Technische Richtlinie ARD/ZDF

Nr. 8 R 5 ARD/ZDF/ZVEI-RichtIinie

„TOP“-Verfahren für Fernsehtext

Autoren:
Gerhard Eitz 1 IRT
Herbert Koch 1 ZDF
Karl-Ulrich Oberlies 1 WDR (Federführung)

Herausgegeben vom Institut für Rundfunktechnik
Ausgabe 2, Dezember 1991

Vorwort zur 2. Ausgabe

Die 1. Ausgabe der Technischen Richtlinie „TOP“-Verfahren für Fernsehtext vom 21.4.1988 wurde entsprechend den Wünschen einiger europäischer Rundfunkanstalten bzw. Fernsehtextanbieter in Abstimmung mit der Geräteindustrie erweitert.

Folgende Punkte wurden in die TOP-Spezifikation eingebracht:

Die Erweiterungen wurden (abwärts)kompatibel zu den spezifizierten Funktionen der 1. Ausgabe der TOP-Spezifikation gestaltet. D.h., die bereits im Markt befindlichen TOP-Fernsehtext-Decoder bleiben auch bei der senderseitigen Nutzung der erweiterten Möglichkeiten wie bisher nutzbar, während zukünftige TOP-Decoder entsprechend den neuen Möglichkeiten darüber hinausgehende Funktionen anbieten können.

Dezember 1991

Inhaltsverzeichnis

Einleitung
  1. Allgemeines
  2. „Basic-TOP-Table“ (Basis-Top-Tabelle) mit „Basic-TOP-Table-List“ (Basis-Top-Tabellenliste) und mit „Page-Linking-Table“ (Seitenverkettungstabelle)
    1. „Basic-TOP-Table“ (BT) mit „Basic-TOP-Table-List“ (BTL)
      1. Informationsgehalt
      2. Aufbau
      3. Codierung
      4. Regeln für die senderseitige Generierung und Übertragung
      5. Regeln für die empfängerseitige Auswertung
    2. „Page-Linking-Table“ (PL)
      1. Informationsgehalt
      2. Aufbau
      3. Codierung
      4. Regeln für die senderseitige Generierung und Übertragung
      5. Regeln für die empfängerseitige Auswertung
  3. „Multipage-Table“ (Mehrfachseitenkennungs-Tabelle)
    1. „Multipage-Table“ (MP)
      1. Informationsgehalt
      2. Aufbau
      3. Codierung
      4. Regeln für die senderseitige Generierung und Übertragung
      5. Regeln für die empfängerseitige Auswertung
    2. „Multipage-Extension-Table“ (MP-EX)
      1. Informationsgehalt
      2. Aufbau
      3. Codierung
      4. Regeln für die senderseitige Generierung und Übertragung
      5. Regeln für die empfängerseitige Auswertung
  4. „Additional-Information-Table“ (AI, Zusatzinformations-Tabelle)
    1. Informationsgehalt
    2. Aufbau
    3. Codierung
    4. Regeln für die senderseitige Generierung und Übertragung
    5. Regeln für die empfängerseitige Auswertung
    6. Linkinformationen
  5. Abbildungen

Anlagen zur Systemspezifikation

  1. Rahmenrichtlinien für das TOP-Verfahren
  2. Empfehlungen
  3. Beschreibung des TOP-Verfahrens
  4. Verwendete Abkürzungen und Begriffsfestlegungen
  5. Literaturverzeichnis

Einleitung

Das nachfolgend spezifizierte Verfahren „TOP“ (Table of Pages) ist ein Dienst der Rundfunkanstalten für den Fernsehtext-Nutzer. Mit entsprechend ausgerüsteten Fernsehtext-Decodern erlaubt es ein benutzerfreundliches Aufrufen von Seiten aus dem Fernsehtext-Zyklus. Die Anwahl der Fernsehtext-Seiten erfolgt durch besondere Funktionstasten auf der Fernbedienung des Fernsehtext-Decoders. Außerdem unterstützt TOP eine schnelle Orientierung im angebotenen Fernsehtext-Programm und eine effektive Benutzerführung.

Die Grundidee von TOP besteht darin, eine Tabelle als normale Fernsehtext-Seite zu übertragen, auf der alle Seiten des gerade gesendeten Fernsehtext-Programms markiert sind. Diese mit „Basic-TOP-Table“ bezeichnete Tabelle sowie weitere TOP-Tabellenarten sind in der vorliegenden Spezifikation definiert.

In der Anlage 1 sind die Rahmenrichtlinien für den Betrieb des TOP-Verfahrens aufgeführt.

In der Anlage 2 sind verschiedene Empfehlungen aufgeführt, insbesondere für die TOP-Empfänger.

Eine Beschreibung des TOP-Verfahrens ist der Anlage 3 zu entnehmen. Dort ist u.a. beschrieben, wie die Anwahl der Fernsehtext-Seiten mit TOP geschieht und wie die Realisierung des TOP-Verfahrens auf der Sende- und Empfangsseite erfolgen kann.

In der Anlage 4 sind die verwendeten Abkürzungen nachzuschlagen.

In der Anlage 5 befindet sich ein Literaturverzeichnis.

1. Allgemeines

Die zum TOP-System gehörenden Tabellen werden mit „Basic-TOP-Table“, „Multipage-Table“, „Multipage-Extension-Table“ und „Additional-Information-Table“ bezeichnet.

Bild 1 zeigt eine Übersicht dieser Tabellen.


Bild 1: Übersicht TOP-System

In der „Basic-TOP-Table“ werden alle verfügbaren Fernsehtextseiten mit dezimalen Seitennummern zusammen mit den von den Redaktionen festgelegten, speziellen Markierungen für Block-, Gruppen-, Fernseh- Programmvorschaublock- und Untertitelseiten aufgelistet. Hiermit sind die Reihen 1 bis 20 belegt.

Außerdem ist in den Reihen 21 und 22 eine „Page-Linking-Table“ (Seitenverkettungstabelle) enthalten, in der die Seitennummern der übrigen TOP-Tabellen angegeben werden. In Reihe 23 ist die sogenannte „Basic-TOP-Table-List“ zur Kennzeichnung der mit Fernsehtext belegten Magazine angeordnet.

Es sind zwei „Multipage-Table“-Typen spezifiziert. Zum einen die „Multipage-Table“ (MP), die sehr platzsparend entsprechend dem Koordinatensystem der „Basic-TOP-Table“ aufgebaut ist und eine eindeutige Kennzeichnung von bis zu 9 Unterseiten je Mehrfachseite erlaubt. Zum anderen die „Multipage-Extension-Table“ (MP-EX), die die Darstellung der max. möglichen Anzahl der Unterseiten je Mehrfachseite (bis zu 8191Dez) erlaubt und in Form einer Liste aufgebaut ist.

In der „Additional-Information-Table“ (Zusatzinformations-Tabelle) werden die Texte zur Benutzerführung (Titel für Blöcke, Gruppen und für die direktanwählbaren Seiten) und die Codes für die Direktwahlseiten, sowie Linking-Informationen übertragen.

Mit Ausnahme der Titel in der „Additional-Information-Table“ werden bei der Übertragung alle anderen in den TOP-Tabellen enthaltenen Informationen mit einem erhöhten Fehlerschutz durch eine Hamming-Codierung 4/8 [1] versehen. In Bild 2 sind der Quellencode und der jeweils zugeordnete hammingcodierte Kanalcode dargestellt. Die Schriftzeichen der Titel hingegen werden bei der Übertragung durch ein sog. Paritätsbit [1] (ungerade Parität!) gesichert.


Kodierung:
QuellencodeKanalcode
Hexadezimale
Notation
Dezimale
Notation
Binäre Notation Hexadezimale
Notation
b8b7b6b5b4b3b2b1
00 00010101 15
11 00000010 02
22 01001001 49
33 01011110 5E
44 01100100 64
55 01110011 73
66 00111000 38
77 00101111 2F
88 11010000 D0
99 11000111 C7
A1010001100 8C
B1110011011 9B
C1210100001 A1
D1310110110 B6
E1411111101 FD
F1511101010 EA
b8,b6,b4,b2 sind Informationsbits
b7,b5,b3,b1 sind Schutzbits
Binäre Bildungsvorschrift:
b7=b8^b6^b4; b5=b6^b4^b2^1; b3=b4^b2^b8^1; b1=b2^b8^b6^1
^ = Exklusiv-Oder

Dekodierung:
ABCDInterpretationInformation wird
1111keine Fehlerübernommen
0010b8 fehlerhaftkorrigiert
1110b7 fehlerhaftübernommen
0100b6 fehlerhaftkorrigiert
1100b5 fehlerhaftübernommen
1000b4 fehlerhaftkorrigiert
1010b3 fehlerhaftübernommen
0000b2 fehlerhaftkorrigiert
0110b1 fehlerhaftübernommen
A&&B&&C=01mehrere Fehlerzurückgewiesen
Binäre Bildungsvorschrift:
A=b8^b6^b2^b1; B=b8^b4^b3^b2; C=b6^b5^b4^b2; D=b8^b7^b6^b5^b4^b3^b2^b1
^ = Exklusiv-Oder, && = Und


(GIF) Bild 2: Code-Tabelle Hammingcode 4/8

2. „Basic-TOP-Table“ mit „Basic-TOP-Table-List“ und mit „Page-Linking-Table“

2.1 „Basic-TOP-Table“ (BT) mit „Basic-TOP-Table-List“ (BTL)

2.1.1.Informationsgehalt der „Basic-TOP-Table“ mit „Basic-TOP-Table-List“

„Basic-TOP-Table“
In der „Basic-TOP-Table“ sind alle momentan gesendeten Seiten mit dezimalen Seitennummern markiert, und zwar sind spezielle Kennungen vergeben für Normal-, Gruppen-, Block-, Fernsehprogrammvorschaublock- und Untertitelseiten, jeweils mit oder ohne Zusatzinformationen als Einzel- oder Mehrfachseite. Darüber hinaus ist in der Kopfreihe der „Basic-TOP-Table“ ein Aktualisierungsmerkmal enthalten, an dem Änderungen des Fernsehtextprogramms und damit der TOP-Tabellen erkannt werden.

„Basic-TOP-Table-List“
Die „Basic-TOP-Table-List“ gibt an, welche Magazine mit Fernsehtext belegt sind und auf welcher (bzw. welchen) „Basic-TOP-Table(s)“ die Basic-TOP-Informationen übertragen werden. Die in der „Basic-TOP-Table-List“ enthaltenen Informationen beschreiben den Normalfall (statische Liste!). Störungen oder andere Sonderfälle werden nicht dargestellt.

2.1.2 Aufbau der „Basic-TOP-Table“ mit „Basic-TOP-Table-List“

„Basic-TOP-Table“
In der Tabelle sind alle im Fernsehtext-System zulässigen dezimalen Seitennummern * (100 bis 899) abgebildet. Die Abbildung geschieht in der Form, daß jeder Seitennummer über ein Koordinatensystem (Reihenadresse, Spaltenadresse) ein Platz in der Tabelle fest zugeordnet ist.


Bild 3: Aufbau der „Basic-TOP-Table“ (mit „Basic-TOP-Table-List“ und „Page-Linking-Table“)

Das Format der Tabelle ist dem Format von Fernsehtext-Seiten angepaßt. Für die „Basic-TOP-Table“ werden 20 Reihen einer Fernsehtext-Seite mit je 40 Spalten verwendet.

Die Beziehung zwischen der Seitennummer und den Tabellenplatz-Koordinaten erfolgt nach der Formel:

N = 100 + 5 + 40 (R-1)
mit N = dezimale Seitennummer (100..899)
R = Reihenadresse (1..20)
S = Spaltenadresse (0..39)

In Bild 3 ist der Aufbau der Tabelle dargestellt. Zur besseren Übersicht sind die Seitennummern in die jeweils zugeordneten Tabellenplätze eingetragen.


Seitenkennungals Mehr-
fachseite
mit Zusatz-
Information
Quellencode
(Hexadezimale Notation)
Seite nicht
im Zyklus
  0
Untertitel-
Seite
 x1
Programm-
vorschau-
Block-Seite
 x2
xx3
Block-Seite x4
xx5
Gruppen-
Seite
 x6
xx7
Normal-
Seite
  8
 x9
x A
xxB
4 weitere Codes für zukünftige Entwicklungen*)
*) keine Wirkung im Empfänger
(GIF) Bild 4: Code-Tabelle „Basic-TOP-Table“

„Basic-TOP-Table-List“
Die „Basic-TOP-Table-List“ ist in Reihe 23, Spalte 32 bis Spalte 39 der „Basic-TOP-Table“ angeordnet. Jedem Fernsehtextmagazin ist eine Spalte in der „Basic-TOP-Table-List“ fest zugeordnet (siehe Bild 4A).


Reihe 23 der Basic-TOP-TableByte 32..39
Spalten enthalten Informationen für Magazin...12345678
Codetabelle für Magazin 1..8
FunktionCode
Zugehörige „Basic-TOP-Table“ in Magazin...11
22
33
44
55
66
77
88
Magazin ohne TOPC
Magazin nicht belegtD
Keine Angaben0
5 weitere Codes für zukünftige Entwicklungen

(GIF) Bild 4A: Aufbau und Codierung „Basic-TOP-Table-List“

Seitennummer: Zur sprachlichen Vereinfachung wird nachfolgend mit dem Begriff „Seitennummer“ die komplette Ziffernfolge bezeichnet, die zur Anwahl einer Fernsehtext-Seite notwendig ist, also einschließlich der Magazinnummer und ggf. des Seiten-Subcodes. In abweichenden Fällen wird ausdrücklich darauf hingewiesen.

2.1.3 Codierung der „Basic-TOP-Table“ mit „Basic-TOP-Table-List“

„Basic-TOP-Table“
Die Codierung erfolgt nach der Codetabelle Bild 4. Der Kanalcode wird durch Anwendung des Hammingcodes 4/8 [1] aus dem Quellencode gebildet.

„Basic-TOP-Table-List“
Die Codierung erfolgt nach der Codetabelle Bild 4A. Der Kanalcode wird durch Anwendung des Hammingcodes 4/8 [1] aus dem Quellencode gebildet.

2.1.4 Regeln für die senderseitige Generierung und Übertragung der „Basic-TOP-Table“ und „Basic-TOP-Table-List“

Die „Basic-TOP-Table“ wird senderseitig entsprechend den Festlegungen in den Kapiteln 2.1.2 und 2.1.3 generiert.

Einfügen und Löschen von Seiten Das Einfügen einer Seite in den Zyklus bzw. das Herausnehmen einer Seite aus dem Zyklus sowie etwaige Strukturänderungen des Programms (z. B. Änderung einer Gruppenseite in eine Blockseite) führen zu einer Änderung bzw. Aktualisierung der „Basic-TOP-Table“ oder einer der anderen in der „Page-Linking-Table“ aufgeführten TOP-Tabellen. (Das inhaltliche Aktualisieren einer bereits im Zyklus befindlichen Seite sollte nicht zu einer Änderung der TOP-Tabellen führen!)

Beim Einfügen einer Fernsehtextseite in den Zyklus müssen die Fernsehtextrechner zuerst diese Seite einfügen und zeitlich danach die TOP-Tabellen aktualisieren. Sollen gleichzeitig mehrere Seiten in den Zyklus eingefügt werden (z. B. beim Initialisieren des Fernsehtextrechners bzw. bei einem durch Uhrzeit ausgelösten Sammelbefehl), so kann es sinnvoll sein, daß der Fernsehtextrechner zuerst alle anstehenden Seiten komplett einfügt und danach die TOP-Tabellen gesammelt aktualisiert.

Beim Herausnehmen einer Seite aus dem Zyklus müssen die Rechner umgekehrt verfahren; zuerst Aktualisieren der TOP-Tabellen, danach Herausnehmen der Seiten. Dadurch wird sichergestellt, daß ein Decoder nicht vergeblich auf das Eintreffen einer in den TOP-Tabellen markierten Seite wartet, obwohl diese bereits nicht mehr im Zyklus ist.

Aktualisierungsmerkmal-Subcode
Eine Änderung bzw. Aktualisierung der „Basic-TOP-Table“ oder einer anderen in der „Page-Linking-Table“ aufgeführten TOP-Tabellen wird durch Änderung des Zahlenwertes im Subcode-Bereich [2] (Bit b4, b5, b6) in der Kopfreihe der „Basic-TOP-Table“ signalisiert. (Das Verhalten des Steuerbits C8 = Texterneuerung in den Kopfreihen der TOP-Tabellen ist dabei bedeutungslos.)

Bit b0 bis b3 werden zur Kennzeichnung von Normal- bzw. Mehrfachseiten benutzt.

Die sechs höchstwertigen Bits des Subcodes sind als eindeutiges Kriterium für eine „Basic-TOP-Table“ permanent auf logisch „1“ gesetzt.

Der Seiten-Subcode der BT kann demzufolge Werte zwischen 3F00 und 3F71 annehmen. Zusammensetzung des Seiten-Subcodes der „Basic-TOP-Table“:

3F x y
mit 3F = Fixwert zur Kennzeichnung einer „Basic-TOP-Table“, Bit: b8..b13
x = Aktualisierungsmerkmal, Bit: b4..b6
y = 0hex: BT wird als Normalseite gesendet
y = 1hex: BT wird als Mehrfachseite gesendet
y .. Bit: b0..b3

Serielle Magazinübertragung (Seriell-Mode):
Für das gesamte Fernsehtext-Programm wird eine „Basic-TOP-Table“ übertragen. Alle Seiten mit dezimalen Seitennummern (100 bis 899) werden entsprechend ihres momentan gültigen Status in der „Basic-TOP-Table“ markiert.

Die Reihen 1 bis 21 bzw. bis 22 werden vollständig übertragen.

Die „Basic-TOP-Table“ wird unter der Seitennummer 1F0 3Fxx gesendet.

Die „Basic-TOP-Table-List“ kann optional gesendet werden.

Parallele Magazinübertragung (Parallel-Mode):
Für jedes einzelne (Sende-)Magazin kann eine eigenständige „Basic-TOP-Table“ im gleichen Magazin übertragen werden oder, falls eine Fernsehtextquelle mehrere Magazine belegt, können auch die Informationen für mehrere Magazine in einer „Basic-TOP-Table“ zusammengefaßt werden.

Regeln für „Magazin(-bezogene)-Basic-TOP-Tables“:
In jeder „Basic-TOP-Table“ werden (mindestens!) die zum jeweiligen Magazin gehörenden Seiten entsprechend ihres momentan gültigen Status märkiert.

Auf die Übertragung der nicht für das jeweilige (Sende-)Magazin relevanten Reihen der „Basic-TOP-Table“ kann verzichtet werden.

Die „Basic-TOP-Table“ wird unter der Seitennummer YF0 3Fxx gesendet. Y stellt dabei die jeweilige Magazinnummer dar.

Beispiel:
Magazin 3Seite 300 .. Seite 399
Markierung entsprechend der „Basic-TOP-Table“ (Bild 3) Reihe 6 .. Reihe 8
Spalte 0 .. Spalte 19
Übertragung der „Basic-TOP-Table“ für Magazin 3 auf Seite 3F0 3Fxx mit den Reihen 6, 7 und 8

Jede „Basic-TOP-Table“ enthält eine „Basic-TOP-Table-List“ mit Angaben sowohl für das eigene als auch für die anderen Magazine.

Regeln für „zusammen gefaßte Basic-TOP-Tables“
Belegt eine Fernsehtextquelle im Parallelmode mehrere Magazine, so ist eine inhaltliche Zusammenfassung der „Magazin(-bezogenen) Basic-TOP-Informationen“ für mehrere Magazine in einer „Basic-TOP-Table“ möglich.

Auf die Übertragung der übrigen „Magazin(-bezogenen) Basic-TOP-Tables“ (deren Inhalte bei der Zusammenfassung berücksichtigt wurden) kann verzichtet werden.

Erfolgt eine Zusammenfassung für mehrere Magazine auf einer „Basic-TOP-Table“, so ist diese in dem Magazin mit der kleinsten Seiten-Nummer zu senden. (Siehe hierzu auch Bild 4B.)


Beispiel:
Ein Programmanbieter beschickt die Magazine 1, 2 und 3 im Parallel-Mode. Zur Beschleunigung der empfängerseitigen TOP-lnitialisierung faßt er die Basic-TOP-Informationen für die Magazine 1, 2 und 3 auf der „Basic-TOP-Table 1F0 3Fxx zusammen.

Ein zweiter Programmanbieter belegt die Magazine 4 und 5.
Für Magazin 8 werden keine Angaben gemacht. Die „Basic-TOP-Table-List“ auf der „Basic-TOP-Table“ 1F0 3Fxx des ersten Anbieters sowie die „Basic-TOP-Table“ auf der „Basic-TOP-Table“ 4F0 3Fxx des zweiten Anbieters haben das folgende Aussehen:

Nach dem Empfang der „Basic-TOP-Table“ 1F0 3Fxx erkennt der Empfänger, daß auf dieser „Basic-TOP-Table“ auch die Informationen für die Magazine 2 und 3 enthalten sind. Außerdem, daß die Informationen für die Magazine 4 und 5 auf der Basic-TOP-Table 4F0 3Fxx übertragen werden.

Für Magazin 8 erfolgt eine Prüfung, ob dieses Magazin belegt ist und ob eine eigene Basic-TOP-Table gesendet wird.


Bild 4b: Beispiel für eine „Basic-TOP-Table-List“ bei paralleler Magazinübertragung und zusammengefaßter „Basic-TOP-Table“

Eine Zusammenfassung von einzelnen Magazinen wird in der „Basic-TOP-Table-List“ signalisiert.

Wenn (in Ausnahmefällen) keine Angaben für ein Magazin gemacht werden sollen, so muß in das Feld dieses Magazins der Code „0“ eingesetzt werden. (Siehe hierzu auch Bild 4B.)

2.1.5 Regeln für die empfängerseitige Auswertung der „Basic-TOP-Table“

Die Anwahl der „Basic-TOP-Table“ erfolgt mit der vollständigen Seitennummer einschließlich des Subcodes, wobei die beiden niederwertigsten Stellen des Subcodes auf „Don't care“ gesetzt werden, z. B. 1 F0 3Fxx bei serieller Magazinübertragung.

Die „Basic-TOP-Table“ oder mindestens die Kopfreihe ist in geeigneten Zeitabständen neu einzulesen, um Änderungen und Aktualisierungen der TOP-Tabellen zu erfassen (siehe dazu auch Kapitel 2.1.4, Aktualisierungsmerkmal im Seiten-Subcode in der Kopfreihe der „Basic-TOP-Table“). Ein erneutes Einlesen der „Basic-TOP-Table“ ist ebenfalls notwendig bei unvollständig oder gestört empfangener „Basic-TOP-Table“. Zusätzlich gilt bei paralleler Magazinübertragung: Es dürfen nur die in der „Basic-TOP-Table-List“ gekennzeichneten Magazine, d.h. die relevanten Reihen und Spalten der jeweiligen „Basic-TOP-Table“ ausgewertet werden.

Bei Eingabe einer dreistelligen Seitennummer, die in der „Basic-TOP-Table“ mit „Seite nicht im Zyklus“ gekennzeichnet ist, sollte umgehend ein entsprechender Hinweis an den Nutzer ausgegeben werden (z. B. „Seite nicht vorhanden“). Die Anwahl und die Anzeige einer solchen Seite sollte jedoch nicht verhindert werden. (Vorteilhaft ist dies z. B. dann, wenn zu Beginn einer Sendung mit Untertiteln der Empfänger noch keine Aktualisierung der „Basic-TOP-Table“ durchgeführt hat.)

2.2 „Page-Linking-Table“ (Seitenverkettungs-Tabelle) (PL)

2.2.1 Informationsgehalt der „Page-Linking-Table“

Die „Page-Linking-Table“ enthält eine Liste von Seitennummern, auf denen die übrigen Tabellen des TOP-Systems übertragen werden. Neben den Seitennummern sind Angaben über die jeweilige Tabellenkennung in der Liste enthalten (z.B. „Multipage-Table“ oder „Additional-Information-Table“).

2.2.2 Aufbau der „Page-Linking-Table“

Das Format der Tabelle ist dem Format von Fernsehtext-Seiten angepaßt. Für die „Page-Linking-Table“ werden 2 Reihen einer Fernsehtext-Seite mit je 40 Spalten verwendet. In jeder Reihe können bis zu 5 Seitennummern und die jeweiligen Tabellenkennungen dargestellt werden. Insgesamt lassen sich in den Reihen 21 und 22 einer Fernsehtext-Seite 2 x 5 = 10 weitere TOP-Tabellen adressieren. Der Aufbau der „Page-Linking-Table“ ist in Bild 1 und Bild 5 gezeigt.


Bild 5: Aufbau und Codierung der „Page-Linking-Table“

2.2.3 codierung der „Page-Linking-Table“

Die Codierung der Seitennummern und der Tabellen-Kennungen erfolgt entsprechend Bild 5.

Der Kanalcode wird durch Anwendung des Hammingcodes 4/8 [1] aus dem Quellencode gebildet.

2.2.4 Regeln für die senderseitige Generierung und Übertragung der „Page-Linking-Table“

Die „Page-Linking-Table“ wird senderseitig entsprechend den Festlegungen in den Kapiteln 2.2.2 und 2.2.3 generiert. Sie wird zusammen mit der „Basic-TOP-Table“ auf einer Fernsehtext-Seite gesendet. Die Übertragung der „Page-Linking-Table“ erfolgt dabei in den Reihen 21 und 22.

Sonstige Festlegungen siehe Punkt 2.1.4 Senderseitige Generierung und Übertragung der „Basic-TOP-Table“.

Werden nur bis zu 4 Tabellenseitennummern benötigt, so kann auf die Übertragung der Reihe 22 verzichtet werden. Dabei ist zu beachten, daß dann das 5. Feld der Reihe 21 mit dem „Endezeichen“ und alle vorhergehenden nicht benutzten Felder mit dem Zeichen „Don't care“ belegt werden müssen.

Oder alternativ:
Werden weniger als 10 Tabellenseitennummern in der Tabelle benötigt, so wird bei den nicht benötigten Feldern in das jeweils erste Byte das Ersatzzeichen „Don't care“ gesetzt. (Bei Benutzung des „Don't care“-bzw. des „Ende“-Zeichens sollten möglichst die im gleichen Feld nachfolgenden restlichen 7 Bytes auf „0“ gesetzt werden.)

2.2.5 Regeln für die empfängerseitige Auswertung der „Page-Linking-Table“

Die auf ein „Don't care“-Zeichen oder ein „Endezeichen“ folgenden Bytes des gleichen Feldes haben keine Bedeutung für den Empfänger. Eine nach einem Endezeichen ggf. noch folgende Reihe hat keine Bedeutung für den Empfänger.

Die „Page-Linking-Table“ ist jeweils nach dem Erkennen einer Änderung des Aktualisierungsmerkmals in der Kopfreihe der „Basic-TOP-Table“ neu einzulesen.

Ein erneutes Einlesen ist ebenfalls notwendig bei unvollständigem oder gestörtem Empfang.

3. „Multipage-Table“ (Mehrfachseitenkennungs-Tabelle)

Es sind zwei „Multipagetable“-Typen vorgesehen:
  • Zum einen die „Multipage-Table“ (MP), die entsprechend dem Koordinatensystem der „Basic-TOP-Table“ aufgebaut ist und eine eindeutige Kennzeichnung von bis zu 9 Unterseiten je Mehrfachseite erlaubt.
  • Zum anderen die „Multipage-Extension-Table“ (MP-EX), die die Signalisierung von bis zu 8191Dez Unterseiten je Mehrfachseite erlaubt. (Dies entspricht dem maximalen Subcodewert 3F7FHex.) Die „Multipage-Extension-Table“ ist in Form einer Liste aufgebaut.

3.1 „Multipage-Table“ (MP)

3.1.1 Informationsgehalt der „Multipage-Table“

In der „Multipage-Table“ sind alle momentan gesendeten Mehrfachseiten markiert, und zwar sind spezielle Kennungen vergeben für die jeweilige Anzahl der Unterseiten.

3.1.2 Aufbau der „Multipage-Table“

Die „Multipage-Table“ ist entsprechend der „Basic-TOP-Table“ aufgebaut (siehe hierzu Kapitel 2.1.2 Aufbau der „Basic-TOP-Table“).

3.1.3 codierung der „Multipage-Table“

Die Codierung erfolgt nach der Codetabelle Bild 6.


MehrfachseitenkennungQuellencode
(Hexadezimale Notation)
Mehrfachseiten-
satz mit...
2 MF-Seiten2
3 MF-Seiten3
4 MF-Seiten4
5 MF-Seiten5
6 MF-Seiten6
7 MF-Seiten7
8 MF-Seiten8
9 MF-Seiten9
>=10 MF-SeitenA
7 weitere Codes für zukünftige Entwicklungen*)
*) keine Wirkung im Empfänger
(GIF) Bild 6: Code-Tabelle „Multipage-Table“

Der Kanalcode wird durch Anwendung des Hammingcodes 4/8 [1] aus dem Quellencode gebildet.

3.1.4 Regeln für die senderseitige Generierung und Übertragung der „Multipage-Table“

Die „Multipage-Table“ wird senderseitig entsprechend den Festlegungen in den Kapiteln 3.1.2 und 3.1.3 generiert.

Serielle Magazinübertragung (Seriell-Mode):
Für das gesamte Fernsehtext-Programm kann maximal eine „Multipage-Table“ übertragen werden.

Wird im Fersehtext-Programm eine „Multipage-Table“ übertragen, so muß die Seitennummer (einschließlich des Subcodes) und die Kennung dieser Tabelle in der „Page-Linking-Table“ eingetragen werden.

Alle Mehrtachseiten mit dezimalen Seitennummern (100 bis 899) werden entsprechend der Anzahl der jeweils zugehörigen Unterseiten in der „Multipage-Table“ markiert. Die Reihen 1 bis 20 werden vollständig übertragen.

Parallele Magazinübertragung (Parallel-Mode):
Für jedes einzelne (Sende-)Magazin kann eine eigenständige „Multipage-Table“ im gleichen oder in einem anderen Magazin übertragen werden.

Hinweis: Eine „Multipage-Table“ kann auch im Parallel-Mode Mehrfachseitenkennungen für mehrere (Sende-)Magazine enthalten (siehe hierzu auch Bild 8, TOP im Parallel-Mode).

Wird für ein (Sende-)Magazin eine zugeordnete „Multipage-Table“ übertragen, so muß die Seitennummer (einschließlich des Subcodes) und die Kennung dieser Tabelle in der im jeweiligen (Sende-)Magazin gesendeten „Page-Linking-Table“ eingetragen werden.

Alle Mehrfachseiten mit dezimalen Seitennummern des zugeordneten (Sende-)Magazins (bzw. der zugeordneten (Sende-)Magazine) werden entsprechend der Anzahl der jeweils zugehörigen Unterseiten in der „Multipage-Table“ markiert.

Auf die Übertragung der nicht für das zugeordnete Magazin (bzw. die zugeordneten Magazine) relevanten Reihen der „Multipage-Table“ kann verzichtet werden.

3.1.5 Regeln für die empfängerseitige Auswertung der „Multipage-Table“

  • Die „Multipage-Table“ ist mit der vollständigen in der zugehörigen „Page-Linking-Table“ enthaltenen Seitennummer (einschließlich des Subcodes) anzuwählen.

  • Wird vom Empfänger in der „Multipage-Table“ für eine bestimmte Seite eine Mehrfachseitenangabe detektiert, so ist sie erst dann gültig, wenn in der „Basic-TOP-Table“ gleichzeitig die Seite als Mehrfachseite gekennzeichnet ist.

  • Die „Multipage-Table“ ist jeweils nach dem Erkennen einer Änderung des Aktualisierungsmerkmals in der Kopfreihe der „Basic-TOP-Table“ neu einzulesen.

  • Ein erneutes Einlesen ist ebenfalls notwendig bei unvollständigem oder gestörtem Empfang.

Zusätzlich gilt bei paralleler Magazinübertragung: Es dürfen nur die für das zugeordnete (Sende-)Magazin (bzw. die zugeordneten (Sende-)Magazine) relevanten Reihen und Spalten der „Multipage-Table“ ausgewertet werden.

3.2 „Multipage-Extension-Table“ (MP-EX)

3.2.1 Informationsgehalt der „Multipage-Extension-Table“

Die „Multipage-Extension-Table“ enthält eine Liste von Mehrfachseitennummern und die Angabe der jeweiligen Anzahl der Unterseiten (in den Subcode Byte +3 bis +6, siehe Bild 6A).


Bild 6A: Aufbau und Codierung der „Multipage-Extension-Table“

3.2.2 Aufbau der „Multipage-Extension-Table“

Das Format der Tabelle ist dem Format von Fernsehtext-Seiten angepaßt. Für eine „Multipage-Extension-Table“ werden bis zu 22 Reihen einer Fernsehtext-Seite mit je 40 Spalten verwendet. In jeder Reihe sind 5 Felder angeordnet. In jedes Feld kann eine Mehrfachseitennummer mit der Anzahl ihrer Unterseiten eingetragen werden. Insgesamt lassen sich in den Reihen 1 bis 22 einer MP-EX 22 x 5 = 110 Mehrfachseiten eintragen. Der Aufbau der „Multipage-Extension-Table“ ist in Bild 6A gezeigt.

3.2.3 Codierung der „Multipage-Extension-Table“

Die Codierung erfolgt entsprechend den Codetabellen Bild 6A. Der Kanalcode wird durch Anwendung des Hammingcodes 4/8 [1] aus dem Quellencode gebildet.

Im Bild 6B sind einige Beispiele zur Darstellung der Anzahl der Unterseiten in der „Multipage-Extension-Table“ aufgeführt.


Anzahl UnterseitenDarstellung in MP-EX
Byte+3Byte+4Byte+5Byte+6
15dez=xx00 0000 x000 1111bin 0,4,8,C00,8F
16dez=xx00 0000 x001 0000bin 0,4,8,C01,90
127dez=xx00 0000 x111 1111bin 0,4,8,C07,FF
128dez=xx00 0001 x000 0000bin 0,4,8,C10,80
2047dez=xx00 1111 x111 1111bin 0,4,8,CF7,FF
2048dez=xx01 0000 x000 0000bin 1,5,9,D00,80
8191dez=xx11 1111 x111 1111bin 3,7,B,FF7,FF

(GIF) Bild 6B: Beispiele zur Darstellung der Anzahl der Unterseiten der „Multipage-Extension-Table“

3.2.4 Regeln für die senderseitige Generierung und Übertragung der „Multipage-Extension-Table“.

Die Übertragung der MP-EX ist jeder Rundfunkanstalt freigestellt.

Sonstige Regeln:

  • Werden weniger als 22 Reihen zur Auflistung der Mehrfachseiten benötigt, so kann auf die Übertragung der restlichen nicht benutzten Reihen verzichtet werden. Hierzu wird in das 5. Feld der letzten benutzten Reihe, oder - falls dieses Feld bereits belegt ist - in das 5. Feld der nächstfolgenden Reihe das „Endezeichen“ gesetzt und alle vorhergehenden nicht benutzten Felder mit dem „Don't care“-Zeichen belegt.

    oder alternativ:
    Werden weniger als 110 Mehrfachseiten (22 Reihen à 5 Felder) in die Tabelle eingetragen, so wird bei den nicht benötigten Feldern das Ersatzzeichen „Don't care“ gesetzt.
    (Bei Benutzung des „Don't care“- bzw. des „Endezeichens“ sollten die im gleichen Feld folgenden restlichen Bytes möglichst auf „0“ gesetzt werden).

  • Das mehrfache Vorhandensein von gleichen Seitennummern ist unzulässig.

  • Die Verwendung des letzten Bytes eines jeden Feldes ist noch nicht definiert. Es steht somit als Kapazitätsreserve für zukünftige Entwicklungen zur Verfügung.

  • Die Verwendung der für Darstellung der Anzahl der Unterseiten nicht benötigten 3 Bit in jedem Feld ist noch nicht definiert. Sie stehen somit als Kapazitätsreserve für zukünftige Entwicklungen zur Verfügung.

Serielle Magazinübertragung (Seriell-Mode):

Die Liste der Mehrfachseitennummern wird auf einer „Multipage-Extension-Table“ oder, falls eine Tabelle nicht ausreicht, auf mehreren Tabellen übertragen.

Die Seitennummer(n) (einschließlich des Subcodes), unter der (denen) die „Multipage-Extension-Table(s)“ übertragen wird (werden) sowie die Tabellenkennung, muß (müssen) in der „Page-Linking-Table“ eingetragen werden.

Parallele Magazinübertragung (Parallel-Mode):

Für jedes einzelne (Sende-)Magazin kann eine oder ggf. mehrere eigenständige „Multipage-Extension-Table(s)“ im gleichen oder in einem anderen Magazin übertragen werden.

Hinweis:
Die „Multipage-Extension-Table(s)“ kann (können) auch im Parallel-Mode Informationen für mehrere (Sende-)Magazine enthalten (analog zu der Nutzung einer „Additional-Information-Table“ für zwei (Sende-)Magazine wie in Bild 8 TOP im Parallel-Mode dargestellt).

Werden für ein (Sende-)Magazin Mehrfachseiten-Informationen auf einer (oder ggf. mehreren) „Multipage-Extension-Table(s)“ übertragen, so muß (müssen) die Seitennummer(n) (einschließlich des Subcodes) und die Kennung(en) dieser Tabelle(n) in der im jeweiligen (Sende-)Magazin gesendeten „Page-Linking-Table“ eingetragen werden.

3.2.5 Regeln für die empfängerseitige Auswertung der „Multipage-Extension-Table“

  • Die „Multipage-Extension-Table(s)“ ist (sind) mit der (den) vollständigen in der zugehörigen Page-Linking-Table“ enthaltenen Seitennummer(n) (einschließlich des Subcodes) anzuwählen.

  • Wird vom Empfänger in der „Multipage-Extension-Table“ für eine bestimmte Seite eine Mehrfachseitenangabe detektiert, so ist sie erst dann gültig, wenn in der „Basic-TOP-Table“ gleichzeitig die Seite als Mehrfachseite gekennzeichnet ist.

  • Die „Multipage-Extension-Table“ ist jeweils nach dem Erkennen einer Änderung des Aktualisierungsmerkmals in der Kopfreihe der „Basic-TOP-Table“ neu einzulesen.

  • Ein erneutes Einlesen ist ebenfalls notwendig bei unvollständigem oder gestörtem Empfang.

  • Die auf ein „Don't care“-Zeichen oder auf ein „Endezeichen“ folgenden Bytes des gleichen Feldes haben keine Bedeutung für den Empfänger. Die nach einem Endezeichen ggf. noch folgenden Reihen haben keine Bedeutung für den Empfänger.

4. „Additional-Information-Table“ (Zusatzinformations-Tabelle)

4.1 Informationsgehalt der „Additional-Information-Table“

Die „Additional-Information-Table“ enthält zu bestimmten Fernsehtext-Seiten zusätzliche Angaben, wie z.B. den Titel einer Seite, ggf. einen sog. Direktwahlcode und Linking-Information.


Bild 7: Aufbau und Codierung der „Additional-Information-Table“

4.2 Aufbau der „Additional-Information-Table“

Das Format der Tabelle ist dem Format von Fernsehtext-Seiten angepaßt. Für eine „Additional-Information-Table“ werden 22 Reihen einer Fernsehtext-Seite mit je 40 Spalten verwendet. In jeder Reihe können Zusatzinformationen für zwei Fernsehtext-Seiten dargestellt werden. Insgesamt lassen sich in den Reihen 1 bis 22 einer Fernsehtext-Seite 22 x 2 = 44 Zusatzinformationen unterbringen.

Der Aufbau der „Additional-Information-Table“ ist in Bild 1 und den Bildern 7, 7A dargestellt.

4.3 Codierung der „Additional-Information-Table“

Die Codierung der in der „Additional-Information-Table“ enthaltenen Zusatzinformationen erfolgt entsprechend den Bildern 7 und 7A. Für die Bytes 0..7 und 20..27 wird der Kanalcode durch Anwendung des Hammingcodes 4/8 [1] aus dem Quellencode gebildet.


Bild 7A: Additional-Information-Table
Extension Indication and Link information

Für die Bytes 8..19 und 28..39 ergibt sich der Kanalcode durch Hinzufügen eines Paritätsbits (ungerade Parität) zum Quellencode (7 Bit).

4.4 Regeln für die senderseitige Generierung und Übertragung der „Additional-Information-Table“

Die „Additional-Information-Table“ wird senderseitig entsprechend den Festlegungen in den Kapiteln 4.2 und 4.3 generiert.

Darüber hinaus gelten folgende Regeln:

  • Werden weniger als 22 Reihen benutzt, so kann auf die Übertragung der restlichen nicht benutzten Reihen verzichtet werden. Hierzu wird in der letzten benutzten Reihe das „Endezeichen“ in das 2. Feld gesetzt. Falls dieses Feld bereits belegt ist, muß in der nächstfolgenden Reihe das 1. Feld mit „Don't care“ und das 2. Feld mit dem „Endezeichen“ belegt werden.

    Oder alternativ:
    Werden weniger als 44 Zusatzinformationen in die Tabelle eingetragen, so wird bei den nicht benötigten Feldern das Ersatzzeichen „Don't care“ gesetzt. (Bei Benutzung des „Don't care“- bzw. des „Endezeichens“ sollten die im gleichen Feld folgenden restlichen 7 hammingcodierten Bytes möglichst auf „0“ gesetzt werden.)

  • Der für die Darstellung eines Titels gültige Standard-Sprachzeichensatz ist durch die drei Steuerbits C12 bis C14 in der Kopfreihe der jeweiligen „Additional-Information-Table“ (auf der der Titel aufgelistet ist) definiert [2].

    Titel mit verschiedenen Sprachzeichensätzen werden sendeseitig auf verschiedenen „Additional-Information-Tables“ gesendet, wobei die Steuerbits C12 bis C14 entsprechend des jeweiligen Sprachzeichensatzes gesetzt werden.

    (Darüber hinaus soll es später möglich sein, jedem beliebigen Titel anstelle des Standard-Sprachzeichensatzes einen speziellen (nicht in der Fernsehtextspezifikation durch C12 bis C14 definierten) Sprachzeichensatz zuzuordnen. Hierzu ist innerhalb der „Additional-Information-Table“ eine „Extensionsinformation“ vorgesehen, die jedoch erst bei Bedarf spezifiziert werden soll, siehe hierzu auch Bilder 7 und 7A.)

  • Titel werden linksbündig in das Titelfeld eingetragen, die eventuell restlichen nicht benötigten Stellen des Feldes werden mit dem Zeichen „Blank“ (Hexcode: 20) aufgefüllt. Im Titel sollte das Zeichen „Slash“ (/) möglichst nicht benutzt werden.

  • Maximal zwei verschiedene Seiten können den gleichen Direktwahlcode erhalten.

  • Das mehrfache Vorhandensein von gleichen Seitennummern ist unzulässig.

Serielle Magazinübertragung (Seriell-Mode):

Die Zusatzinformationen für alle Seiten des gesamten Fernsehtext-Programms werden auf einer „Additional-Information-Table“ oder - falls eine Tabelle nicht ausreicht - auf mehreren Tabellen übertragen. Die Seitennummer(n) (einschließlich des Subcodes), unter der (denen) die „Additional-Information-Table(s)“ übertragen wird (werden), und die Kennung(en) dieser Tabelle(n) muß (müssen) in der „Page-Linking-Table“ eingetragen werden.

Parallele Magazinübertragung (Parallel-Mode):

Für jedes einzelne (Sende-)Magazin können eigenständige Zusatzinformationen auf einer „Additional-Information-Table“ oder ggf. auf mehreren Tabellen im gleichen oder in einem anderen Magazin übertragen werden.

Hinweis: Die „Additional-Information-Table(s)“ kann (können) auch im Parallel-Mode Zusatzinformationen für mehrere (Sende-)Magazine enthalten (siehe hierzu auch Bild 8, TOP im Parallel-Mode).
Werden für ein (Sende-)Magazin Zusatzinformationen auf einer (oder ggf. mehreren) „Additional-Information-Table(s)“ übertragen, so muß (müssen) die Seitennummer(n) (einschließlich des Subcodes) und die Kennung(en) dieser Tabelle(n) in der zugeordneten „Page-Linking-Table“ eingetragen werden.


Bild 8: TOP in Parallel-Mode
Beispiel: Gemeinsame „Multipage-Table“ und „Additional-Information-Table“ für Magazine 3 und 4

4.5 Regeln für die empfängerseitige Auswertung der „Additional-Information-Table“

  • Die „Additional-Information-Table(s)“ ist (sind) mit der (den) vollständigen in der zugehörigen „Page-Linking-Table“ enthaltenen Seitennummer(n) (einschließlich des Subcodes) anzuwählen.

  • Ermittlung von momentan gültigen Seiten mit Zusatzinformation:
    Wird vom Empfänger eine Seite in der (den) „Additional-Information-Table(s)“ detektiert, so ist die Information für die betreffende Seite nur dann gültig, wenn die Seite gleichzeitig in der „Basic-TOP-Table“ als Seite mit Zusatzinformation markiert ist.

  • Ermittlung von momentan gültigen Seiten mit Direktwahlcode:
    Werden vom Empfänger mehrere momentan gültige Seiten mit gleichem Direktwahlcode detektiert, so ist die Seite mit der kleineren Seitennummer dem Direktwahlcode zuzuordnen.

  • Ermittlung der Titel zur Benutzerinformation:
    Der Blocktitel bildet zusammen mit den Titeln der zugehörigen Gruppen und den Titeln der Seiten mit Direktwahlcode eine textliche Einheit, die auch vom Empfänger zusammenhängend zur Benutzerinformation dargestellt werden sollte.

    Bei fehlerhaft empfangener „Additional-Information-Table“ ist ein erneutes Einlesen erforderlich. Bis zum korrekten Empfang können anstelle der Texte zur Benutzerführung (Kommentarreihe, Übersichtsseiten) die jeweiligen Seitennummern dem Benutzer angezeigt werden.

  • Die „Additional-Information-Table“ ist jeweils nach dem Erkennen einer Änderung des Aktualisierungsmerkmals in der Kopfreihe der „Basic-TOP-Table“ neu einzulesen.

  • Ein erneutes Einlesen ist ebenfalls notwendig bei unvollständigem oder gestörtem Empfang.

  • Die auf ein „Don't care“-Zeichen oder auf ein „Endezeichen“ folgenden Bytes des gleichen Feldes haben keine Bedeutung für den Empfänger. Die nach einem Endezeichen ggf. noch folgenden Reihen haben keine Bedeutung für den Empfänger.

4.6 Linkinformationen

Die Linkinformationen ermöglichen beim empfängerseitigen Abrufen der Seiten die Abrufreihenfolge nach den Vorgaben der Redaktion zu gestalten. Damit kann die ansonsten vorgegebene Reihenfolge entsprechend der Seitennummern variiert werden.
Die Linkinformationen bestehen aus einem „Link-Command“- (1 Byte) und dem „Link-Data“-Feld (3 Byte). Spezifiziert sind die Link-Befehle „JUMP“, „CALL-PAGE(S)“, CALL-BLOCK(S) or GROUP(S)“ und „RETURN“.
Bild 7A zeigt den Aufbau und die Codierung der Linkinformationen.

4.6.1 „JUMP“

Funktion:
  • Der Link-Befehl „JUMP“ signalisiert, daß anstelle der Seite, die diesen Befehl enthält (= Sprungseite), eine andere Seite dargestellt und der Programmablauf dort fortgesetzt werden soll.

  • Die Seitennummer dieser anzuspringenden Seite (= Folgeseite) ist im Link-Data-Feld enthalten.

  • Folgende „JUMP“-Konstellationen sind zulässig:
    • „JUMP“-Betehl auf einer Blockseite:
      überspringt einen Block bzw. mehrere Blöcke
    • „JUMP“-Befehl auf einer Gruppenseite:
      überspringt eine Gruppe bzw. mehrere Gruppen eines Blocks
    • „JUMP“-Befehl auf einer Normalseite:
      überspringt eine Normalseite bzw. mehrere Normalseiten der gleichen Gruppe
Regeln für die senderseitige Anwendung des „JUMP“-Befehls:
  • Es dürfen nur die zuvor beschriebenen zulässigen Konstellationen bei Sprungseite und Folgeseite verwendet werden.

  • Die im „Link-Data“-Feld eingetragene Seitennummer muß in der Basic-TOP-Table vorhanden sein (und damit auch gesendet werden).

  • Bei der Anwendung des „JUMP“-Befehls dürfen keine ungewollten Endlosschleifen entstehen.

  • Die Folgeseite eines ggf. in einer „Subroutine“ enthaltenen „JUMP“-Befehls darf nicht außerhalb der „Subroutine“ liegen (siehe hierzu auch 4.6.2 und 4.6.3).
Regeln für die empfängerseitige Auswertung des „JUMP“-Befehls:
  • Die Kommentarreihe (bzw. die vom Decoder generierte Übersicht der TOP-Blöcke und Gruppen) ist unter Beachtung ggf. vorhandener „JUMP“-Befehle aufzubauen. D.h., etwaige mit dem „JUMP“-Befehl übersprungene Blöcke, Gruppen oder Seiten dürfen in der Kommentarreihe bzw. in der TOP-Blöcke- und Gruppenübersicht nicht angezeigt werden.

  • Die Anwahl von Seiten, die mit dem „Jump“-Befehl übersprungen werden, ist durch Eingabe der Seitennummer möglich.

4.6.2 „CALL-PAGE(S)“

Funktion:
  • Der Befehl „CALL-PAGE(S)“ signalisiert, daß unmittelbar nach der Seite, die diesen Befehl enthält (= Aufrufseite), ein anderer Programmteil (= „Subroutine“) eingefügt werden soll.

  • Die in der „Subroutine“ enthaltenen Seiten werden (ohne Berücksichtigung ihrer tatsächlichen TOP-Hierarchie) als Normalseiten unmittelbar hinter der Aufrufseite eingefügt.

  • Im „Link-Data“-Feld ist die Seitennummer der ersten Seite der „Subroutine“ (= „Subroutine-Startpage“) angegeben, außerdem im „Link-Command“-Feld ein „Subroutine-Label x“.

  • Die „Subroutine“ beginnt mit der im Befehl „CALL-PAGE(S)“ angegebenen Seitennummer.

    Die „Subroutine“ endet nach einer Seite, die den Link-Befehl „RETURN-LABEL x“ enthält. Das Label x muß dabei übereinstimmen mit dem Label des aufrufenden Befehls „CALL-PAGE(S)“. Der Befehl „RETURN-ALL-LABEL“ beendet ebenfalls eine „Subroutine“ unabhängig vom aufrufenden Label.

  • Jede beliebige Seite kann mit dem Befehl „CALL-PAGE(S) eine „Subroutine“ aufrufen, so z.B. u.a. eine Blockseite (siehe Bild 9A, Spalte 3), eine Gruppenseite (siehe Bild 9B, Spalte 3) oder eine Normalseite (siehe Bild 9C, Spalte 3).

  • Innerhalb einer „Subroutine“ kann nur noch eine weitere Subroutine aufgerufen werden (2 Ebenen Nesting!)


Bild 9A: Zusammenstellung der Linkbefehle, Teil 1

Regeln für die senderseitige Anwendung des Befehls „CALL-PAGE(S)“:

  • Die im „Link-Data“-Feld eingetragenen Seitennummer muß in der Basic-TOP-Table vorhanden sein (und damit auch gesendet werden).

  • Bei der Anwendung des Befehls „CALL-PAGE(S)“ dürfen keine ungewollten Endlosschleifen entstehen.

  • Es muß die Begrenzung auf zwei Ebenen Nesting berücksichtigt werden.

  • Die Folgeseite eines ggf. in einer „Subroutine“ enthaltenen „JUMP“-Befehls darf nicht außerhalb der „Subroutine“ liegen.

Regeln für die empfängerseitige Auswertung des Befehls „CALL-PAGE(S)“:
  • Die Anwahl der eingefügten Seiten erfolgt mit der Taste „Nächste Seite“.

  • Ein „JUMP“-Befehl innerhalb einer „Subroutine“ muß beachtet werden.

  • Wird für einen Befehl „Call-PAGE(S)“ kein zugehöriger Befehl „RETURN“ gefunden, so sollte der betreffende Befehl nicht ausgeführt werden.

4.6.3 „CALL-BLOCK(S) or GROUP(S)“

Funktion:
  • Der Befehl „CALL-BLOCK(S) or GROUP(S)“ signalisiert, daß ein anderer Programmteil (= „Subroutine“) an bestimmter Stelle im Programm eingefügt werden soll.

  • Die in der „Subroutine“ enthaltenen Seiten werden entsprechend ihrer TOP-Hierarchie nach der Aufrufseite ins Programm eingefügt (siehe nachfolgende Tabelle).

  • Im „Link-Data“-Feld ist die Seitennummer der ersten Seite der „Subroutine“ (= „Subroutine-Startpage“) angegeben, außerdem im „Link-Command“-Feld ein „Subroutine-Label x“.

  • Die „Subroutine“ beginnt mit der im „Link-Data“-Feld angegebenen Seitennummer.

    Die „Subroutine endet nach der letzten Seite eines eingefügten Blocks oder einer eingefügten Gruppe, die den Link-Befehl „RETURN-LABEL x“ enthalten. Das Label x muß dabei übereinstimmen mit dem Label des aufrufenden Befehls „CALL-BLOCK(S) or GROUP(S)“. Der Befehl „RETURN-ALL-LABEL“ beendet ebenfalls eine „Subroutine“ unabhängig vom aufrufenden Label.

  • Aufrufende Seiten können Block- oder Gruppenseiten sein. Abhängig von der TOP-Hierarchie der aufrufen den Seite sind als „Subroutine-Startpages“ Block- oder Gruppenseiten zulässig. Die nachfolgende Tabelle zeigt die zulässigen Konstellationen und beschreibt auch die Wirkung des Befehls. Eine grafische Darstellung ist in den Bildern 9A, 9B und 9C enthalten.

  • Innerhalb einer „Subroutine“ kann nur noch eine weitere „Subroutine“ aufgerufen werden (2 Ebenen Nesting)


Bild 9B: Zusammenstellung der Linkbefehle, Teil 2

Folgende Konstellationen sind möglich:
Aufrufende Seite ist eine...„Subroutine Startpage“ ist eine Funktion
BlockseiteBlockseite Einfügen eines Blocks oder mehrerer Blöcke hinter dem eigenen Block der aufrufenden Seite bis einschl. des mit „RETURN“ gekennzeichneten Blocks (siehe Bild 9A, Spalte 1)
BlockseiteGruppenseite Einfügen einer Gruppe oder mehrerer Gruppen eines beliebigen Blocks vor der nächsten auf die aufrufende Seite folgenden Gruppe (oder, falls keine Gruppe vor dem nächsten Block folgt, vor dem nächsten Block) bis einschließlich der mit „RETURN“ gekennzeichneten Gruppe (siehe Bild 9A, Spalte 2)
GruppenseiteGruppenseite Einfügen einer Gruppe oder mehrerer Gruppen eines Blocks hinter der eigenen Gruppe der aufrufenden Seite bis einschließlich der mit „RETURN“ gekennzeichneten Gruppe (siehe Bild 9B, Spalte 2)
Regeln für die senderseitige Anwendung des Befehls „CALL-BLOCK(S) or GROUP(S)“:

  • Die im „Link-Data“-Feld eingetragene Seitennummer muß in der Basic-TOP-Table vorhanden sein (und damit auch gesendet werden).

  • Es dürfen nur die zulässigen Konstellationen bei Aufrufseite und „Subroutine-Startpage“ verwendet werden. (Siehe vorhergehende Tabelle)

  • Bei der Anwendung des Befehls „CALL-BLOCK(S) or GROUP(S)“ dürfen keine ungewollten Endlosschleifen entstehen.

  • Es muß die Begrenzung auf zwei Ebenen Nesting berücksichtigt werden.

  • Die Folgeseite eines ggf. in einer Subroutine enthaltenen „JUMP“-Befehls darf nicht außerhalb der „Subroutine“ liegen.

Regeln für die empfängerseitige Auswertung des Befehls „CALL-BLOCK(S) or GROUP(S)“:
  • Die Anwahl der eingefügten Seiten erfolgt entsprechend ihrer TOP-Hierarchie mit den Tasten „Nächste Seite“, „Nächste Gruppe“, „Nächster Block“.

  • Die Kommentarreihe (bzw. die vom Decoder generierte Übersicht der TOP-Blöcke oder Gruppen) ist unter Beachtung der „CALL-BLOCK(S) or GROUP(S)“ Befehle aufzubauen. D.h., etwaige mit dem Befehl „CALL-BLOCK(S) or GROUP(S)“ eingefügte Blöcke oder Gruppen müssen in der Kommentarreihe bzw. in der TOP-Blöcke- und Gruppenübersicht angezeigt werden.

  • Innerhalb einer „Subroutine“ kann nur noch eine weitere „Subroutine“ aufgerufen werden (2 Ebenen Nesting!)

  • Ein „JUMP“-Befehl innerhalb einer Subroutine muß beachtet werden.

  • Wird für einen Befehl „CALL-BLOCK(S) or GROUP(S)“ kein zugehöriger Befehl „RETURN“ gefunden oder treten andere unzulässige Konstellationen auf (siehe Bild 9A, 9B, 9C), so sollte der betreffende Befehl nicht ausgeführt werden.


Bild 9C: Zusammenstellung der Linkbefehle, Teil 3

5. Verzeichnis der Abbildungen

  • Bild 1: Übersicht TOP-System
  • Bild 2: Codetabellen Hammingcode 4/8
  • Bild 3: Aufbau der „Basic-TOP-Table“ (mit „Basic-TOP-Table-List“ und „Page-Linking-Table“)
  • Bild 4: Codetabelle „Basic-TOP-Table“
  • Bild 4A: Aufbau und Codierung der „Basic TOP-Table-List“
  • Bild 4B: Beispiel für eine „Basic Top-Table-List“ im Parallel-Mode
  • Bild 5: Aufbau und Codierung der „Page-Linking-Table“
  • Bild 6: Codetabelle „Multipage-Table“
  • Bild 6A: Aufbau und Codierung der „Multipage-Extension-Table“
  • Bild 6B: Beispiele zur Darstellung der Anzahl der Unterseiten in der „Multipage-Extension-Table“
  • Bild 7: Aufbau und Codierung der „Additional-Information-Table“
  • Bild 7A: „Additional-Information Table“, Extension indication and Link information
  • Bild 8: TOP im Parallel-Mode
  • Bild 9A, 9B, 9C: Zusammenstellung der Linkbefehle

Anlage 1

Rahmenrichtlinien für das TOP-Verfahren

1. Anforderungen an die Fernsehtext-Sendeeinrichtungen

Neben den bereits in der Spezifikation beschriebenen Regeln für die sendeseitige Generierung und Übertragung der TOP-Tabellen sind folgende Anforderungen durch die Fernsehtext-Sendeeinrichtungen zu erfüllen.
  • Alle Fernsehtext-Rechner und Fernsehtext-Untertitelrechner der ARD-Anstalten und des ZDF müssen die TOP-Tabellen entsprechend des gesendeten Fernsehtext-Programms erzeugen. Die ggf. in den Sendewegen liegenden Fernsehtext-Kombinierer müssen die ankommenden TOP-Tabellen entsprechend ihrer Funktion bearbeiten und in den neuen Ausgangszyklus einfügen. Damit ist sichergestellt, daß an jeder Stelle der Signalwege die TOP-Tabellen dem Fernsehtextprogramm entsprechen.

    Während die Fernsehtext-Rechner die TOP-Tabellen eingebettet im Programmzyklus übertragen, müssen die Untertitelrechner die TOP-Tabellen in Abständen von ca. 10 Sekunden rhythmisch übertragen, da hier kein echter Zyklus vorhanden ist.

  • Alle im Fernsehtextprogramm befindlichen TOP-Tabellen werden möglichst einmal während eines Zyklus gesendet.

  • Im Störungsfall oder außerhalb der normalen Fernsehtextprogrammzeit (z.B. bei Datenbrückenzyklus) kann auf die Übertragung der TOP-Tabellen verzichtet werden.

  • Eine Abschätzung der jetzigen Fernsehprogramme zeigt, daß 2 „Additional-Information-Tables“ (d.h. 88 Block- bzw. Gruppentitel) zur Darstellung eines üblichen Fernsehtext-Programms ausreichen. Bei Bedarf kann auf 3 „Additional-Information-Tables“ erweitert werden. Weitere „Additional-Information-Tables“ werden vor 1995 nicht gesendet.

  • Zur Kennzeichnung der gesendeten Mehrfachseiten können 2 Betriebsarten gewählt werden.
    • Es wird ausschließlich die „Multipage-Table“ (MP) gesendet.

    • Es wird sowohl die „Multipage-Table“ (MP) als auch eine oder mehrere „Multipage-Extension-Table(s)“ (MP-EX) gesendet. Dabei können in der bzw. in den MP-EX(s) entweder nur diejenigen Mehrfachseiten mit mehr als 9 Unterseiten aufgelistet werden oder auch alternativ alle Mehrfachseiten.

2. Anforderungen an die TOP-Heimgeräte

Neben den bereits in der Spezifikation beschriebenen Regeln für die empfängerseitige Auswirkung der TOP-Tabellen sind folgende Anforderungen durch ein TOP-Heimgerät zu erfüllen.
  • Die maximale Wartezeit auf das Eintreffen der „Basic-TOP-Table“ sollte empfängerseitig auf ca. eine Minute eingestellt werden (Time-Out-Zeit für Beginn der TOP-Initialisierung nach dem Einschalten des Fernsehheimgerätes bzw. nach dem Umschalten auf ein anderes Programm). Sollten vom Empfänger keine TOP-Tabellen detektiert werden, so muß als Rückfallmodus die herkömmliche Anwahl der Seiten möglich sein.

  • Es ist dafür Sorge zu tragen, daß TOP-Decoder auch dann funktionstüchtig bleiben, wenn zukünftig heute noch nicht vergebene Codes benutzt bzw. weitere heute noch nicht definierte TOP-Tabellen übertragen werden.

  • Neue Decoderkonzepte sollten sowohl das MP-Format als auch das MP-EX-Format auswerten können, um die Anzahl der Mehrfachseiten in den unter Punkt 1 aufgeführten „Multipage-Table“-Betriebsarten vollständig ermitteln zu können.

Anlage 2: Empfehlungen

1. Empfehlung von Seitennummern für die Übertragung der Multipage-Table und der Additional-Information-Table(s)

Sie Seitennummer, auf der die „Basic-TOP-Table“ übertragen wird, ist in der TOP-Spezifikation auf 1F0 3Fxx festgelegt.

Die Seitennummern der übrigen TOP-Tables sind laut Spezifikation von der jeweiligen Rundfunkanstalt frei wählbar. Für die empfängerseitige Erkennung dieser Seitennummern werden diese sendeseitig in die „Page-Linking-Table“ eingetragen. Nach dem Empfang der „Basic-TOP-Table“ (auf der auch die „Page-Linking-Table“ untergebracht ist), ermittelt der Empfänger die Seitennummern der übrigen TOP-Tabellen aus der „Page-Linking-Table“. Diese werden anschließend geladen. Nach dem Eintreffen dieser Seiten ist die TOP-lnitialisierung abgeschlossen. Wegen des zweistufigen Ladevorgangs kann die Zeit zur TOP-Initialisierung im Extremfall bis zu zwei Fernsehtext-Zyklen betragen.

Den Rundfunkanstalten wird empfohlen, die „Multipage-Table“ (MP) und die „Additional-Information-Table(s)“ vorzugsweise auf bestimmten, nachfolgend aufgelisteten Seitennummern zu übertragen.

Multipage-Table1F1 0000
Additional-Information-Table 11F2 0000
Additional-Information-Table 21F3 0000

Den Geräteherstellern wird emofohlen, die vorgenannten Seitennummern als Standardwerte in der Software zu implementieren. Hierdurch wird es möglich, zusammen mit der „Basic-TOP-Table“ quasi gleichzeitig auch die anderen „TOP-Tables“ zu laden und so die Initialisierungszeit zu halbieren. (Dies bietet sich beispielsweise an bei Decodern mit 4 Akquisitionskreisen). Nach dem Empfang der „Basic-TOP-Table“ muß der Empfänger die „Page-Linking-Table“ auswerten und die dort enthaltenen Einträge mit den Standardwerten vergleichen. Stimmen die Einträge überein, so ist die TOP-Initialisierung abgeschlossen. Sind in der Page-Linking-Table andere als die Standardwerte eingetragen, so müssen diese abweichenden Seiten in einer zweiten Phase (nach)geladen werden.

2. Empfehlungen für das Verhalten von TOP-Fernsehtext-Empfängern nach dem Einschalten bzw. Umschalten auf ein anderes Fernseh-Programm

Die TOP-Fernsehtext-Decoder sollten sich in der TOP-lnitialisierungsphase möglichst ähnlich wie die bisher verwendeten Fernsehtext-Decoder verhalten. D.h., nach dem Ein- oder Umschalten sollte eine gerätespezifisch vorgegebene Fernsehtext-Seite angewählt und der Anwahlvorgang signalisiert werden (z.B. durch die Anzeige der durchlaufenden Seitennummern in der Kopfzeile!). Parallel dazu sollte im Hintergrund die Anwahl der TOP-Tables (siehe Anlage A2, Empfehlung 1) erfolgen. Auch in dieser Phase sollten Eingaben über die Fernbedienung (z.B. die numerische Anwahl einer anderen Fernsehtext-Seite) möglich sein.

Nach dem Ein- oder Umschalten ist die automatische Anwahl folgender Seiten je nach Gerätekonzept denkbar:

  • Seite 100
  • Vom Zuschauer vorprogrammierbare Seitennummer (wie bei herkömmlichen Decodern mit Vorprogrammierung)
  • die zuletzt vor dem Umschalten in dem anderen Programm gesehene Seitennummer (Beispiel: ARD 303, Umschalten auf ZDF, automatische Anwahl der Seite 303).

Nach erfolgter TOP-Initialisierung sollte der Decoder automatisch in den TOP-Mode umschalten und dies auf dem Bildschirm, z.B. durch Darstellung der TOP-Kommentarreihe, signalisieren.

Liegt zum Zeitpunkt des Ein- oder Umschaltens kein TOP-Betrieb vor (Seite 1F0 3Fxx > 1 Minute nicht im Zyklus), so bleibt der Empfänger im Nicht-TOP-Mode. Auch im Nicht-TOP-Mode sollte der Empfänger in geeigneten Zeitabständen (oder bei entsprechenden Hardwarevoraussetzungen permanent) im Hintergrund die „Basic-TOP-Table“ anwählen, um so die Aufnahme des TOP-Sendebetriebes zu erkennen und dann automatisch in den TOP-Mode umzuschalten.

Stellt ein im TOP-Mode befindlicher Empfänger fest, daß die „Basic-TOP-Table“ nicht mehr gesendet wird, so sollte er automatisch in den Nicht-TOP-Mode schalten.

3. Empfehlung für das Verhalten von TOP-Fernsehtext-Empfängern bei fehlerhaftem Empfang der TOP-Tables

Schwierige örtliche Empfangslagen oder nicht optimal angepaßte Kabelanlagen können zu fehlerhaftem Fernsehtext-Empfang und damit auch der TOP-Tables führen. Ebenso kann es, durch Fehler auf der Sendeseite, zu fehlerhafter oder unvollständiger Ausstrahlung der TOP-Tabellen kommen.

In diesen Fällen ist eine Reduzierung des Empfängerbedienkomforts im TOP-Fernsehtext-Betrieb meist nicht vermeidbar, jedoch ist empfängerseitig sicherzustellen, daß die Gerätebedienung hinsichtlich der anderen Gerätefunktionen (z.B. Programmwahl, Bild- und Toneinstellung) weiterhin möglich ist.

Durch den hierarchisch gegliederten Aufbau des TOP-Systems in mehrere TOP-Tables kann es durch optimierte Gestaltung der Decodersoftware nur in wenigen Fällen zu einem Totalverlust des TOP-Bedienkomforts führen: z.B. bei stark gestörter oder gar nicht empfangbarer „Basic-TOP-Table“. Aber auch in diesen Fällen ist die Anwahl der Fernsehtextseiten nach herkömmlichen Methoden möglich (z.B. Eingabe der dreistelligen Seitennummer).

Alternativ dazu ist ein „TOP-ähnlicher Betrieb“ möglich, bei dem der Empfänger alle einlaufenden Seiten selbsttätig in Blöcke oder Gruppen aufteilt und so die Seitenanwahl mit den vier Farbtasten ermöglicht.

Fehlerhafter Empfang der „Multipage-Table“ oder der „Additional-Information-Table“ erlauben hingegen weiterhin einen TOP-Betrieb, jedoch mit eingeschränkten Funktionen. Die Anwahl der Seiten erfolgt dabei mit den vier Farbtasten oder über das TOP-Auswahlmenü. Dabei werden anstelle der TOP-Titel die jeweiligen Seitennummern angezeigt. Die Nutzung der Direktwahl und die TOP-Unterstützung für die Mehrfachseitenanwahl ist nicht möglich.

Anlage 3: Beschreibung des TOP-Verfahrens

1. Einleitung

Bei herkömmlichen Fernsehtext-Decodern muß zur Anwahl einer Seite eine dreistellige Nummer eingetastet werden. Dabei können leicht Fehleingaben auftreten; außerdem ist es für den Zuschauer im voraus nicht feststellbar, ob eine von ihm gewünschte Seite z.Z. im Programm enthalten ist. Deshalb wurde von ARD und ZDF das TOP-Verfahren (Table of Pages) entwickelt, um für den Benutzer eine einfache, sichere und größtenteils gegenüber herkömmlichen Decodern schnellere Anwahl von Fernsehtextseiten zu ermöglichen - auch ohne Kenntnis der Seitennummer.

2. Grundidee

Grundidee bei dem neuen Verfahren ist, daß die einzelnen Fernsehtextseiten nach Themenbereichen ähnlich wie bei Karteikästen angeordnet sind (siehe Bild A1). So werden z.B. alle Nachrichtenseiten in einem gesonderten Karteikasten (oder Block) zusammengefaßt. Weitere Blöcke sind denkbar, einer für Sport, einer für Fernsehprogramme, für Service und so weiter. Entsprechend - wie bei Karteikästen üblich - findet die weitere Unterteilung statt: Jeder Block enthält mehrere Gruppen; so kann sich z.B. der Block Nachrichten aus den Gruppen Politik, Wirtschaft und Kultur zusammensetzen.


Bild A1: Grundprinzip von TOP

2.1 Benutzergeführte Anwahl der Seiten

Entsprechend dieser Einteilung können die so zusammengestellten Blöcke und Gruppen vom Benutzer nacheinander mit 4 speziell gekennzeichneten Tasten auf der Decoderfernbedienung angewählt werden:
  • die 1. Taste (+) führt zur nächsten Seite im Karteikasten bzw. im Programm,
  • die 2. Taste (Gruppentaste, z.B. in gelber Farbe) führt zur ersten Seite der nächsten Gruppe,
  • die 3. Taste (Blocktaste, z.B. in blauer Farbe) führt zum nächsten Block und
  • die 4. Taste (-) führt zu den zuletzt gesehenen Seiten zurück.
Zwei entsprechend den Tasten farbig gekennzeichnete Felder in einer Kommentarreihe (25. Reihe) am unteren (oder oberen) Rand des Bildschirms dienen dabei zur Führung des Benutzers. Diese Kommentarreihe wird vom Decoder generiert und zeigt dem Zuschauer den Titel des gerade angewählten Blocks, den Titel der nächsten Gruppe in diesem Block und den Titel des nächsten Blocks an. Bild A2 verdeutlicht eine solche Benutzerführung. Der Benutzer befindet sich im Karteikasten (Block) Nachrichten und hat dort gerade eine Seite aus der Gruppe Politik angewählt. Weitere Nachrichten aus der Politik können von ihm mit der 1. Taste (+) aufgerufen werden, Nachrichten aus der Wirtschaft dagegen sind mit der 2. Taste (rot) zu erreichen. Bei Drücken der 3. Taste (blau) wird der Karteikasten Nachrichten verlassen und die erste Seite im nächsten Karteikasten Sport angewählt.


Bild A2: TOP-Benutzerführung

Die Vorteile einer solchen Benutzerführung über eine Kommentarreihe können auch bei der Programmierung eines Videorecorders genutzt werden. Durch Drücken einer speziellen Taste auf der Fernbedienung sind die Programmvorschauseiten direkt anwählbar (siehe Bild A3).


Bild A3: TOP-Benutzerführung: Bei der Anwahl der Fernseh-Programmvorschau

Innerhalb dieser Seiten kann durch Drücken der Gruppentaste wie in einer Programmzeitschrift von Tag zu Tag geblättert werden. Die Programmvorschauen für andere Programme sind in weiteren Karteikästen angeordnet und können über die Blocktaste erreicht werden.

2.2 Direkte Seitenanwahl

Anstelle des schrittweisen Vortastens von einem Karteikasten zum nächsten und von einer Gruppe zur nächsten ist auch eine direkte Seitenanwahl möglich.

Natürlich kann - wie bei herkömmlichen Decodern - durch Eintasten von 3 Ziffern die Seite angewählt werden, sofern die gewünschte Seitennummer bekannt ist; zusätzlich kann beim TOP-Verfahren auch eine direkte Seitenanwahl über eine im Decoder zusammengestellte Übersichsseite erfolgen. In einer solchen Übersicht sind alle im Fernsehtextprogramm enthaltenen Blöcke mit ihren Gruppen aufgelistet (siehe Bild A4). Der Benutzer braucht nur die gewünschte Gruppe auf der Übersicht zu markieren, und der Decoder wählt dann die gewünschten Seiten direkt an.


Bild A4: Zusätzliche Möglichkeiten von TOP: Direktanwahl von Seiten aus dem Fernsehtextprogramm

Neben dieser Direktanwahl von Seiten aus dem gesamten Zyklus ist bei TOP auch eine Direktanwahl von bestimmten Seiten möglich, die nach Kenntnis der Redaktion besonders oft von den Zuschauern abgefragt werden. Diese Seiten werden von den Fernsehtext-Redaktionen besonders gekennzeichnet und vom Decoder in einer speziellen Übersicht zusammengestellt (siehe Bild A5). Ähnlich wie bei der zuvor beschriebenen Direktwahl braucht der Benutzer nur eine solche Übersicht der ,Highlights` aufzurufen und den entsprechenden Titel zu markieren. Damit haben die Redaktionen die Möglichkeit, ihre besonders wichtigen und oft abgerufenen Seiten gegenüber den Übrigen Seiten hervorzuheben und so eine besonders einfache und komfortable Anwahl dieser Seiten sicherzustellen.


Bild A5: Zusätzliche Möglichkeiten von TOP: Direktanwahl von Seiten, die von den Redakteuren besonders gekennzeichnet werden

3. Erfordernisse auf der Sendeseite

Für die Fernsehtext-Redaktionen erfordert das Top-Verfahren nur einen geringen zusätzlichen Arbeitsaufwand. Die Festlegung der Blöcke und ihrer Gruppen, die Vergabe der Seitennummern und die Eingabe der Titel kann mit Hilfe eines Konfigurationsmenüs erfolgen (siehe dazu als Beispiel Bild A6). Dieses Menü muß nur dann von den Redaktionen aufgerufen werden, wenn blöcke oder Gruppen geändert bzw. aus aktuellm Anlaß neu aufgenommen werden. Im normalen Betrieb können die TOP-Tabellen vollkommen automatisch vom Rechner generiert werden. So sind z. B. keine Zusatzarbeiten von den Redaktionen notwendig, wenn neue Seiten in den Zyklus miteingebunden oder alte Seiten gelöscht werden.


Bild A6: Eingabe von TOP-Daten auf der Sendeseite

4. Realisierung des TOP-Verfahrens

Die für TOP notwendigen Tabellen „Basic-TOP-Table“, „Multipage-Table“ und „Additional-Information-Table“ werden vom Fernsehtextrechner selbständig verwaltet und gesendet (siehe Bild 1). In der „Basic-TOP-Table“ werden alle verfügbaren Fernsehtextseiten zusammen mit den von den Redaktionen festgelegten, speziellen Markierungen für Block-, Gruppen-, Fernseh-Programmvorschaublock- und Untertitelseiten aufgelistet. Jeder Seite ist ein bestimmter Platz in dieser TOP-Tabelle über ein Koordinatensystem fest zugeordnet. So befindet sich z. B. der Platz für die Seite 100 in der Spalte 0 der Fernsehtextreihe 1.

Durch Auswertung dieser Tabelle, die als normale Seite im Zyklus mitübertragen wird, ist es z. B. für einen Decoder in einem Videorecorder möglich, die Programmvorschauseiten automatisch aufzurufen.

Außerdem ist in den Reihen 21 und 22 der „Basic-TOP-Table“ eine „Page-Linking-Table“ (Seitenverkettungstabelle) enthalten, in der die Seitennummern der übrigen TOP-Tabellen angegeben werden.

Die „Multipage-Tables“ (Mehrfachseitenkennungs-Tabellen) enthalten Angaben aller gesendeten Mehrfachseiten und die Anzahl ihrer Unterseiten. Durch Auswertung dieser Tabellen wird der Decoder in die Lage versetzt, den entsprechenden Platz im Speicher für Unterseiten vorzusehen und so einen Mehrfachseitensatz vollständig abzuspeichern. In der „Additional-Information-Table“ (Zusatzinformations-Tabelle) werden die Codes für die Direktwahlseiten und die Texte zur Benutzerführung übertragen (Titel für Blöcke, Gruppen und für die direktanwählbaren Seiten).

Ein Fernsehtext-Programm mit ca. 200 Seiten (zuzüglich Mehrfachseiten) erfordert im Seriell-Mode die Übertragung von ca. vier TOP-Tabellen: eine „Basic-TOP-Table“, eine „Multipage-Table“ bzw. eine „Multipage-Extension-Table“ und ca. zwei „Additional-Information-Tables“. Dies entspricht einer Erhöhung der notwendigen Übertragungskapazität um 2 %.

Die Übertragung der TOP-Tabellen als normale Seiten im Zyklus erfordert keine Erweiterung der bestehenden Fernsehtextspezifikationen.

Auch nach Einführung des TOP-Verfahrens bleiben sämtliche bereits bei den Zuschauern vorhandene Decoder im bisherigen Umfang voll funktionsfähig. TOP läßt sich durch entsprechende Erweiterung der Steuerfunktionen bei den heute schon von fast allen Geräteherstellern angebotenen Mehrseitendecodern implementieren, wobei eine Hardwareänderung in der Regel nicht erfoderlich ist. Jedoch bietet es sich an, bei späteren Neuentwicklungen einige jetzt noch softwaremäßig ausgeführte Funktionen hardwaremäßig zu realisieren.

Die einzelnen TOP-Tabellen weisen noch Codereserven auf, die für zukünftige Entwicklungen genutzt werden können.

Bei Bedarf kann das TOP-System auch auf die Anwahl von Seiten außerhalb des Dezimalsystems erweitert werden.

5. Zusätzliche Verbesserungen für den Benutzer

Auf der Empfängerseite sind intelligente Decoderkonzepte~möglich, die durch Auswertung der mitgesendeten TOP-Tabellen dem Benutzer in der Kommentarreihe neben der Benutzerführung bei der Seitenanwahl zusätzliche Informationen geben wie z. B. „Seite nicht im Zyklus“, „Bitte warten“, „Mehrfachseiten mit 4 Unterseiten“. Diese Meldungen werden sofort vom Decoder ausgegeben, ohne daß etwa der Einlauf der angeforderten Seiten abgewartet werden muß.

Durch TOP kann auch die Wartezeit auf angeforderte Seiten durch entsprechende Auslegung des Decoderspeichers erheblich reduziert werden. Je nach Größe des Speichers können die zum Umfeld einer Gruppe und eines Blocks gehörenden Seiten für den wahrscheinlichen nächsten Abruf empfangen und abgespeichert werden, während der Benutzer die zuletzt angewählte Seite noch liest.

Darüber hinaus sind sog. lernende Decoder möglich, die aus der Abfolge der vom Benutzer gegebenen Befehle auf die als nächstes anzuwählenden Seitennummern schließen.

Durch die gestaffelte Informationsaufteilung wird es möglich, Empfangsgeräte mit unterschiedlichen Features für verschiedene Komfortklassen zu realisieren.

Für einfachere Geräte reicht die Auswertung der „Basis-TOP-Table“. Für komfortablere Geräte, basierend auf Decodern mit wenigen Seitenspeichern (z. B. 8), könnte auf die Auswertung der „Multipage-Table“ und damit auf die Abspeicherung aller Seiten eines Mehrfachseiten-Satzes verzichtet werden.

Wenn in Zukunft Decoder mit größeren Seitenspeichern (z. B. für 64 oder 256 Seiten) angeboten werden, die einen Teil des empfangenen Fernsehtextprogramms zwischenspeichern, wird die Anwendung des TOP-Verfahrens noch komfortabler.

TOP trägt dazu bei, daß zum einen der Speicherbereich voll ausgenutzt wird und zum anderen eine benutzerfreundliche Führung durch die Vielzahl der Fernsehtextseiten auch in unterschiedlichen Programmen gewährleistet ist.

6. Abbildungen

  • Bild A1: Grundprinzip von TOP
  • Bild A2: TOP-Benutzerführung
  • Bild A3: TOP-Benutzerführung: Bei der Anwahl der Fernseh-Programmvorschau
  • Bild A4: Zusätzliche Möglichkeiten von TOP: 1. Direktanwahl von Seiten aus dem gesamten Fernsehtextprogramm
  • Bild A5: Zusätzliche Möglichkeiten von TOP: 2.Direktanwahl von Seiten, die von den Redakteuren besonders gekennzeichnet werden
  • Bild A6: Eingabe der TOP-Daten auf der Senderseite

Anlage 4: Verwendete Abkürzungen und Begriffsfestlegungen

Es werden folgende Abkürzungen verwendet:
  • AI = „Additional-Information-Table“
  • BT = „Basic-TOP-Table“
  • BTL = „Basic-TOP-Table-List“
  • FT = Fernsehtext
  • MP = „Multipage-Table“
  • MP-EX = „Multipage-Extension-Table“
  • PL = „Page-Linking-Table“

Anlage 5: Literaturverzeichnis

  1. Fernsehtext-Spezifikation
    ARD/ZDF/ZVEl/DBP
    Ausgabe Juni 1986

    siehe:
    Punkt 2.2.3 Hammingcode-geschützte Bytes
    Punkt 8.22 Hamming-Code

  2. Fernsehtext-Spezifikation
    ARD/ZDF/ZVEl/DBP
    Ausgabe Juni 1986

    siehe:
    Punkt 8.26 Kopfzeile
    Punkt 8.43 Seiten-Subcode
    Punkt 4.4 Sprachenzeichensatz