HTML-Dateien selbst erstellen
Dokumentation: HTML
Angaben im Dateikopf

HTML2.0 Meta-Informationen für verschiedene Zwecke


 Allgemeines zu Meta-Informationen
 Für Suchprogramme: Beschreibung, Autor, Stichworte einer HTML-Datei
 Suchprogrammen das Auslesen erlauben/verbieten
 Datei von Original-Server, nicht von Proxy-Server laden
 Automatisch eine andere Datei laden
 Mime-Type und Zeichensatz erzwingen


Allgemeines zu Meta-Informationen

In Meta-Informationen können Sie verschiedene nützliche Anweisungen für WWW-Server, WWW-Browser und automatische Suchprogramme im Internet notieren.

Einige der Meta-Informationen sind speziell für automatische Suchprogramme im Internet gedacht. Das sind Programme, die regelmäßig durch den gesamten Informationsraum Internet wandern, Verweisen folgen, aufgerufene Dateien lesen und die gelesenen Daten an die heimische Suchdatenbank übermitteln. Dadurch wird eine HTML-Datei in dem entsprechenden Suchdienst auffindbar. Durch bestimmte Meta-Informationen können Sie bestimmen, welche Daten das Suchprogramm an seine Suchdatenbank überträgt. Sie können auch verbieten, daß ein Suchprogramm überhaupt Daten aus der Datei überträgt.

Wenn ein WWW-Browser eine Datei anfordert, die auf einem WWW-Server abgelegt ist, kann der Server-Rechner dem aufrufenden WWW-Browser verschiedene Befehle erteilen. Die Übermittlung der Befehle geschieht mit Hilfe des HTTP-Protokolls. Als Autor einer HTML-Datei haben Sie durch Meta-Informationen die Möglichkeit, solche Befehle vom Server-Rechner an den aufrufenden WWW-Browser zu formulieren. So können Sie etwa erzwingen, daß beispielsweise 10 Sekunden nach dem Anzeigen der HTML-Datei automatisch eine andere Datei aufgerufen wird. Oder Sie können erzwingen, daß die HTML-Datei immer direkt vom Server-Rechner geladen wird, niemals von Proxy-Servern (Zwischenspeicher für häufig abgerufene WWW-Seiten). Letzteres ist wichtig, wenn sich die Inhalte der Datei häufig ändern und Sie auf alle Fälle verhindern wollen, daß Anwender veraltete Versionen der Datei angezeigt bekommen.

Meta-Informationen sind nicht für persönliche Anmerkungen oder interne Angaben, etwa zu Autor und Erstelldatum, gedacht. Für solche Angaben können Sie einen  Kommentar definieren.

Für Suchprogramme: Beschreibung, Autor, Stichworte einer HTML-Datei

Die meisten automatischen Suchprogramme im Internet lesen nur die Anfänge einer Datei aus, zum Beispiel die ersten 250 Zeichen, und übertragen diese an ihre Suchdatenbank. Dann steht in der Suchdatenbank nur das über die Datei, was zufällig in den ersten 250 Zeichen steht. In Form einer Meta-Information können Sie selbst einen Beschreibungstext definieren, den das Suchprogramm an seine Datenbank übermittelt. Ebenso können Sie dem Suchprogramm Ihre Autorenschaft und charakteristische Stichwörter zur HTML-Datei mitteilen.

Beispiel:

<head>
<meta name="description" content="Dieser Beschreibungstext soll einem 
Anwender im Suchdienst bei Auffinden dieser Datei erscheinen">
<meta name="author" content="Ihr Name">
<meta name="keywords" content="HTML, Meta-Informationen, 
Suchprogramme, HTTP-Protokoll">
... andere Angaben im Dateikopf ...
</head>

Erläuterung:

Mit <meta name="description" content="Beschreibungstext"> bestimmen Sie einen Beschreibungstext (meta = "über", name = Name, description = Beschreibung, content = Inhalt).
Mit <meta name="author" content="Autorenname"> teilen Sie den Namen des Autors (d.h.: des inhaltlich Verantwortlichen) für die HTML-Datei mit (author = Autor).
Mit <meta name="keywords" content="[Wortliste]"> bestimmen Sie Stichwörter für ein Suchprogramm. Ein Anwender, der in der Suchdatenbank des Suchprogramms nach einem dieser Stichwörter sucht, soll die aktuelle HTML-Datei als Suchtreffer angezeigt bekommen, da das Stichwort in dieser Datei ein zentrales Thema ist (keywords = Schlüsselwörter).

Alle Angaben hinter den Istgleichzeichen müssen in Anführungszeichen stehen. Trennen Sie bei den Schlüsselwörtern die einzelnen Wörter durch Kommata. Sie können alle drei Angaben notieren, aber auch nur eine oder zwei davon.

Beachten Sie:

Diese Angaben funktionieren nur bei Suchprogrammen, die ihrerseits die betreffenden HTML-Befehle kennen und entsprechend reagieren. Im Hinblick auf Standardisierung sollten nur noch Suchprogramme erlaubt sein, die solche Meta-Informationen korrekt auslesen. Dann nämlich sind die entsprechenden Angaben im Dateikopf einer HTML-Datei in jedem Fall empfehlenswert. Denn sie können mithelfen, den Output von Suchdiensten zu optimieren und für Anwender die Schwierigkeiten bei der Informationssusche im WWW zu verringern.

Suchprogrammen das Auslesen erlauben/verbieten

Wenn Sie eine HTML-Datei zwar im Internet anbieten, aber trotzdem verhindern möchten, daß die Datei über öffentliche Suchdienste auffindbar sein soll, können Sie eine entsprechende Anweisung als Meta-Information für automatische Suchprogramme notieren. Sie können solchen Suchprogrammen aber auch mit einer entsprechenden Eingabe signalisieren, daß Sie ein Auslesen der Datei und aller Dateien, die darin über Verweise erreichbar sind, ausdrücklich wünschen.

Beispiel:

<head>
<meta name="robots" content="noindex">
... andere Angaben im Dateikopf ...
</head>

Erläuterung:

Mit <meta name="robots" content="noindex"> verbieten Sie einem Suchprogramm, Inhalte aus der HTML-Datei an seine Suchdatenbank zu übermitteln (robots = Suchprogramme, content = Inhalt, noindex = keine Indizierung). Anstelle von noindex können Sie auch none notieren (none = keine).

Daneben sind folgende weitere Angaben möglich:

<meta name="robots" content="index">. Damit erlauben Sie einem Suchprogramm ausdrücklich, Inhalte aus der aktuellen HTML-Datei an seine Suchdatenbank zu übermitteln (index = Indizierung).
<meta name="robots" content="nofollow">. Damit erlauben Sie einem Suchprogramm, Inhalte aus der aktuellen HTML-Datei an seine Suchdatenbank zu übermitteln (nofollow = nicht folgen). Sie verbieten dem Suchprogramm jedoch, untergeordnete Dateien Ihres Projekts, zu denen Verweise führen, zu besuchen.
<meta name="robots" content="follow">. Damit erlauben Sie einem Suchprogramm ausdrücklich, Inhalte aus der aktuellen HTML-Datei und aus untergeordneten Dateien Ihres Projekts, zu denen Verweise führen, zu besuchen und an seine Suchdatenbank zu übermitteln (follow = folgen).

Beachten Sie:

Diese Angaben funktionieren nur bei Suchprogrammen, die ihrerseits den betreffenden HTML-Befehle kennen und sich daran halten. Leider ist dies im WWW noch nicht selbstverständlich.

Datei von Original-Server, nicht von Proxy-Server laden

Häufig abgerufene WWW-Seiten werden von vielen Providern im WWW auf sogenannten Proxy-Servern gespeichert. Anwender, die einen solchen Proxy-Server kennen, können diesen in ihrem WWW-Browser einstellen. Dadurch holt sich der WWW-Browser WWW-Seiten, die auf dem Proxy-Server gespeichert sind, gleich von dort und nicht vom Original-Server. Das spart in vielen Fällen Leitungswege und Ressourcen, und die Übertragung der Daten an den aufrufenden WWW-Browser geht meist schneller. Ein Nachteil dabei ist jedoch, daß dem Anwender noch Daten vom Proxy-Server angezeigt werden, während auf dem WWW-Server, wo die Daten im Original liegen, bereits neue Updates liegen. Sie können mit Hilfe einer Meta-Information erzwingen, daß der Server-Rechner dem WWW-Browser befiehlt, sich die Daten nicht von einem Proxy-Server zu holen, sondern immer vom Original-Server. Das ist allerdings nur dann zu empfehlen, wenn Sie die Daten einer HTML-Datei häufig ändern und neu ins WWW hochladen.

Beispiel:

<head>
<meta http-equiv="expires" content="0">
... andere Angaben im Dateikopf ...
</head>

Erläuterung:

Mit <meta http-equiv="expires" content="0"> veranlassen Sie den Server-Rechner, einem aufrufenden WWW-Browser zu befehlen, diese HTML-Datei in jedem Fall von der Original-Adresse auf dem Server-Rechner zu laden (http-equiv = http equivalent = gemäß HTTP-Befehl, expires = fällig werden).

Beachten Sie:

Bei content= können Sie anstelle der 0 in diesem Zusammenhang auch ein bestimmtes Datum und eine bestimmte Uhrzeit angeben. Dadurch bewirken Sie, daß der WWW-Browser bis zu dem definierten Zeitpunkt die Daten auch von einem Proxy-Server holen darf, danach aber vom Original-Server holen muß. Datum und Uhrzeit müssen Sie im internationalen Format angeben. Beispiel: content="Sat, 14 Dec 1996 12:00:00 GMT". Außerdem können Sie anstelle der 0 auch eine andere Zahl angeben. Diese Zahl bedeutet dann die Anzahl Sekunden, nach deren Ablauf der WWW-Browser eine Datei, die er im Cache hat, auf jeden Fall wieder vom Server lädt. Mit content=43200 stellen Sie beispielsweise einen Wert von 12 Stunden ein.

Tip für Netscape-Anwender:

Um einen gewünschten Zeitpunkt im internationalen Format zu erhalten, geben Sie in der Adreßzeile von Netscape javascript: ein und schließen Sie mit der Eingabetaste ab. Geben Sie dann in dem angezeigten Eingabefeld im unteren Bildschirmbereich folgendes ein: Zeitpunkt = new Date(Jahr,Monat,Tag,Stunden,Minuten,Sekunden); Zeitpunkt.toGMTString(); und schließen Sie mit der Eingabetaste ab. Anstelle von Jahr,Monat,Tag,Stunden,Minuten,Sekunden müssen Sie die gewünschten Zahlen eingeben, z.B. 1997,05,30,01,00,00. Im oberen Bildschirmbereich wird dann der gewünschte Zeitpunkt im internationalen Format angezeigt. Beachten Sie, daß für Monate nur Werte zwischen 0 (Januar) und 11 (Dezember) erlaubt sind. Bei der Ausgabe wird die Greenwich-Time angezeigt, die zeitlich 1 Stunde nach der mitteleuropäischen Zeit folgt.

Automatisch eine andere Datei laden

Beispiel
Anzeigebeispiel: So sieht's aus

Für besondere Effekte, etwa eine automatisch verschwindende Begrüßungsseite, oder für das Weiterleiten eines Anwenders von einer alten Adresse Ihres Projekts zu der neuen Adresse können Sie das automatische Laden einer anderen Datei veranlassen. Wenn die HTML-Datei dann aufgerufen wird, ruft der WWW-Browser sofort oder nach einem frei wählbaren Timeout eine andere gewünschte Datei auf.

Beispiel:

<head>
<meta http-equiv="refresh" content="5; URL=http://www.netzwelt.com/selfhtml/">
... andere Angaben im Dateikopf ...
</head>

Erläuterung:

Mit <meta http-equiv="refresh" content="..."> veranlassen Sie den Start einer anderen Datei. Mit content="5; bestimmen Sie die Anzeigedauer der Datei in Sekunden. Die 5 im Beispiel bedeutet also, daß die Datei 5 Sekunden lang angezeigt wird. Danach wird die nächste Datei aufgerufen, die mit url=..." spezifiziert wird. Notieren Sie den gesamten Befehl inclusive der etwas ungewohnten Stellung der Anführungszeichen so wie im Beispiel oben angegeben. Setzen Sie jeweils Ihre gewünschte Anzeigedauer und den Namen der nächsten aufzurufenden Datei ein. Für die Adressierung der Datei gelten die gleichen Regeln wie bei  Verweisen. Bei einem Timeout von 0 wird die angegebene nächste Datei sofort geladen.

Beachten Sie:

Dieser HTML-Befehl funktioniert auch ohne HTTP-Protokoll, also lokal auf jedem Rechner.

Mime-Type und Zeichensatz erzwingen

Sie können den Mime-Type der HTML-Datei sowie den darin verwendeten Zeichensatz explizit angeben, um den WWW-Browser zu zwingen, die Datei korrekt zu interpretieren.

Beispiel:

<head>
<meta http-equiv="content-type" content="text/html;CHARSET=iso8859-1">
... andere Angaben im Dateikopf ...
</head>

Erläuterung:

Mit dem im Beispiel angegebenen Befehl erzwingen Sie den Mime-Type "text/html" und den Zeichensatz iso8859-1 (Western Latin). Falls der Anwender einen anderen Zeichensatz in seinem WWW-Browser eingestellt hat, stellen Sie auf diese Weise sicher, daß der Inhalt der Datei entsprechend dem genannten Zeichensatz interpretiert wird, inklusive der  Sonderzeichen.


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© 1997  Stefan Münz, s.muenz@euromail.com