Herausgegeben vom Institut für Rundfunktechnik
Ausgabe 2, Dezember 1991
Folgende Punkte wurden in die TOP-Spezifikation eingebracht:
Dezember 1991
Die Grundidee von TOP besteht darin, eine Tabelle als normale Fernsehtext-Seite zu übertragen, auf der alle Seiten des gerade gesendeten Fernsehtext-Programms markiert sind. Diese mit „Basic-TOP-Table“ bezeichnete Tabelle sowie weitere TOP-Tabellenarten sind in der vorliegenden Spezifikation definiert.
In der Anlage 1 sind die Rahmenrichtlinien für den Betrieb des TOP-Verfahrens aufgeführt.
In der Anlage 2 sind verschiedene Empfehlungen aufgeführt, insbesondere für die TOP-Empfänger.
Eine Beschreibung des TOP-Verfahrens ist der Anlage 3 zu entnehmen. Dort ist u.a. beschrieben, wie die Anwahl der Fernsehtext-Seiten mit TOP geschieht und wie die Realisierung des TOP-Verfahrens auf der Sende- und Empfangsseite erfolgen kann.
In der Anlage 4 sind die verwendeten Abkürzungen nachzuschlagen.
In der Anlage 5 befindet sich ein Literaturverzeichnis.
1. Allgemeines
Die zum TOP-System gehörenden Tabellen werden mit „Basic-TOP-Table“,
„Multipage-Table“, „Multipage-Extension-Table“ und
„Additional-Information-Table“ bezeichnet.
Bild 1 zeigt eine Übersicht dieser Tabellen.
In der „Basic-TOP-Table“ werden alle verfügbaren Fernsehtextseiten mit dezimalen Seitennummern zusammen mit den von den Redaktionen festgelegten, speziellen Markierungen für Block-, Gruppen-, Fernseh- Programmvorschaublock- und Untertitelseiten aufgelistet. Hiermit sind die Reihen 1 bis 20 belegt.
Außerdem ist in den Reihen 21 und 22 eine „Page-Linking-Table“ (Seitenverkettungstabelle) enthalten, in der die Seitennummern der übrigen TOP-Tabellen angegeben werden. In Reihe 23 ist die sogenannte „Basic-TOP-Table-List“ zur Kennzeichnung der mit Fernsehtext belegten Magazine angeordnet.
Es sind zwei „Multipage-Table“-Typen spezifiziert. Zum einen die „Multipage-Table“ (MP), die sehr platzsparend entsprechend dem Koordinatensystem der „Basic-TOP-Table“ aufgebaut ist und eine eindeutige Kennzeichnung von bis zu 9 Unterseiten je Mehrfachseite erlaubt. Zum anderen die „Multipage-Extension-Table“ (MP-EX), die die Darstellung der max. möglichen Anzahl der Unterseiten je Mehrfachseite (bis zu 8191Dez) erlaubt und in Form einer Liste aufgebaut ist.
In der „Additional-Information-Table“ (Zusatzinformations-Tabelle) werden die Texte zur Benutzerführung (Titel für Blöcke, Gruppen und für die direktanwählbaren Seiten) und die Codes für die Direktwahlseiten, sowie Linking-Informationen übertragen.
Mit Ausnahme der Titel in der „Additional-Information-Table“ werden bei der Übertragung alle anderen in den TOP-Tabellen enthaltenen Informationen mit einem erhöhten Fehlerschutz durch eine Hamming-Codierung 4/8 [1] versehen. In Bild 2 sind der Quellencode und der jeweils zugeordnete hammingcodierte Kanalcode dargestellt. Die Schriftzeichen der Titel hingegen werden bei der Übertragung durch ein sog. Paritätsbit [1] (ungerade Parität!) gesichert.
Quellencode | Kanalcode | |||||||||
Hexadezimale Notation | Dezimale Notation | Binäre Notation | Hexadezimale Notation | |||||||
b8 | b7 | b6 | b5 | b4 | b3 | b2 | b1 | |||
0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 1 | 0 | 1 | 0 | 1 | 15 |
1 | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 1 | 0 | 02 |
2 | 2 | 0 | 1 | 0 | 0 | 1 | 0 | 0 | 1 | 49 |
3 | 3 | 0 | 1 | 0 | 1 | 1 | 1 | 1 | 0 | 5E |
4 | 4 | 0 | 1 | 1 | 0 | 0 | 1 | 0 | 0 | 64 |
5 | 5 | 0 | 1 | 1 | 1 | 0 | 0 | 1 | 1 | 73 |
6 | 6 | 0 | 0 | 1 | 1 | 1 | 0 | 0 | 0 | 38 |
7 | 7 | 0 | 0 | 1 | 0 | 1 | 1 | 1 | 1 | 2F |
8 | 8 | 1 | 1 | 0 | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 | D0 |
9 | 9 | 1 | 1 | 0 | 0 | 0 | 1 | 1 | 1 | C7 |
A | 10 | 1 | 0 | 0 | 0 | 1 | 1 | 0 | 0 | 8C |
B | 11 | 1 | 0 | 0 | 1 | 1 | 0 | 1 | 1 | 9B |
C | 12 | 1 | 0 | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 1 | A1 |
D | 13 | 1 | 0 | 1 | 1 | 0 | 1 | 1 | 0 | B6 |
E | 14 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 0 | 1 | FD |
F | 15 | 1 | 1 | 1 | 0 | 1 | 0 | 1 | 0 | EA |
Dekodierung:
A | B | C | D | Interpretation | Information wird |
1 | 1 | 1 | 1 | keine Fehler | übernommen |
0 | 0 | 1 | 0 | b8 fehlerhaft | korrigiert |
1 | 1 | 1 | 0 | b7 fehlerhaft | übernommen |
0 | 1 | 0 | 0 | b6 fehlerhaft | korrigiert |
1 | 1 | 0 | 0 | b5 fehlerhaft | übernommen |
1 | 0 | 0 | 0 | b4 fehlerhaft | korrigiert |
1 | 0 | 1 | 0 | b3 fehlerhaft | übernommen |
0 | 0 | 0 | 0 | b2 fehlerhaft | korrigiert |
0 | 1 | 1 | 0 | b1 fehlerhaft | übernommen |
A&&B&&C=0 | 1 | mehrere Fehler | zurückgewiesen |
2. „Basic-TOP-Table“ mit „Basic-TOP-Table-List“
und mit „Page-Linking-Table“
2.1 „Basic-TOP-Table“ (BT) mit „Basic-TOP-Table-List“ (BTL)
2.1.1.Informationsgehalt der „Basic-TOP-Table“ mit
„Basic-TOP-Table-List“
„Basic-TOP-Table“
In der „Basic-TOP-Table“ sind alle momentan gesendeten Seiten mit
dezimalen Seitennummern markiert, und zwar sind spezielle
Kennungen vergeben für Normal-, Gruppen-, Block-,
Fernsehprogrammvorschaublock- und Untertitelseiten, jeweils mit oder ohne
Zusatzinformationen als Einzel- oder Mehrfachseite.
Darüber hinaus ist in der Kopfreihe der „Basic-TOP-Table“ ein
Aktualisierungsmerkmal enthalten, an dem Änderungen des
Fernsehtextprogramms und damit der TOP-Tabellen erkannt werden.
„Basic-TOP-Table-List“
Die „Basic-TOP-Table-List“ gibt an, welche Magazine mit Fernsehtext
belegt sind und auf welcher (bzw. welchen) „Basic-TOP-Table(s)“
die Basic-TOP-Informationen übertragen werden.
Die in der „Basic-TOP-Table-List“ enthaltenen Informationen
beschreiben den Normalfall (statische Liste!).
Störungen oder andere Sonderfälle werden nicht dargestellt.
2.1.2 Aufbau der „Basic-TOP-Table“ mit „Basic-TOP-Table-List“
„Basic-TOP-Table“
In der Tabelle sind alle im Fernsehtext-System zulässigen
dezimalen Seitennummern * (100 bis 899) abgebildet.
Die Abbildung geschieht in der Form, daß jeder Seitennummer über
ein Koordinatensystem (Reihenadresse, Spaltenadresse) ein Platz
in der Tabelle fest zugeordnet ist.
Bild 3: Aufbau der „Basic-TOP-Table“ (mit „Basic-TOP-Table-List“
und „Page-Linking-Table“)
Das Format der Tabelle ist dem Format von Fernsehtext-Seiten angepaßt. Für die „Basic-TOP-Table“ werden 20 Reihen einer Fernsehtext-Seite mit je 40 Spalten verwendet.
Die Beziehung zwischen der Seitennummer und den Tabellenplatz-Koordinaten
erfolgt nach der Formel:
In Bild 3 ist der Aufbau der Tabelle dargestellt. Zur besseren Übersicht sind die Seitennummern in die jeweils zugeordneten Tabellenplätze eingetragen.
Seitenkennung | als Mehr- fachseite | mit Zusatz- Information | Quellencode (Hexadezimale Notation) |
---|---|---|---|
Seite nicht im Zyklus | 0 | ||
Untertitel- Seite | x | 1 | |
Programm- vorschau- Block-Seite | x | 2 | |
x | x | 3 | |
Block-Seite | x | 4 | |
x | x | 5 | |
Gruppen- Seite | x | 6 | |
x | x | 7 | |
Normal- Seite | 8 | ||
x | 9 | ||
x | A | ||
x | x | B | |
4 weitere Codes für zukünftige Entwicklungen | *) |
„Basic-TOP-Table-List“
Die „Basic-TOP-Table-List“ ist in Reihe 23,
Spalte 32 bis Spalte 39 der „Basic-TOP-Table“ angeordnet.
Jedem Fernsehtextmagazin ist eine Spalte in der
„Basic-TOP-Table-List“ fest zugeordnet (siehe
Bild 4A).
Reihe 23 der Basic-TOP-Table | Byte 32..39 | |||||||
Spalten enthalten Informationen für Magazin... | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 |
Funktion | Code | |
---|---|---|
Zugehörige „Basic-TOP-Table“ in Magazin... | 1 | 1 |
2 | 2 | |
3 | 3 | |
4 | 4 | |
5 | 5 | |
6 | 6 | |
7 | 7 | |
8 | 8 | |
Magazin ohne TOP | C | |
Magazin nicht belegt | D | |
Keine Angaben | 0 | |
5 weitere Codes für zukünftige Entwicklungen |
Seitennummer: Zur sprachlichen Vereinfachung wird nachfolgend mit dem Begriff „Seitennummer“ die komplette Ziffernfolge bezeichnet, die zur Anwahl einer Fernsehtext-Seite notwendig ist, also einschließlich der Magazinnummer und ggf. des Seiten-Subcodes. In abweichenden Fällen wird ausdrücklich darauf hingewiesen.
2.1.3 Codierung der „Basic-TOP-Table“ mit „Basic-TOP-Table-List“
„Basic-TOP-Table“
Die Codierung erfolgt nach der Codetabelle Bild 4.
Der Kanalcode wird durch Anwendung des Hammingcodes 4/8 [1]
aus dem Quellencode gebildet.
„Basic-TOP-Table-List“
Die Codierung erfolgt nach der Codetabelle Bild 4A.
Der Kanalcode wird durch Anwendung des Hammingcodes 4/8 [1]
aus dem Quellencode gebildet.
2.1.4 Regeln für die senderseitige Generierung und
Übertragung der „Basic-TOP-Table“ und „Basic-TOP-Table-List“
Die „Basic-TOP-Table“ wird senderseitig entsprechend den
Festlegungen in den Kapiteln 2.1.2 und 2.1.3 generiert.
Einfügen und Löschen von Seiten Das Einfügen einer Seite in den Zyklus bzw. das Herausnehmen einer Seite aus dem Zyklus sowie etwaige Strukturänderungen des Programms (z. B. Änderung einer Gruppenseite in eine Blockseite) führen zu einer Änderung bzw. Aktualisierung der „Basic-TOP-Table“ oder einer der anderen in der „Page-Linking-Table“ aufgeführten TOP-Tabellen. (Das inhaltliche Aktualisieren einer bereits im Zyklus befindlichen Seite sollte nicht zu einer Änderung der TOP-Tabellen führen!)
Beim Einfügen einer Fernsehtextseite in den Zyklus müssen die Fernsehtextrechner zuerst diese Seite einfügen und zeitlich danach die TOP-Tabellen aktualisieren. Sollen gleichzeitig mehrere Seiten in den Zyklus eingefügt werden (z. B. beim Initialisieren des Fernsehtextrechners bzw. bei einem durch Uhrzeit ausgelösten Sammelbefehl), so kann es sinnvoll sein, daß der Fernsehtextrechner zuerst alle anstehenden Seiten komplett einfügt und danach die TOP-Tabellen gesammelt aktualisiert.
Beim Herausnehmen einer Seite aus dem Zyklus müssen die Rechner umgekehrt verfahren; zuerst Aktualisieren der TOP-Tabellen, danach Herausnehmen der Seiten. Dadurch wird sichergestellt, daß ein Decoder nicht vergeblich auf das Eintreffen einer in den TOP-Tabellen markierten Seite wartet, obwohl diese bereits nicht mehr im Zyklus ist.
Aktualisierungsmerkmal-Subcode
Eine Änderung bzw. Aktualisierung der „Basic-TOP-Table“
oder einer anderen in der „Page-Linking-Table“ aufgeführten
TOP-Tabellen wird durch Änderung des Zahlenwertes im
Subcode-Bereich [2] (Bit b4, b5, b6) in der Kopfreihe der
„Basic-TOP-Table“ signalisiert. (Das Verhalten des Steuerbits
C8 = Texterneuerung in den Kopfreihen der TOP-Tabellen
ist dabei bedeutungslos.)
Bit b0 bis b3 werden zur Kennzeichnung von Normal- bzw. Mehrfachseiten benutzt.
Die sechs höchstwertigen Bits des Subcodes sind als eindeutiges Kriterium für eine „Basic-TOP-Table“ permanent auf logisch „1“ gesetzt.
Der Seiten-Subcode der BT kann demzufolge Werte zwischen 3F00 und 3F71 annehmen. Zusammensetzung des Seiten-Subcodes der „Basic-TOP-Table“:
Serielle Magazinübertragung (Seriell-Mode):
Für das gesamte Fernsehtext-Programm wird eine „Basic-TOP-Table“
übertragen. Alle Seiten mit dezimalen Seitennummern (100 bis 899)
werden entsprechend ihres momentan gültigen Status in der
„Basic-TOP-Table“ markiert.
Die Reihen 1 bis 21 bzw. bis 22 werden vollständig übertragen.
Die „Basic-TOP-Table“ wird unter der Seitennummer 1F0 3Fxx gesendet.
Die „Basic-TOP-Table-List“ kann optional gesendet werden.
Parallele Magazinübertragung (Parallel-Mode):
Für jedes einzelne (Sende-)Magazin kann eine eigenständige
„Basic-TOP-Table“ im gleichen Magazin übertragen werden oder,
falls eine Fernsehtextquelle mehrere Magazine belegt,
können auch die Informationen für mehrere Magazine in einer
„Basic-TOP-Table“ zusammengefaßt werden.
Regeln für „Magazin(-bezogene)-Basic-TOP-Tables“:
In jeder „Basic-TOP-Table“ werden (mindestens!) die zum jeweiligen
Magazin gehörenden Seiten entsprechend ihres momentan gültigen
Status märkiert.
Auf die Übertragung der nicht für das jeweilige (Sende-)Magazin relevanten Reihen der „Basic-TOP-Table“ kann verzichtet werden.
Die „Basic-TOP-Table“ wird unter der Seitennummer YF0 3Fxx gesendet. Y stellt dabei die jeweilige Magazinnummer dar.
Beispiel:
Magazin 3 | Seite 300 .. Seite 399 |
Markierung entsprechend der „Basic-TOP-Table“ (Bild 3) | Reihe 6 .. Reihe 8 Spalte 0 .. Spalte 19 |
Jede „Basic-TOP-Table“ enthält eine „Basic-TOP-Table-List“ mit Angaben sowohl für das eigene als auch für die anderen Magazine.
Regeln für „zusammen gefaßte Basic-TOP-Tables“
Belegt eine Fernsehtextquelle im Parallelmode mehrere Magazine,
so ist eine inhaltliche Zusammenfassung der „Magazin(-bezogenen)
Basic-TOP-Informationen“ für mehrere Magazine in einer
„Basic-TOP-Table“ möglich.
Auf die Übertragung der übrigen „Magazin(-bezogenen) Basic-TOP-Tables“ (deren Inhalte bei der Zusammenfassung berücksichtigt wurden) kann verzichtet werden.
Erfolgt eine Zusammenfassung für mehrere Magazine auf einer „Basic-TOP-Table“, so ist diese in dem Magazin mit der kleinsten Seiten-Nummer zu senden. (Siehe hierzu auch Bild 4B.)
Eine Zusammenfassung von einzelnen Magazinen wird in der „Basic-TOP-Table-List“ signalisiert.
Wenn (in Ausnahmefällen) keine Angaben für ein Magazin gemacht werden sollen, so muß in das Feld dieses Magazins der Code „0“ eingesetzt werden. (Siehe hierzu auch Bild 4B.)
2.1.5 Regeln für die empfängerseitige Auswertung der
„Basic-TOP-Table“
Die Anwahl der „Basic-TOP-Table“ erfolgt mit der vollständigen
Seitennummer einschließlich des Subcodes, wobei die beiden
niederwertigsten Stellen des Subcodes auf „Don't care“ gesetzt werden,
z. B. 1 F0 3Fxx bei serieller Magazinübertragung.
Die „Basic-TOP-Table“ oder mindestens die Kopfreihe ist in geeigneten Zeitabständen neu einzulesen, um Änderungen und Aktualisierungen der TOP-Tabellen zu erfassen (siehe dazu auch Kapitel 2.1.4, Aktualisierungsmerkmal im Seiten-Subcode in der Kopfreihe der „Basic-TOP-Table“). Ein erneutes Einlesen der „Basic-TOP-Table“ ist ebenfalls notwendig bei unvollständig oder gestört empfangener „Basic-TOP-Table“. Zusätzlich gilt bei paralleler Magazinübertragung: Es dürfen nur die in der „Basic-TOP-Table-List“ gekennzeichneten Magazine, d.h. die relevanten Reihen und Spalten der jeweiligen „Basic-TOP-Table“ ausgewertet werden.
Bei Eingabe einer dreistelligen Seitennummer, die in der „Basic-TOP-Table“ mit „Seite nicht im Zyklus“ gekennzeichnet ist, sollte umgehend ein entsprechender Hinweis an den Nutzer ausgegeben werden (z. B. „Seite nicht vorhanden“). Die Anwahl und die Anzeige einer solchen Seite sollte jedoch nicht verhindert werden. (Vorteilhaft ist dies z. B. dann, wenn zu Beginn einer Sendung mit Untertiteln der Empfänger noch keine Aktualisierung der „Basic-TOP-Table“ durchgeführt hat.)
2.2 „Page-Linking-Table“ (Seitenverkettungs-Tabelle) (PL)
2.2.1 Informationsgehalt der „Page-Linking-Table“
Die „Page-Linking-Table“ enthält eine Liste von Seitennummern,
auf denen die übrigen Tabellen des TOP-Systems übertragen werden.
Neben den Seitennummern sind Angaben über die jeweilige Tabellenkennung
in der Liste enthalten (z.B. „Multipage-Table“ oder
„Additional-Information-Table“).
2.2.2 Aufbau der „Page-Linking-Table“
Das Format der Tabelle ist dem Format von Fernsehtext-Seiten angepaßt.
Für die „Page-Linking-Table“ werden 2 Reihen einer Fernsehtext-Seite
mit je 40 Spalten verwendet. In jeder Reihe können bis zu
5 Seitennummern und die jeweiligen Tabellenkennungen dargestellt
werden. Insgesamt lassen sich in den Reihen 21 und 22 einer
Fernsehtext-Seite 2 x 5 = 10 weitere TOP-Tabellen adressieren.
Der Aufbau der „Page-Linking-Table“ ist in Bild 1
und Bild 5 gezeigt.
Bild 5: Aufbau und Codierung der „Page-Linking-Table“
2.2.3 codierung der „Page-Linking-Table“
Die Codierung der Seitennummern und der Tabellen-Kennungen erfolgt
entsprechend Bild 5.
Der Kanalcode wird durch Anwendung des Hammingcodes 4/8 [1] aus dem Quellencode gebildet.
2.2.4 Regeln für die senderseitige Generierung und
Übertragung der „Page-Linking-Table“
Die „Page-Linking-Table“ wird senderseitig entsprechend den
Festlegungen in den Kapiteln 2.2.2 und
2.2.3 generiert.
Sie wird zusammen mit der „Basic-TOP-Table“ auf einer
Fernsehtext-Seite gesendet. Die Übertragung der „Page-Linking-Table“
erfolgt dabei in den Reihen 21 und 22.
Sonstige Festlegungen siehe Punkt 2.1.4 Senderseitige Generierung und Übertragung der „Basic-TOP-Table“.
Werden nur bis zu 4 Tabellenseitennummern benötigt, so kann auf die Übertragung der Reihe 22 verzichtet werden. Dabei ist zu beachten, daß dann das 5. Feld der Reihe 21 mit dem „Endezeichen“ und alle vorhergehenden nicht benutzten Felder mit dem Zeichen „Don't care“ belegt werden müssen.
Oder alternativ:
Werden weniger als 10 Tabellenseitennummern in der Tabelle benötigt,
so wird bei den nicht benötigten Feldern in das jeweils erste Byte
das Ersatzzeichen „Don't care“ gesetzt.
(Bei Benutzung des „Don't care“-bzw. des „Ende“-Zeichens sollten
möglichst die im gleichen Feld nachfolgenden restlichen 7 Bytes
auf „0“ gesetzt werden.)
2.2.5 Regeln für die empfängerseitige Auswertung
der „Page-Linking-Table“
Die auf ein „Don't care“-Zeichen oder ein „Endezeichen“ folgenden Bytes
des gleichen Feldes haben keine Bedeutung für den Empfänger.
Eine nach einem Endezeichen ggf. noch folgende Reihe hat keine
Bedeutung für den Empfänger.
Die „Page-Linking-Table“ ist jeweils nach dem Erkennen einer Änderung des Aktualisierungsmerkmals in der Kopfreihe der „Basic-TOP-Table“ neu einzulesen.
Ein erneutes Einlesen ist ebenfalls notwendig bei unvollständigem oder gestörtem Empfang.
3. „Multipage-Table“ (Mehrfachseitenkennungs-Tabelle)
Es sind zwei „Multipagetable“-Typen vorgesehen:
3.1.2 Aufbau der „Multipage-Table“
Die „Multipage-Table“ ist entsprechend der „Basic-TOP-Table“ aufgebaut
(siehe hierzu Kapitel 2.1.2 Aufbau der
„Basic-TOP-Table“).
3.1.3 codierung der „Multipage-Table“
Die Codierung erfolgt nach der Codetabelle Bild 6.
Mehrfachseitenkennung | Quellencode (Hexadezimale Notation) | |
---|---|---|
Mehrfachseiten- satz mit... | 2 MF-Seiten | 2 |
3 MF-Seiten | 3 | |
4 MF-Seiten | 4 | |
5 MF-Seiten | 5 | |
6 MF-Seiten | 6 | |
7 MF-Seiten | 7 | |
8 MF-Seiten | 8 | |
9 MF-Seiten | 9 | |
>=10 MF-Seiten | A | |
7 weitere Codes für zukünftige Entwicklungen | *) |
Der Kanalcode wird durch Anwendung des Hammingcodes 4/8 [1] aus dem Quellencode gebildet.
3.1.4 Regeln für die senderseitige Generierung und
Übertragung der „Multipage-Table“
Die „Multipage-Table“ wird senderseitig entsprechend den Festlegungen
in den Kapiteln 3.1.2 und 3.1.3
generiert.
Serielle Magazinübertragung (Seriell-Mode):
Für das gesamte Fernsehtext-Programm kann maximal eine
„Multipage-Table“ übertragen werden.
Wird im Fersehtext-Programm eine „Multipage-Table“ übertragen, so muß die Seitennummer (einschließlich des Subcodes) und die Kennung dieser Tabelle in der „Page-Linking-Table“ eingetragen werden.
Alle Mehrtachseiten mit dezimalen Seitennummern (100 bis 899) werden entsprechend der Anzahl der jeweils zugehörigen Unterseiten in der „Multipage-Table“ markiert. Die Reihen 1 bis 20 werden vollständig übertragen.
Parallele Magazinübertragung (Parallel-Mode):
Für jedes einzelne (Sende-)Magazin kann eine eigenständige
„Multipage-Table“ im gleichen oder in einem anderen Magazin
übertragen werden.
Hinweis: Eine „Multipage-Table“ kann auch im Parallel-Mode Mehrfachseitenkennungen für mehrere (Sende-)Magazine enthalten (siehe hierzu auch Bild 8, TOP im Parallel-Mode).
Wird für ein (Sende-)Magazin eine zugeordnete „Multipage-Table“ übertragen, so muß die Seitennummer (einschließlich des Subcodes) und die Kennung dieser Tabelle in der im jeweiligen (Sende-)Magazin gesendeten „Page-Linking-Table“ eingetragen werden.
Alle Mehrfachseiten mit dezimalen Seitennummern des zugeordneten (Sende-)Magazins (bzw. der zugeordneten (Sende-)Magazine) werden entsprechend der Anzahl der jeweils zugehörigen Unterseiten in der „Multipage-Table“ markiert.
Auf die Übertragung der nicht für das zugeordnete Magazin (bzw. die zugeordneten Magazine) relevanten Reihen der „Multipage-Table“ kann verzichtet werden.
3.1.5 Regeln für die empfängerseitige Auswertung der „Multipage-Table“
3.2 „Multipage-Extension-Table“ (MP-EX)
3.2.1 Informationsgehalt der „Multipage-Extension-Table“
Die „Multipage-Extension-Table“ enthält eine Liste von
Mehrfachseitennummern und die Angabe der jeweiligen Anzahl der
Unterseiten (in den Subcode Byte +3 bis +6, siehe
Bild 6A).
Bild 6A: Aufbau und Codierung der „Multipage-Extension-Table“
3.2.2 Aufbau der „Multipage-Extension-Table“
Das Format der Tabelle ist dem Format von Fernsehtext-Seiten angepaßt.
Für eine „Multipage-Extension-Table“ werden bis zu 22 Reihen einer
Fernsehtext-Seite mit je 40 Spalten verwendet.
In jeder Reihe sind 5 Felder angeordnet. In jedes Feld kann eine
Mehrfachseitennummer mit der Anzahl ihrer Unterseiten eingetragen werden.
Insgesamt lassen sich in den Reihen 1 bis 22 einer MP-EX 22 x 5 = 110
Mehrfachseiten eintragen.
Der Aufbau der „Multipage-Extension-Table“ ist in
Bild 6A gezeigt.
3.2.3 Codierung der „Multipage-Extension-Table“
Die Codierung erfolgt entsprechend den Codetabellen
Bild 6A.
Der Kanalcode wird durch Anwendung des Hammingcodes 4/8 [1]
aus dem Quellencode gebildet.
Im Bild 6B sind einige Beispiele zur Darstellung der Anzahl der Unterseiten in der „Multipage-Extension-Table“ aufgeführt.
Anzahl Unterseiten | Darstellung in MP-EX | |||
---|---|---|---|---|
Byte+3 | Byte+4 | Byte+5 | Byte+6 | |
15dez=xx00 0000 x000 1111bin | 0,4,8,C | 0 | 0,8 | F |
16dez=xx00 0000 x001 0000bin | 0,4,8,C | 0 | 1,9 | 0 |
127dez=xx00 0000 x111 1111bin | 0,4,8,C | 0 | 7,F | F |
128dez=xx00 0001 x000 0000bin | 0,4,8,C | 1 | 0,8 | 0 |
2047dez=xx00 1111 x111 1111bin | 0,4,8,C | F | 7,F | F |
2048dez=xx01 0000 x000 0000bin | 1,5,9,D | 0 | 0,8 | 0 |
8191dez=xx11 1111 x111 1111bin | 3,7,B,F | F | 7,F | F |
3.2.4 Regeln für die senderseitige Generierung und Übertragung der
„Multipage-Extension-Table“.
Die Übertragung der MP-EX ist jeder Rundfunkanstalt freigestellt.
Sonstige Regeln:
oder alternativ:
Werden weniger als 110 Mehrfachseiten (22 Reihen à 5 Felder)
in die Tabelle eingetragen, so wird bei den nicht benötigten Feldern
das Ersatzzeichen „Don't care“ gesetzt.
(Bei Benutzung des „Don't care“- bzw. des „Endezeichens“ sollten die
im gleichen Feld folgenden restlichen Bytes möglichst auf „0“
gesetzt werden).
Die Liste der Mehrfachseitennummern wird auf einer „Multipage-Extension-Table“ oder, falls eine Tabelle nicht ausreicht, auf mehreren Tabellen übertragen.
Die Seitennummer(n) (einschließlich des Subcodes), unter der (denen) die „Multipage-Extension-Table(s)“ übertragen wird (werden) sowie die Tabellenkennung, muß (müssen) in der „Page-Linking-Table“ eingetragen werden.
Parallele Magazinübertragung (Parallel-Mode):
Für jedes einzelne (Sende-)Magazin kann eine oder ggf. mehrere eigenständige „Multipage-Extension-Table(s)“ im gleichen oder in einem anderen Magazin übertragen werden.
Hinweis:
Die „Multipage-Extension-Table(s)“ kann (können) auch im
Parallel-Mode Informationen für mehrere (Sende-)Magazine enthalten
(analog zu der Nutzung einer „Additional-Information-Table“
für zwei (Sende-)Magazine wie in Bild 8 TOP im
Parallel-Mode dargestellt).
Werden für ein (Sende-)Magazin Mehrfachseiten-Informationen auf einer (oder ggf. mehreren) „Multipage-Extension-Table(s)“ übertragen, so muß (müssen) die Seitennummer(n) (einschließlich des Subcodes) und die Kennung(en) dieser Tabelle(n) in der im jeweiligen (Sende-)Magazin gesendeten „Page-Linking-Table“ eingetragen werden.
3.2.5 Regeln für die empfängerseitige Auswertung der „Multipage-Extension-Table“
Bild 7: Aufbau und Codierung der
„Additional-Information-Table“
4.2 Aufbau der „Additional-Information-Table“
Das Format der Tabelle ist dem Format von Fernsehtext-Seiten angepaßt.
Für eine „Additional-Information-Table“ werden 22 Reihen
einer Fernsehtext-Seite mit je 40 Spalten verwendet.
In jeder Reihe können Zusatzinformationen für zwei Fernsehtext-Seiten
dargestellt werden. Insgesamt lassen sich in den Reihen 1 bis 22
einer Fernsehtext-Seite 22 x 2 = 44 Zusatzinformationen unterbringen.
Der Aufbau der „Additional-Information-Table“ ist in Bild 1 und den Bildern 7, 7A dargestellt.
4.3 Codierung der „Additional-Information-Table“
Die Codierung der in der „Additional-Information-Table“ enthaltenen
Zusatzinformationen erfolgt entsprechend den Bildern 7
und 7A.
Für die Bytes 0..7 und 20..27 wird der Kanalcode durch Anwendung des
Hammingcodes 4/8 [1] aus dem Quellencode gebildet.
Bild 7A: Additional-Information-Table
Extension Indication and Link information
Für die Bytes 8..19 und 28..39 ergibt sich der Kanalcode durch Hinzufügen eines Paritätsbits (ungerade Parität) zum Quellencode (7 Bit).
4.4 Regeln für die senderseitige Generierung und Übertragung der
„Additional-Information-Table“
Die „Additional-Information-Table“ wird senderseitig entsprechend
den Festlegungen in den Kapiteln 4.2 und
4.3 generiert.
Darüber hinaus gelten folgende Regeln:
Oder alternativ:
Werden weniger als 44 Zusatzinformationen in die Tabelle eingetragen,
so wird bei den nicht benötigten Feldern das Ersatzzeichen „Don't care“
gesetzt. (Bei Benutzung des „Don't care“- bzw. des „Endezeichens“
sollten die im gleichen Feld folgenden restlichen 7 hammingcodierten
Bytes möglichst auf „0“ gesetzt werden.)
Titel mit verschiedenen Sprachzeichensätzen werden sendeseitig auf verschiedenen „Additional-Information-Tables“ gesendet, wobei die Steuerbits C12 bis C14 entsprechend des jeweiligen Sprachzeichensatzes gesetzt werden.
(Darüber hinaus soll es später möglich sein, jedem beliebigen Titel anstelle des Standard-Sprachzeichensatzes einen speziellen (nicht in der Fernsehtextspezifikation durch C12 bis C14 definierten) Sprachzeichensatz zuzuordnen. Hierzu ist innerhalb der „Additional-Information-Table“ eine „Extensionsinformation“ vorgesehen, die jedoch erst bei Bedarf spezifiziert werden soll, siehe hierzu auch Bilder 7 und 7A.)
Die Zusatzinformationen für alle Seiten des gesamten Fernsehtext-Programms werden auf einer „Additional-Information-Table“ oder - falls eine Tabelle nicht ausreicht - auf mehreren Tabellen übertragen. Die Seitennummer(n) (einschließlich des Subcodes), unter der (denen) die „Additional-Information-Table(s)“ übertragen wird (werden), und die Kennung(en) dieser Tabelle(n) muß (müssen) in der „Page-Linking-Table“ eingetragen werden.
Parallele Magazinübertragung (Parallel-Mode):
Für jedes einzelne (Sende-)Magazin können eigenständige Zusatzinformationen auf einer „Additional-Information-Table“ oder ggf. auf mehreren Tabellen im gleichen oder in einem anderen Magazin übertragen werden.
Hinweis: Die „Additional-Information-Table(s)“ kann (können) auch
im Parallel-Mode Zusatzinformationen für mehrere (Sende-)Magazine
enthalten (siehe hierzu auch Bild 8, TOP im
Parallel-Mode).
Werden für ein (Sende-)Magazin Zusatzinformationen auf einer
(oder ggf. mehreren) „Additional-Information-Table(s)“ übertragen,
so muß (müssen) die Seitennummer(n) (einschließlich des Subcodes)
und die Kennung(en) dieser Tabelle(n) in der zugeordneten
„Page-Linking-Table“ eingetragen werden.
4.5 Regeln für die empfängerseitige Auswertung der
„Additional-Information-Table“
Bei fehlerhaft empfangener „Additional-Information-Table“ ist ein erneutes Einlesen erforderlich. Bis zum korrekten Empfang können anstelle der Texte zur Benutzerführung (Kommentarreihe, Übersichtsseiten) die jeweiligen Seitennummern dem Benutzer angezeigt werden.
4.6.1 „JUMP“
Funktion:
Die „Subroutine“ endet nach einer Seite, die den Link-Befehl „RETURN-LABEL x“ enthält. Das Label x muß dabei übereinstimmen mit dem Label des aufrufenden Befehls „CALL-PAGE(S)“. Der Befehl „RETURN-ALL-LABEL“ beendet ebenfalls eine „Subroutine“ unabhängig vom aufrufenden Label.
Regeln für die senderseitige Anwendung des Befehls „CALL-PAGE(S)“:
Die „Subroutine endet nach der letzten Seite eines eingefügten Blocks oder einer eingefügten Gruppe, die den Link-Befehl „RETURN-LABEL x“ enthalten. Das Label x muß dabei übereinstimmen mit dem Label des aufrufenden Befehls „CALL-BLOCK(S) or GROUP(S)“. Der Befehl „RETURN-ALL-LABEL“ beendet ebenfalls eine „Subroutine“ unabhängig vom aufrufenden Label.
Folgende Konstellationen sind möglich:
Aufrufende Seite ist eine... | „Subroutine Startpage“ ist eine | Funktion |
---|---|---|
Blockseite | Blockseite | Einfügen eines Blocks oder mehrerer Blöcke hinter dem eigenen Block der aufrufenden Seite bis einschl. des mit „RETURN“ gekennzeichneten Blocks (siehe Bild 9A, Spalte 1) |
Blockseite | Gruppenseite | Einfügen einer Gruppe oder mehrerer Gruppen eines beliebigen Blocks vor der nächsten auf die aufrufende Seite folgenden Gruppe (oder, falls keine Gruppe vor dem nächsten Block folgt, vor dem nächsten Block) bis einschließlich der mit „RETURN“ gekennzeichneten Gruppe (siehe Bild 9A, Spalte 2) |
Gruppenseite | Gruppenseite | Einfügen einer Gruppe oder mehrerer Gruppen eines Blocks hinter der eigenen Gruppe der aufrufenden Seite bis einschließlich der mit „RETURN“ gekennzeichneten Gruppe (siehe Bild 9B, Spalte 2) |
5. Verzeichnis der Abbildungen
Während die Fernsehtext-Rechner die TOP-Tabellen eingebettet im Programmzyklus übertragen, müssen die Untertitelrechner die TOP-Tabellen in Abständen von ca. 10 Sekunden rhythmisch übertragen, da hier kein echter Zyklus vorhanden ist.
Die Seitennummern der übrigen TOP-Tables sind laut Spezifikation von der jeweiligen Rundfunkanstalt frei wählbar. Für die empfängerseitige Erkennung dieser Seitennummern werden diese sendeseitig in die „Page-Linking-Table“ eingetragen. Nach dem Empfang der „Basic-TOP-Table“ (auf der auch die „Page-Linking-Table“ untergebracht ist), ermittelt der Empfänger die Seitennummern der übrigen TOP-Tabellen aus der „Page-Linking-Table“. Diese werden anschließend geladen. Nach dem Eintreffen dieser Seiten ist die TOP-lnitialisierung abgeschlossen. Wegen des zweistufigen Ladevorgangs kann die Zeit zur TOP-Initialisierung im Extremfall bis zu zwei Fernsehtext-Zyklen betragen.
Den Rundfunkanstalten wird empfohlen, die „Multipage-Table“ (MP) und die „Additional-Information-Table(s)“ vorzugsweise auf bestimmten, nachfolgend aufgelisteten Seitennummern zu übertragen.
Multipage-Table | 1F1 0000 |
Additional-Information-Table 1 | 1F2 0000 |
Additional-Information-Table 2 | 1F3 0000 |
Den Geräteherstellern wird emofohlen, die vorgenannten Seitennummern als Standardwerte in der Software zu implementieren. Hierdurch wird es möglich, zusammen mit der „Basic-TOP-Table“ quasi gleichzeitig auch die anderen „TOP-Tables“ zu laden und so die Initialisierungszeit zu halbieren. (Dies bietet sich beispielsweise an bei Decodern mit 4 Akquisitionskreisen). Nach dem Empfang der „Basic-TOP-Table“ muß der Empfänger die „Page-Linking-Table“ auswerten und die dort enthaltenen Einträge mit den Standardwerten vergleichen. Stimmen die Einträge überein, so ist die TOP-Initialisierung abgeschlossen. Sind in der Page-Linking-Table andere als die Standardwerte eingetragen, so müssen diese abweichenden Seiten in einer zweiten Phase (nach)geladen werden.
Nach dem Ein- oder Umschalten ist die automatische Anwahl folgender Seiten je nach Gerätekonzept denkbar:
Nach erfolgter TOP-Initialisierung sollte der Decoder automatisch in den TOP-Mode umschalten und dies auf dem Bildschirm, z.B. durch Darstellung der TOP-Kommentarreihe, signalisieren.
Liegt zum Zeitpunkt des Ein- oder Umschaltens kein TOP-Betrieb vor (Seite 1F0 3Fxx > 1 Minute nicht im Zyklus), so bleibt der Empfänger im Nicht-TOP-Mode. Auch im Nicht-TOP-Mode sollte der Empfänger in geeigneten Zeitabständen (oder bei entsprechenden Hardwarevoraussetzungen permanent) im Hintergrund die „Basic-TOP-Table“ anwählen, um so die Aufnahme des TOP-Sendebetriebes zu erkennen und dann automatisch in den TOP-Mode umzuschalten.
Stellt ein im TOP-Mode befindlicher Empfänger fest, daß die „Basic-TOP-Table“ nicht mehr gesendet wird, so sollte er automatisch in den Nicht-TOP-Mode schalten.
In diesen Fällen ist eine Reduzierung des Empfängerbedienkomforts im TOP-Fernsehtext-Betrieb meist nicht vermeidbar, jedoch ist empfängerseitig sicherzustellen, daß die Gerätebedienung hinsichtlich der anderen Gerätefunktionen (z.B. Programmwahl, Bild- und Toneinstellung) weiterhin möglich ist.
Durch den hierarchisch gegliederten Aufbau des TOP-Systems in mehrere TOP-Tables kann es durch optimierte Gestaltung der Decodersoftware nur in wenigen Fällen zu einem Totalverlust des TOP-Bedienkomforts führen: z.B. bei stark gestörter oder gar nicht empfangbarer „Basic-TOP-Table“. Aber auch in diesen Fällen ist die Anwahl der Fernsehtextseiten nach herkömmlichen Methoden möglich (z.B. Eingabe der dreistelligen Seitennummer).
Alternativ dazu ist ein „TOP-ähnlicher Betrieb“ möglich, bei dem der Empfänger alle einlaufenden Seiten selbsttätig in Blöcke oder Gruppen aufteilt und so die Seitenanwahl mit den vier Farbtasten ermöglicht.
Fehlerhafter Empfang der „Multipage-Table“ oder der „Additional-Information-Table“ erlauben hingegen weiterhin einen TOP-Betrieb, jedoch mit eingeschränkten Funktionen. Die Anwahl der Seiten erfolgt dabei mit den vier Farbtasten oder über das TOP-Auswahlmenü. Dabei werden anstelle der TOP-Titel die jeweiligen Seitennummern angezeigt. Die Nutzung der Direktwahl und die TOP-Unterstützung für die Mehrfachseitenanwahl ist nicht möglich.
Anlage 3: Beschreibung des TOP-Verfahrens
Die Vorteile einer solchen Benutzerführung über eine Kommentarreihe können auch bei der Programmierung eines Videorecorders genutzt werden. Durch Drücken einer speziellen Taste auf der Fernbedienung sind die Programmvorschauseiten direkt anwählbar (siehe Bild A3).
Bild A3: TOP-Benutzerführung:
Bei der Anwahl der Fernseh-Programmvorschau
Innerhalb dieser Seiten kann durch Drücken der Gruppentaste wie in einer Programmzeitschrift von Tag zu Tag geblättert werden. Die Programmvorschauen für andere Programme sind in weiteren Karteikästen angeordnet und können über die Blocktaste erreicht werden.
Natürlich kann - wie bei herkömmlichen Decodern - durch Eintasten von 3 Ziffern die Seite angewählt werden, sofern die gewünschte Seitennummer bekannt ist; zusätzlich kann beim TOP-Verfahren auch eine direkte Seitenanwahl über eine im Decoder zusammengestellte Übersichsseite erfolgen. In einer solchen Übersicht sind alle im Fernsehtextprogramm enthaltenen Blöcke mit ihren Gruppen aufgelistet (siehe Bild A4). Der Benutzer braucht nur die gewünschte Gruppe auf der Übersicht zu markieren, und der Decoder wählt dann die gewünschten Seiten direkt an.
Bild A4: Zusätzliche Möglichkeiten von TOP:
Direktanwahl von Seiten aus dem Fernsehtextprogramm
Neben dieser Direktanwahl von Seiten aus dem gesamten Zyklus ist bei TOP auch eine Direktanwahl von bestimmten Seiten möglich, die nach Kenntnis der Redaktion besonders oft von den Zuschauern abgefragt werden. Diese Seiten werden von den Fernsehtext-Redaktionen besonders gekennzeichnet und vom Decoder in einer speziellen Übersicht zusammengestellt (siehe Bild A5). Ähnlich wie bei der zuvor beschriebenen Direktwahl braucht der Benutzer nur eine solche Übersicht der ,Highlights` aufzurufen und den entsprechenden Titel zu markieren. Damit haben die Redaktionen die Möglichkeit, ihre besonders wichtigen und oft abgerufenen Seiten gegenüber den Übrigen Seiten hervorzuheben und so eine besonders einfache und komfortable Anwahl dieser Seiten sicherzustellen.
Bild A6: Eingabe von TOP-Daten auf der Sendeseite
Durch Auswertung dieser Tabelle, die als normale Seite im Zyklus mitübertragen wird, ist es z. B. für einen Decoder in einem Videorecorder möglich, die Programmvorschauseiten automatisch aufzurufen.
Außerdem ist in den Reihen 21 und 22 der „Basic-TOP-Table“ eine „Page-Linking-Table“ (Seitenverkettungstabelle) enthalten, in der die Seitennummern der übrigen TOP-Tabellen angegeben werden.
Die „Multipage-Tables“ (Mehrfachseitenkennungs-Tabellen) enthalten Angaben aller gesendeten Mehrfachseiten und die Anzahl ihrer Unterseiten. Durch Auswertung dieser Tabellen wird der Decoder in die Lage versetzt, den entsprechenden Platz im Speicher für Unterseiten vorzusehen und so einen Mehrfachseitensatz vollständig abzuspeichern. In der „Additional-Information-Table“ (Zusatzinformations-Tabelle) werden die Codes für die Direktwahlseiten und die Texte zur Benutzerführung übertragen (Titel für Blöcke, Gruppen und für die direktanwählbaren Seiten).
Ein Fernsehtext-Programm mit ca. 200 Seiten (zuzüglich Mehrfachseiten) erfordert im Seriell-Mode die Übertragung von ca. vier TOP-Tabellen: eine „Basic-TOP-Table“, eine „Multipage-Table“ bzw. eine „Multipage-Extension-Table“ und ca. zwei „Additional-Information-Tables“. Dies entspricht einer Erhöhung der notwendigen Übertragungskapazität um 2 %.
Die Übertragung der TOP-Tabellen als normale Seiten im Zyklus erfordert keine Erweiterung der bestehenden Fernsehtextspezifikationen.
Auch nach Einführung des TOP-Verfahrens bleiben sämtliche bereits bei den Zuschauern vorhandene Decoder im bisherigen Umfang voll funktionsfähig. TOP läßt sich durch entsprechende Erweiterung der Steuerfunktionen bei den heute schon von fast allen Geräteherstellern angebotenen Mehrseitendecodern implementieren, wobei eine Hardwareänderung in der Regel nicht erfoderlich ist. Jedoch bietet es sich an, bei späteren Neuentwicklungen einige jetzt noch softwaremäßig ausgeführte Funktionen hardwaremäßig zu realisieren.
Die einzelnen TOP-Tabellen weisen noch Codereserven auf, die für zukünftige Entwicklungen genutzt werden können.
Bei Bedarf kann das TOP-System auch auf die Anwahl von Seiten außerhalb des Dezimalsystems erweitert werden.
Durch TOP kann auch die Wartezeit auf angeforderte Seiten durch entsprechende Auslegung des Decoderspeichers erheblich reduziert werden. Je nach Größe des Speichers können die zum Umfeld einer Gruppe und eines Blocks gehörenden Seiten für den wahrscheinlichen nächsten Abruf empfangen und abgespeichert werden, während der Benutzer die zuletzt angewählte Seite noch liest.
Darüber hinaus sind sog. lernende Decoder möglich, die aus der Abfolge der vom Benutzer gegebenen Befehle auf die als nächstes anzuwählenden Seitennummern schließen.
Durch die gestaffelte Informationsaufteilung wird es möglich, Empfangsgeräte mit unterschiedlichen Features für verschiedene Komfortklassen zu realisieren.
Für einfachere Geräte reicht die Auswertung der „Basis-TOP-Table“. Für komfortablere Geräte, basierend auf Decodern mit wenigen Seitenspeichern (z. B. 8), könnte auf die Auswertung der „Multipage-Table“ und damit auf die Abspeicherung aller Seiten eines Mehrfachseiten-Satzes verzichtet werden.
Wenn in Zukunft Decoder mit größeren Seitenspeichern (z. B. für 64 oder 256 Seiten) angeboten werden, die einen Teil des empfangenen Fernsehtextprogramms zwischenspeichern, wird die Anwendung des TOP-Verfahrens noch komfortabler.
TOP trägt dazu bei, daß zum einen der Speicherbereich voll ausgenutzt wird und zum anderen eine benutzerfreundliche Führung durch die Vielzahl der Fernsehtextseiten auch in unterschiedlichen Programmen gewährleistet ist.
siehe:
Punkt 2.2.3 Hammingcode-geschützte Bytes
Punkt 8.22 Hamming-Code
siehe:
Punkt 8.26 Kopfzeile
Punkt 8.43 Seiten-Subcode
Punkt 4.4 Sprachenzeichensatz