CGI-Scripts auf öffentlichem WWW-Server installieren
CGI-Verzeichnis mit FTP-Zugriff verwalten
Tips für die Praxis
CGI-Verzeichnis mit FTP-Zugriff verwalten
Wenn Sie nicht gerade einen eigenen öffentlichen WWW-Server betreiben, den Sie direkt an der Konsole bedienen können, sind Sie darauf angewiesen, Ihre Daten auf dem Server-Rechner per Fernbedienung zu verwalten. Normalerweise geschieht das heutzutage mit Hilfe des FTP-Protokolls, vereinzelt auch noch mit Hilfe des Telnet-Protokolls. Für die FTP-Verwaltung von eigenen Daten auf einem Server-Rechner sollten Sie ein gutes FTP-Programm besitzen.
CGI-Scripts können Sie mit Hilfe eines FTP-Programms in das dafür vorgesehene Verzeichnis hochladen. Meistens hat dieses Verzeichnis einen entsprechenden Namen, z.B. cgi-bin oder cgi-local. Ihr Webmaster oder Provider muß Ihnen ein solches Verzeichnis eingerichtet haben. Das bedeutet, er muß auf dem öffentlichen Server-Rechner in den Einstellungen des WWW-Servers ein solches Verzeichnis angegeben und Ihnen den Zugriff darauf erlaubt haben. Fragen Sie im Zweifelsfall Ihren Webmaster oder Provider danach! (Allgemeines zu diesem Thema finden Sie auch im Abschnitt WWW-Projekte publizieren).
Beim Hochladen von CGI-Scripts oder CGI-Programmen in das CGI-Verzeichnis müssen Sie folgendes beachten:
- Perl-Scripts müssen immer im ASCII-Modus übertragen werden. Achten Sie vor dem Hochladen von Perl-Dateien darauf, daß in Ihrem FTP-Programm der ASCII-Modus als Übertragungsmodus eingestellt ist.
- Compilierte Programme müssen dagegen immer im Binär-Modus übertragen werden. Achten Sie im FTP-Programm darauf, daß der Binär-Modus eingestellt ist. Beachten Sie bei compilierten Programmen auch, daß diese auf dem Server-Rechner nur ausführbar sind, wenn sie für das Betriebssystem des Server-Rechners compiliert wurden. So hat es keinen Sinn, wenn Sie ein unter DOS/Windows zu einer EXE-Datei compiliertes C-Programm in das CGI-Verzeichnis eines Unix-Rechners hochladen.
- Einige WWW-Server sind so eingerichtet, daß CGI-Scripts die Dateinamenendung .cgi erhalten müssen. Fragen Sie gegebenenfalls Ihren Provider danach! Wenn dies bei Ihnen der Fall ist, benennen Sie beispielsweise ein Perl-Script namens counter.pl einfach in counter.cgi um.
- Wenn der Server-Rechner ein Unix-Rechner ist, müssen Sie außerdem noch angeben, von wem die Programmdatei bzw. die Scriptdatei ausgeführt werden darf. Damit alle Besucher Ihrer WWW-Seiten Ihr CGI-Script oder CGI-Programm ausführen können, müssen Sie das Lese- und Ausführrecht "für alle" einstellen. Dies geschieht mit dem Unix-Befehl chmod 755 datei.ext. Wenn Sie beispielsweise ein Perl-Script namens counter.pl hochladen, müssen Sie es mit chmod 755 counter.pl allgemein ausführbar machen. Lesen Sie im Zweifelsfall in der Dokumentation Ihres FTP-Programms nach, wie Sie damit die Zugriffsrechte für Dateien auf dem fernen Rechner einstellen können.
Tips für die Praxis
Die folgenden Hinweise und organisatorischen Überlegungen sollten Sie beachten:
- Testen Sie Ihre CGI-Scripts bzw. CGI-Programme vor dem öffentlichen Einsatz im WWW. Am besten tun Sie das offline und in aller Ruhe an Ihrem lokalen Rechner. Dazu müssen Sie sich einen eigenen lokalen WWW-Server einrichten. Wenn Sie Perl-Scripts einsetzen wollen, müssen Sie außerdem Perl lokal installieren.
- Rufen Sie neu ins WWW hochgeladene CGI-Scripts/CGI-Programme nicht gleich von einer viel besuchten WWW-Seite aus auf, sondern laden Sie erst mal eine Test-HTML-Datei mit einem Aufruf des CGI-Programms hoch. So können Sie auch online erst mal testen, ob alles einwandfrei funktioniert. Wenn es sich um wichtige Anwendungen wie elektronische Einkaufskörbe usw. handelt, sollten Sie das Script in so einer Testumgebung von verschiedenen Personen testen lassen, bevor Sie es öffentlich zur Verfügung stellen.
- Die meisten CGI-Scripts speichern Daten in Dateien und/oder lesen diese Dateien aus. Wenn es sich um eine einzige Datendatei handelt, spricht nichts dagegen, diese im CGI-Verzeichnis abzulegen. Bei einem einfachem Seitenzugriffszähler, der mit Hilfe eines Perl-Scripts namens counter.pl realisiert ist, ist es beispielsweise sinnvoll, den Zählerstand in einer Datei counter.dat zu speichern und diese ebenso wie die Perl-Datei direkt im CGI-Verzeichnis abzulegen. Wenn ein CGI-Script/CGI-Programm jedoch mehrere Dateien verwaltet, ist es sinnvoll, diese in einem eigenen Verzeichnis abzulegen. Dazu können Sie z.B. unterhalb des CGI-Verzeichnisses Unterverzeichnisse anlegen. So könnte etwa ein CGI-basiertes Nachrichtenforum (Bulletin-Board) namens bulletin.pl seine verschiedenen Konfigurations- und aktuellen Datendateien in einem entsprechenden Unterverzeichnis bulletin haben.
© 1997 Stefan Münz, s.muenz@euromail.com