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Aufgabensammlung Experimentalphysik

Dr. Herbert Schletter

Wasserstoffatom

Aufgabenstellung

Das Wasserstoffatom ist das am einfachsten aufgebaute Atom: es besitzt genau ein Elektron in seiner Elektronenhülle. Die folgende Abbildung zeigt das zugehörige Energieniveauschema dieses Atoms:

Energieniveauschema des Wasserstoffatoms

Die nachfolgenden Aussagen beziehen sich auf das Wasserstoffatom und dessen Energieniveauschema. Beurteilen Sie deren Richtigkeit.

Hinweis: Die Photonenenergien des sichtbaren Lichts liegen im Bereich zwischen 1{,}77~\mathrm{eV} und 3{,}27~\mathrm{eV}.

Aussage Richtig Falsch
Das Elektron kann im Wasserstoffatom jeden Zustand einnehmen, der im Energieniveauschema eingetragen und durch eine Hauptquantenzahl n charakterisiert ist.
Im Grundzustand befindet sich das Elektron im Zustand n=1.
Soll das Elektron von einem Ausgangsniveau in ein Niveau mit höherer Hauptquantenzahl n übergehen, so muss es hierfür Energie aufnehmen. Dies kann beispielsweise durch Absorption elektromagnetischer Strahlung geschehen.
Die Strahlung, die bei einem Übergang aus einem angeregten Zustand (n>1) in den Grundzustand abgegeben wird, liegt grundsätzlich im Ultraviolettbereich.
Bei keinem der möglichen Übergänge zwischen den Energieniveaus wird sichtbares Licht angestrahlt.
Das Elektron kann nur zwischen benachbarten Energieniveaus wechseln (\Delta n= \pm 1). Es kann kein Energieniveau übersprungen werden.

Bildquelle: Herbert Schletter (derived from a work by w:de:user:Kiko2000 and Cepheiden), Wasserstoff-Termschema einfach, CC BY-SA 4.0

Lösung

Das Elektron kann im Wasserstoffatom jeden Zustand einnehmen, der im Energieniveauschema eingetragen und durch eine Hauptquantenzahl n charakterisiert ist.
Richtig: Das Elektron kann jeden der diskreten Zustände einnehmen, jedoch keinen Zustand, der zwischen den eingetragenen Energieniveaus liegt.
Im Grundzustand befindet sich das Elektron im Zustand n=1.
Richtig: Der Grundzustand ist derjenige mit der niedrigsten Energie.
Soll das Elektron von einem Ausgangsniveau in ein Niveau mit höherer Hauptquantenzahl n übergehen, so muss es hierfür Energie aufnehmen. Dies kann beispielsweise durch Absorption elektromagnetischer Strahlung geschehen.
Richtig: Die erforderliche Energiedifferenz zwischen den beteiligten Energieniveaus muss dem Elektronn zugeführt werden. Absorptionsprozesse, wie sie auch im sichtbaren Bereich beobachtet werden können, sind ein möglicher Prozess hierfür.
Die Strahlung, die bei einem Übergang aus einem angeregten Zustand (n>1) in den Grundzustand abgegeben wird, liegt grundsätzlich im Ultraviolettbereich.
Richtig: Bereits zum nächsthöheren Energieniveau besteht eine Energiedifferenz, die den Bereich des sichtbaren Lichts überschreitet.
Bei keinem der möglichen Übergänge zwischen den Energieniveaus wird sichtbares Licht angestrahlt.
Falsch: Übergänge aus einem höheren Niveau nach n=2 emittieren teilweise sichtbares Licht, wie ein Vergleich der Energieniveaus mit den Energien des sichtbaren Lichts zeigt. Beim Übergang n=3 \rightarrow n=2 liegt das emittierte Licht beispielsweise im roten Spektralbereich.
Das Elektron kann nur zwischen benachbarten Energieniveaus wechseln (\Delta n= \pm 1). Es kann kein Energieniveau übersprungen werden.
Falsch: Es sind beliebige Wechsel zwischen den einzelnen Energieniveaus möglich. Nur so können die verschiedenen emittierten Photonenenergien (bzw. Wellenlängen) erklärt werden.