Springe zum Hauptinhalt
Pressestelle und Crossmedia-Redaktion
TUCaktuell
TUCaktuell Studium

Erste Service Learning-Seminare starteten im Sommersemester

Pilotprojekt der Hochschuldidaktik Sachsen an der TU Chemnitz ermöglicht Kompetenzorientierung in der Lehre durch Stärkung gesellschaftlichen Engagements

  • Zwei junge Frauen sitzen an einem Tisch und sprechen miteinander.
    Im Rahmen von Service Learning-Seminaren können Studierende ihr neu erworbenes Wissen in soziale, ökologische oder kulturelle Projekte einbringen. Foto: Jacob Müller

Mit Beginn des Sommersemesters 2024 starteten an der Technischen Universität Chemnitz fünf Service Learning-Seminare. Service Learning ist ein Lehr-Lernkonzept, in dem studentisches Lernen in Lehrveranstaltungen mit gesellschaftlichem Engagement verbunden wird. Einfach gesagt: Lernen erfolgt im gemeinnützigen Kontext. Die Lehrenden und Studierenden begeben sich in diesen Seminaren mit Service Learning auf neuartiges Terrain. Begleitet und koordiniert werden sie in den Lehrveranstaltungen von der Referentin für Hochschuldidaktik (HDS), Dr. Stefanie Troppmann: „Meine Aufgabe besteht vor allem darin, die Lehrenden bei der Durchführung zu unterstützen, ganz individuell nach deren Bedarfen. Zum Beispiel bei der Organisation der Praxisphase der Studierenden und der Kommunikation mit den Projektpartnerinnen und -partnern.“

An der Fakultät für Maschinenbau findet ein Seminar zu Konstruktion mit Bezug zur Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) statt (Dozent: Dr. Jan Reißmann). An der Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften konzipieren die Studierenden im Seminar ein Bildungsprogramm zum gesunden Älterwerden (Dozent: Prof. Dr. Georg Jahn). An der Philosophischen Fakultät gibt es drei Service Learning-Seminare: In einem Seminar werden Englischkurse für das Seniorenstudium entworfen und Englischbasics mit Volunteers der Kulturhauptstadt Chemnitz trainiert (Dozentin: Dr. Isabelle van der Bom). In einem weiteren Seminar wirken Studierende im Team Generation der Kulturhauptstadt in Projekten mit (Dozentin: Maj-Britt Krone M.A.). Im dritten Seminar werden Archivrecherchen für eine Ausstellung zur Arbeitsmigration aus Ostmitteleuropa durchgeführt (Dozent: Prof. Dr. Stefan Garsztecki). „Die Schwerpunkte der Lehrveranstaltungen zeigen vielfältige Möglichkeiten auf, wie Service Learning die Verbindung zwischen Stadtgesellschaft und Universität stärken kann“, so Troppmann.

Die Lehrenden, die am Pilotprojekt teilnehmen, konnten sich im Vorfeld in einer Weiterbildung der HDS intensiv auf ihre Seminare vorbereiten. Zum Semesterende werden die Erkenntnisse und Erfahrungen in einem Workshop ausgetauscht und evaluiert. Troppmann betont: „Wir freuen uns, zukünftig auch Lehrende anderer Fakultäten für diese anwendungsorientierte Lehre zu gewinnen“. Die Erfahrungen des Sommersemesters sollen dann in die individuelle Begleitung neuer Service Learning-Projekte einfließen. „Um das Service Learning-Konzept zu integrieren, können bestehende Seminare angepasst oder eine ganz neue Seminaridee entwickeln werden. Service Learning lebt von Partizipation und Engagement“, soTroppmann. Eine Begleitung durch das Team der Hochschuldidaktik sei hierbei möglich.

Hintergrund: Service-Learning

Im Rahmen von Service Learning-Seminaren verbinden Studierende theoretische Inhalte (Learning-Komponente) mit projektartigem Handeln. Sie wenden das neu erworbene Wissen im gemeinnützigen Bereich (Service-Komponente) praktisch an, indem sie zum Beispiel in sozialen, ökologischen oder kulturellen Projekt Bedarfe der Gesellschaft decken. Auf diese Weise ermöglichen projekt-, problem- und kooperationsorientierte Service Learning-Seminare ein ganzheitliches, erfahrungsbezogenes und handlungsorientiertes sowie reflektiertes Lernen. Ein klassisches Service Learning-Seminar besteht aus drei elementaren Phasen: der Theoriephase, der Projektphase gemeinsam mit Praxispartnerinnen und -partnern sowie der Abschluss- bzw. Reflexionsphase. Neben dem fachlichen Lernen kann Service Learning auch eine Vielzahl von weiteren sogenannten Future Skills stärken, wie zum Beispiel Sozial- und Selbstkompetenzen.

Weitere Auskünfte erteilt Dr. Stefanie Troppmann, Referentin Hochschuldidaktik, E-Mail stefanie.troppmann@rektor.tu-chemnitz.de.

Mario Steinebach
26.04.2024

Alle „TUCaktuell“-Meldungen
Hinweis: Die TU Chemnitz ist in vielen Medien präsent. Einen Eindruck, wie diese über die Universität berichten, gibt der Medienspiegel.