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Aufgabensammlung Experimentalphysik

Dr. Herbert Schletter

Kräfte zwischen geladenen Körpern

Aufgabenstellung

Die Wechselwirkung zwischen elektrisch geladenen Körpern soll in einem Experiment qualitativ untersucht werden. Hierfür werden folgende Materialien verwendet (siehe Foto):

Alle diese Materialien sind zu Beginn des Versuchs elektrisch ungeladen.

Versuchsmaterialien wie im Text beschrieben

Die Vorgehensweise ist folgende:

  1. Kuntstoffstab und Nylontuch werden kräftig aneinander gerieben.
    • Hinweis: Der Kunststoffstab wird hierdurch negativ aufgeladen.
  2. Der Kunststoffstab wird in Kontakt zum Tischtennisball gebracht.
  3. Anschließend wird der Kunststoffstab in die Nähe des Balls gebracht, ohne diesen weiter zu berühren.
  4. Glasstab und Fell werden kräftig aneinander gerieben.
  5. Der Glasstab wird in die Nähe des Tischtennisballs gebracht ohne diesen zu berühren.
    • Beobachtung: Dabei wird der Ball zum Stab hin angezogen.

Beurteilen Sie die Richtigkeit der folgenden Aussagen zu diesem Versuch!

Aussage Richtig Falsch
In Schritt 3 wird der Tischtennisball zum Kunststoffstab hin angezogen.
Der Glasstab ist nach Schritt 4 positiv geladen.
In Schritt 2 werden Ladungsträger auf den Tischtennisball übertragen, sodass der Ball anschließend ebenfalls negativ geladen ist.
Da der Kunststoffstab nach Schritt 1 negativ geladen ist, kann er keinerlei positive Ladungsträger mehr besitzen.
Die beiden Stäbe besitzen zu Versuchsbeginn keine Ladungsträger. Diese werden erst durch die Reibungsvorgänge (Schritte 1 und 4) erzeugt.
Die Anziehungskraft zwischen Ball und Glasstab (Schritt 5) entsteht, da ein Strom zwischen beiden Körpern fließt.

Lösung

In Schritt 3 wird der Tischtennisball zum Kunststoffstab hin angezogen.
Falsch: Kunststoffstab und Ball sind beide negativ geladen, sodass es zur Abstoßung zwischen gleichartig geladenen Körpern kommt.
Der Glasstab ist nach Schritt 4 positiv geladen.
Richtig: So kommt es zur Anziehung zwischen ungleichartig geladenen Körpern im Schritt 5.
In Schritt 2 werden Ladungsträger auf den Tischtennisball übertragen, sodass der Ball anschließend ebenfalls negativ geladen ist.
Richtig: Ladungen lassen sich von einem Körper auf einen anderen übertragen. Aus der im letzten Schritt beobachteten Anziehung kann die Aufladung des Balls geschlussfolgert werden.
Da der Kunststoffstab nach Schritt 1 negativ geladen ist, kann er keinerlei positive Ladungsträger mehr besitzen.
Falsch: Positive und negative Ladungsträger sind immer vorhanden. Die negative Aufladung des Stabs bedeutet lediglich einen Überschuss an negativen Ladungsträgern.
Die beiden Stäbe besitzen zu Versuchsbeginn keine Ladungsträger. Diese werden erst durch die Reibungsvorgänge (Schritte 1 und 4) erzeugt.
Falsch: Positive und negative Ladungsträger sind immer vorhanden und können nicht erzeugt werden. Die Aufladung erfolgt durch Ladungstrennung, die zu einem Ungleichgewicht zwischen positiven und negativen Ladungen führt.
Die Anziehungskraft zwischen Ball und Glasstab (Schritt 5) entsteht, da ein Strom zwischen beiden Körpern fließt.
Falsch: Die Wechselwirkung zwischen Ladungen erfolgt unabhängig von deren Bewegung. Ein Stromfluss würde zu einem Ladungsausgleich führen und die beobachtete Kraftwirkung würde sehr schnell verschwinden.