bevor der Gewinner seine Punkte erhält oder die Differenzen ausgezahlt werden, kürzt man die Beträge auf den Wert des oberen Limits. Damit gibt es einen maximalen Gewinn und maximalen Verlust, was dem Klima einer Spielerrunde meist sehr zuträglich ist.