Kriegsdenkmal
Es gibt nichts auf der Welt, was so unsichtbar wäre wie Denkmäler.[...Sie
sind] gegen Aufmerksamkeit imprägniert. [...] Es geht vielen Menschen
selbst mit überlebensgroßen Standbildern so. Man muß ihnen
täglich ausweichen oder kann ihren Sockel als Schutzinsel benutzen,
man bedient sich ihrer als Kompaß oder Distanzmesser, wenn man ihrem
wohlbekannten Platz zustrebt, man empfindet sie gleich einem Baum als Teil
der Straßenkulisse und würde augenblicklich verwirrt stehenbleiben,
wenn sie eines Morgens fehlen sollten.
Robert Musil, „Denkmale“, 1927 |
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