Alphabeten werden die einzelnen Silben
der gojû-on-zu 五十音図 (vgl. 0.3.5.) mit je einem Silbenschriftzeichen
belegt; diese werden als Grundzeichen auch bei der kombinierten Lautdarstellung
verwendet.
Auf folgender Tabelle werden die Hiragana und Katakana in einer Tabelle gegenübergestellt.
Hinweise für die Schreibung der einzelnen Kana werden unter 0.7. gegeben, entsprechende
Übungen folgen anschließend.
Hiragana
わ wa |
ら ra |
や ya |
ま ma |
は ha |
な na |
た ta |
さ sa |
か ka |
あ a |
(w)i |
り ri |
– |
み mi |
ひ hi |
に ni |
ち chi |
し shi |
き ki |
い i |
(w)u |
る ru |
ゆ yu |
む mu |
ふ fu |
ぬ nu |
つ tsu |
す su |
く ku |
う u |
(w)e |
れ re |
– |
め me |
へ he |
ね ne |
て te |
せ se |
け ke |
え e |
を (w)o |
ろ ro |
よ yo |
も mo |
ほ ho |
の no |
と to |
そ so |
こ ko |
お o |
ん n |
Katakana
ワ wa |
ラ ra |
ヤ ya |
マ ma |
ハ ha |
ナ na |
タ ta |
サ sa |
カ ka |
ア a |
(w)i |
リ ri |
– |
ミ mi |
ヒ hi |
ニ ni |
チ chi |
シ shi |
キ ki |
イ i |
(w)u |
ル ru |
ユ yu |
ム mu |
フ fu |
ヌ nu |
ツ tsu |
ス su |
ク ku |
ウ u |
(w)e |
レ re |
– |
メ me |
ヘ he |
ネ ne |
テ te |
セ se |
ケ ke |
エ e |
ヲ (w)o |
ロ ro |
ヨ yo |
モ mo |
ホ ho |
ノ no |
ト to |
ソ so |
コ ko |
オ o |
ン n |
Für die weiteren auftretenden Lautkombinationen (vgl. 0.3.) haben sich
feste Schreibweisen eingebürgert, die im folgenden kurz erläutert werden.
daku-on 濁音 (vgl. 0.3.6.) werden durch zwei kleine parallele Striche
(nigori にごり) rechts oben neben dem sei-on 清音 der ka-gyô, sa-gyô, ta-gyô
und ha-gyô gekennzeichnet.
ば ba |
だ da |
ざ za |
が ga |
び bi |
ぢ ji |
じ ji |
ぎ gi |
ぶ bu |
づ zu |
ず zu |
ぐ gu |
べ be |
で de |
ぜ ze |
げ ge |
び bo |
ど do |
ぞ zo |
ご go |
Nach den Regeln der Schriftreform (vgl. 0.5.3) sollen die Silben ji und zu bis auf wenige
Ausnahmen mit じ und ず geschrieben werden.
Die han-daku-on 半濁音 werden durch einen kleinen Kreis (maru まる)
rechts oben neben dem Silbenschriftzeichen der ha-gyô gekennzeichnet.
Alle bisher besprochenen Silben werden durch ein Silbenschriftzeichen
dargestellt (choku-on 直音). Zu den Silben, für deren Darstellung mehr als
ein Kana-Zeichen notwendig ist, gehören die yô-on 拗音 (vgl. 0.3.7). Zu
ihrer Bezeichnung wird dem Anlautkonsonanten aud der entsprechenden
i-dan das Silbenschriftzeichen aus der ya-gyô etwas kleiner rechts nachgestellt —
bei waagerechter Zeilenanordnung nach unten ausgerückt.
りゃ rya |
みゃ mya |
ひゃ hya |
にゃ nya |
ちゃ cha |
しゃ sha |
きゃ kya |
りゅ ryu |
みゅ myu |
ひゅ hyu |
にゅ nyu |
ちゅ chu |
しゅ shu |
きゅ kyu |
りょ ryo |
みょ myo |
ひょ hyo |
にょ nyo |
ちょ cho |
しょ sho |
きょ kyo |
ぴゃ pya |
びゃ bya |
ぢゃ ja |
じゃ ja |
ぎゃ gya |
ぴゅ pyu |
びゅ byu |
ぢゅ ju |
じゅ ju |
ぎゅ gyu |
ぴょ pyo |
びょ byo |
ぢょ jo |
じょ jo |
ぎょ gyo |
Die Kennzeichnung der soku-on 促音 (vgl. 0.3.8.) erfolgt in modernen Texten
durch ein kleines, rechts nachgestelltes (bei waagerechter
Zeilenanordnung nach unten ausgerücktes) Kana-Zeichen つ、ツ, das vor
dem zu verdoppelnden Konsonanten steht.
りっぱだ | rippada | prächtig sein, herrlich sein |
にほんがっか | nihongakka | Japanologie (als Abteilung) |
しゅっせき | shusseki | Anwesenheit |
いっしょ | issho | zusammen, gemeinsam |
ろっぴゃく | roppyaku | sechshundert |
しゅっぱつ | shuppatsu | Abreise, Abfahrt |
きっさてん | kissaten | Café |
けっか | kekka | Ergebnis, Resultat |
ちょっと | chotto | Augenblick, Moment |
たってください | tattekudasai | Bitte stehen Sie auf! |
Sowohl choku-on 直音 als auch yô-on 拗音 können mit einem langen Vokal
auftreten; es entstehen chô-on 長音 (vgl. 0.3.3.). Nach der modernen
Kana-Orthographie werden die Silben folgendermaßen gelängt:
â | : | dem Kana-Zeichen aus der a-dan wird ein a angefügt |
î | : | dem Kana-Zeichen aus der i-dan wird ein i angefügt |
û | : | dem Kana-Zeichen aus der u-dan wird ein u angefügt |
ê | : | dem Kana-Zeichen aus der e-dan wird ein e angefügt |
ô | : | dem Kana-Zeichen aus der o-dan wird in der Regel ein u angefügt! |
| Es gibt jedoch auch einige Wörter, bei denen Silben mit langem o
durch ein nachgestelltes o gelängt werden. |
In Fremdwörtern, die in Katakana geschrieben sind, wird die Längung
durch einen nachfolgenden Strich in Schreibrichtung angezeigt.
おばあさん | (Ihre) Mutter | きょうしつ | Seminarraum |
ちいさい | klein sein | こうこう | Oberschule |
くうこう | Flughafen | きょう | heute |
にゅうがく | Immatrikulation | おおきい | groß sein |
おねえさん | (Ihre) ältere Schwester | おおい | zahlreich sein |
いもうと | jüngere Schwester | コーヒー | Kaffee |
しょくどう | Speiseraum | ヨーロッパ | Europa |
どようび | Sonnabend | ビール | Bier |
きょうだい | Geschwister | アンケート | Umfrage |
りょうしん | Eltern | ポーランド | Polen |
0.5.2. Die Kanji
Die chinesischen Zeichen, die in der japanischen Schrift verwendet
werden, werden als Kanji 漢字 bezeichnet. Die erste Bekanntschaft mit
den Kanji sowie ihre Übernahme begann etwa im 4. Jahrhundert, als sich
Beziehungen zwischen Japan und China auf dem Weg über einen der
koreanischen Staaten (Kudara) zu entwickeln begannen. Die Kanji
wurden nicht nur in ihrer graphischen Gestalt und mit ihrem Bedeutungsgehalt
übernommen; gleichzeitig kam damit auch die zur Zeit
ihrer Übernahme in China übliche chinesischsprachige Lesung nach
Japan, wobei das jeweilige Zeichen sinngemäß auch entsprechend der
rein japanischen Lexik gelesen werden konnte. So ergibt sich folgendes
Bild: ein Kanji mit bestimmter äußerer Gestalt und bestimmter
Bedeutung kann einerseits mit dem Äquivalent aus der japanischen
Lexik belegt werden, andrerseits mit der übernommenen chinesischen
Aussprache, die im Laufe der Zeit dem japanischen Lautsystem angepaßt
wurde und deshalb als sinojapanisch bezeichnet wird, gelesen werden.
Ein Kanji hat im allgemeinen eine japanische Grundlesung (kun 訓), die
aber je nach Wortart, Funktion im Satz, Kontext usw. variieren kann;
diese Varianten sind in der Regel an den nachfolgenden Kana (okurigana
送りがな) erkennbar.
高い | たかい | hoch sein (Keiyôshi) |
高める | たかめる | erhöhen (Dôshi) |
高まる | たかまる | sich erhöhen (Dôshi) |
高さ | たかさ | die Höhe (Meishi) |
Kanji, die im Text allein stehen, werden mit wenigen Ausnahmen
japanisch, d. h. nach ihrem kun gelesen, Komposita dagegen seltener
(s. unten!).
Bei einigen Kanji, den sog. kokuji 国字, die in Japan selbst analog zu den
echten Kanji gebildet wurden, fehlt in der Regel die sinojapanische
Lesung, und sie verfügen nur über kun, wie z. B.:
畑 | はたけ | Feld, Acker |
峠 | とうげ | (Berg-) Paß |
辻 | つじ | Kreuzweg, Kreuzung |
Für einige der kokuji wurde sogar eine sinojapanische Lesung „erfunden“,
wie z. B. für
働く | はたらく (kun) |
どう (on) | arbeiten |
Bei der sinojapanischen Lesung (on 音) ist folgendes zu beachten: Der
größte Teil der Kanji besitzt neben der Kun-Lesung mehrere On-Lesungen —
eine Folge von Entlehnungen zu verschiedenen Zeiten und
aus unterschiedlichen chinesischen Provinzen.
Es gibt drei Hauptperioden, in denen Kanji mit ihrem on übernommen
wurden:
4.–8. Jahrh. | go-on | 呉音 |
8.–10. Jahrh. | kan-on | 漢音 |
nach dem 12. Jahrh. | tô-in | 唐音 (auch tô-on) |
Einige Kanji haben On-Lesungen, die sich nicht in eine der genannten
Gruppen einordnen lassen, die sog. kan'yô-on 慣用音 („usuelle
Lesungen“), die sich durch eine ursprünglich falsche Wiedergabe der
chinesischen Lesung entstanden sind, dann aber beibehalten wurden.
Nicht jedes Kanji verfügt über alle drei Arten von On-Lesungen. Überwiegend
gebraucht werden von den meisten Kanji die kan-on, während
die go-on und tô-in nur in der Lexik bestimmter geistiger und materieller
Bereiche (z. B. Buddhismus, Zen-Buddhismus u. a.) auftreten. In den
üblichen Wörterbüchern sind die On-Lesungen nicht nach diesen Gruppen
unterschieden.
| | on | kun |
生 |
go-on: | ショウ | はえる | wachsen, sprießen |
kan-on: | セイ | うまれる | geboren werden |
いきる | leben |
なま | roh |
き | rein, unvermischt |
行 |
go-on: | ギョウ | いく | gehen, fahren |
kan-on: | コウ | おこなう | machen, durchführen |
tô-in: | アン |
流 |
|
go-on: | ル | ながれる | fließen, strömen |
kan-on: | リュウ | ながす | fließen lassen, gießen |
In den Meishi-Komposita werden die Kanji überwiegend nach ihrem on, d. h.
in der Mehrzahl nach ihrem kan-on, gelesen.
学生 | がくせい | Student |
大学 | だいがく | Universität |
勉強 | べんきょう | Studium, das Lernen |
教室 | きょうしつ | Seminarraum |
授業 | じゅぎょう | Unterricht |
出席 | しゅっせき | Anwesenheit |
午後 | ごご | Nachmittag |
図書館 | としょかん | Bibliothek |
Meishi-Komposita, deren Bestandteile nach ihrem kun gelesen werden,
sind seltener.
建物 | たてもの | Gebäude |
手紙 | てがみ | Brief |
果物 | くだもの | Obst, Früchte |
Neben diesen regelmäßigen Lesungen gibt es eine Reihe von Ausnahmen. Dazu gehören in
erster Linie die sog. ateji (当字, „angepaßte Zeichen“), bei denen die Kanji nach ihrem on
oder kun meist nur phonetisch, selten auch semantisch zur Wiedergabe von Begriffen
benutzt wurden. Nach den Bestimmungen der Schriftreform (vgl. 0.5.3.) sollen solche
Zeichenverbindungen jedoch mit Kana-Zeichen geschrieben werden.
Ferner gibt es selten vorkommende Lesungen von Komposita, bei denen jeweils ein Kanji
nach dem kun, das andere nach dem on gelesen wird.
字引 | じびき | Wörterbuch |
地主 | じぬし | Grundbesitzer, Junker |
毎朝 | まいあさ | jeden Morgen |
0.5.2.1. Aufbau eines Kanji
Ursprünglich stellten die chinesischen Zeichen in ihrer einfachsten Form
ein vereinfachtes Abbild des betreffenden Gegenstandes dar. Diese Art
von Zeichen wird im allgemeinen als Piktrogramm bezeichnet. Zu den Piktogrammen
gehören z. B die folgenden Kanji:
日 | Sonne, Tag | entstanden aus: | |
山 | Berg | entstanden aus: | |
川 | Fluß | entstanden aus: | |
人 | Mensch | entstanden aus: | |
木 | Baum | entstanden aus: | |
火 | Feuer | entstanden aus: | |
目 | Auge | entstanden aus: | |
口 | Mund | entstanden aus: | |
上 | oben | entstanden aus: | |
下 | unten | entstanden aus: | |
Die Anzahl solcher Pikrogramme ist jedoch gering. Eine weitere, etwas
größere Gruppe von Kanji sind die sog. Ideogramme, deren Bedeutung
durch Konvention festgelegt ist und die z. T. durch Zusammensetzung aus
einfachen piktographischen Zeichen entstanden sind, wie z. B.:
東 | Osten (Sonne geht hinter einem Baum auf) |
森 | Wald (dreimal das Zeichen für Baum) |
休 | ausruhen (Mensch lehnt an einen Baum) |
Die Bedeutung dieser Zeichen ist aus ihren Elementen erklärbar, jedoch
enthalten sie ebensowenig wie die Piktogramme Hinweise für die Lesung
(s. unten!).
Die meisten Kanji hatten phonoideographischen Charakter. Die Lesung
(d. h. natürlich nur das on) des Zeichens ließ sich ursprünglich aus einem
seiner Bestandteile ableiten oder ist z. T. noch heute mit diesem identisch;
der zweite Bestandteil gibt bei dieser Art von Zeichen einen Hinweis auf
den Bedeutungsbereich. Demnach lassen sich die Kanji in ihrer überwiegenden
Mehrheit jeweils in einen phonetischen und einen semantischen
Bestandteil zerlegen. Zum Beispiel fallen die Bedeutungen aller
folgenden Kanji im weitesten Sinne unter den Bedeutungsbereich
„sprechen“ 言.
言 | ゲン (ゴン) | Wort sprechen |
詩 | シ | Gedicht |
記 | キ | Chronik aufzeichnen |
説 | セツ | Meinung, Ansicht, Theorie erklären |
評 | ヒョう | Urteil, Kritik kommentieren |
訪 | ホウ | Besuch besuchen |
許 | キョ | Erlaubnis erlauben |
詞 | シ | Wort |
話 | ワ | Erzählung erzählen |
訛 | カ | Dialekt, Mundart |
語 | ゴ | Wort, Rede, Sprache erzählen, sprechen |
誌 | シ | Beschreibung, Aufzeichnung |
Die on dieser Kanji lassen sich teilweise noch aus ihren phonetischen
Teil erkennen:
己(キ)コ |
語 ゴ |
方 ホウ |
司 シ |
化 カ |
志 シ |
Die handschriftliche Form der Kanji kann je nach Schreibtempo sehr
variieren. Man unterscheidet gewöhnlich drei Schreibstilarten: kaisho
階書, gyôsho 行書 und sôsho 草書.
Es ist daher äußerst wichtig, beim Erlernen der Kanji die Strichfolge (hitsujun
筆順) genau zu beachten, um die handschriftlichen Formen der
Kanji erkennen zu können; die in den Wörterbüchern benutzten
Drucktypen weichen nur unwesentlich von den gewöhnlichen Schreibtypen
ab, z. B.:
0.5.2.2. Die Klassenzeichen
Die Kanji werden in Zeichenwörterbüchern überwiegend nach ihren
bedeutungsmäßigen Elementen angeordnet. Im Laufe der Zeit haben sich
214 solcher Grundelemente herausgebildet, die als Klassenzeichen,
Radikale oder Klassenhäupter (jibu 字部 oder bushu 部首) bezeichnet
werden. Ursprünglich waren es bedeutend mehr. Noch heute wird in fast
allen japanischen Zeichenwörterbüchern (kanji-jiten 漢字辞典 oder
kanwa-jiten 漢和辞典) dieses Prinzip zur Anordnung der Kanji verwendet.
Die Radikale können innerhalb der Kanji an ganz bestimmten Stellen
erscheinen. Im allgemeinen lassen sich schematisch folgende Grundtypen
angeben:
Untereinander werden die Radikale nach der Anzahl der Striche (1 bis 17
Striche) angeordnet, numeriert und in einer Liste zusammengefaßt
(bushu-sakuin 部首索引). Nachfolgend werden nur die wichtigsten
Radikale aufgeführt. In jedem Zeichenwörterbuch befindet sich eine
vollständige Liste der Klassenzeichen (meistens im vorderen und hinteren
Deckel, oft auch eine Tabelle auf einer einzelnen Karte). Ein Teil
der Radikale trägt besondere japanische Bezeichnungen; für den
Anfänger ist es jedoch nicht notwendig, diese zu erlernen.
1-Strich-Radikale |
1 | 一 | | eins |
2-Strich-Radikale |
8 | 亠 | なべぶだ | Deckel |
9 | 人( ) | にんべん | Mensch |
13 | 冂 | | (umfassen) |
18 | 刀( ) | (りっとう) | Schwert, Messer |
19 | 力 | (ちから) | Kraft |
20 | 勹 | | (einwickeln) |
22 | 匚 | | (Kasten) |
27 | 厂 | がんだれ | (Abhang) |
3-Strich-Radikale |
30 | 口( ) | くちへん | Mund |
31 | 囗 | くにがまえ | (Begrenzung) |
32 | 土 | つちへん | Erde, Erdboden |
37 | 大 | | groß |
38 | 女( ) | おんなへん | Frau |
39 | 子 | | Kind |
40 | 宀 | うかんむり | (Dach) |
41 | 寸 | | Zoll (als Längenmaß) |
44 | 尸 | (しかばね) | Leichnam |
46 | 山 | やまへん | Berg, Gebirge |
53 | 广 | まだれ | (Schrägdach) |
54 | 廴 | えんにょう | (bewegen) |
57 | 弓( ) | ゆみへん | Bogen (zum Schießen) |
59 | 彡 | さんづくり | (Haartracht / Lichtstrahlen) |
60 | 彳 | ぎょうにんべん | (Schritt) |
(61) | | りっしんべん | (Herz) |
(64) | | てへん | (Hand) |
(85) | | さんずい | (Wasser) |
(94) | | けものへん | (Hund) |
(140) | | くさかんむり | (Gras) |
(162) | | しんにょう | (vorwärtsgehen) |
(163) | | おおざとへん | (Dorf) |
(170) | | こざとへん | (Hügel) |
4-Strich-Radikale |
61 | 心(⺖) | | Herz |
62 | 戈 | (ほこがまえ) | (Speer) |
64 | 手(⺘) | てへん | Hand |
66 | 攵(⺙) | (のぶん) | (schlagen) |
67 | 文 | | (Literatur) |
72 | 日 | ひへん | Sonne, Tag |
74 | 月 | つきへん | Mond, Monat |
75 | 木 | きへん | Baum, Holz |
76 | 欠 | (あくび) | mangeln, schulden |
79 | 殳 | (るまた) | (Lanzenschaft) |
85 | 水( ) | | Wasser |
86 | 火(⺣) | ひへん | Feuer |
93 | 牛( ) | うしへん | Rind |
94 | 犬(⺨) | | Hund |
(113) | | しめすへん | (zeigen, ankündigen) |
(125) | | おいかんむり | (alt) |
(130) | | にくづき | (Fleisch) |
(162) | | しんにょう | (vorwärtsgehen, bewegen) |
5-Strich-Radikale |
104 | | やまいだれ | krank |
105 | 癶 | はつがしら | (gespreizte Beine) |
109 | 目 | (めへん) | Auge |
113 | 示 | しめすへん | zeigen, ankündigen |
115 | 禾 | のぎへん | Korn, Körnerfrüchte |
117 | 立 | | stehen |
(145) | | ころもへん | (Kleidung) |
6-Strich-Radikale |
118 | 竹( ) | たけかんむり | Bambus |
119 | 米( ) | こめへん | Reis |
120 | 糸( ) | いとへん | Faden |
125 | 老( ) | おいかんむり | alt |
130 | 肉( ) | にくづき | Fleisch |
140 | 艸( ) | くさかんむり | Gras |
145 | 衣( ) | ころもへん | Kleidung |
7-Strich-Radikale |
149 | 言 | ごんべん | Wort, sprechen |
154 | 貝 | (かいへん) | Muschel |
156 | 走 | (そうにょう) | laufen |
159 | 車( ) | (くるまへん) | Wagen |
162 | ( ) | しんにょう | (vorwärtsgehen, bewegen) |
163 | 邑( ) | おおざとへん | Dorf |
8-Strich-Radikale |
167 | 金( ) | かねへん | Metall, Gold |
169 | 門 | もんがまえ | Tor |
170 | 阜( ) | こざとへん | (Hügel) |
172 | 隹( ) | (ふるとり) | (Vogel) |
173 | 雨( ) | あめかんむり | Regen |
(184) | | しょくへん | (essen, Nahrung) |
9-Strich-Radikale |
181 | 頁 | (おおがい) | (Kopf) |
184 | 食( ) | しょくへん | essen, Nahrung |
10-/11-Strich-Radikale |
187 | 馬 | | Pferd |
195 | 魚 | | Fisch |
0.5.2.3. Der Aufbau eines Wörterbuchs
Um ein Kanji in einem Zeichenwörterbuch aufzusuchen, gibt es im
wesentlichen drei Methoden:
(1) Man ermittelt beim aufzusuchenden Kanji das Klassenzeichen und
zählt die Anzahl der Striche des übrigen Teils aus. Zeichenwörterbücher
geben in der Regel im vorderen und hinteren Deckel eine vollständige
Radikalliste.
- Japanischsprachige Zeichenwörterbücher geben meistens unter jedem
Radikal die Seitenzahl an, auf der die Kanji mit dem betreffenden
Radikal beginnen; auf jeder Seite des Wörterbuches sind am oberen
oder seitlichen Rand ein Radikal und die auf der jeweiligen Seite
behandelten Kanji zu finden.
- Europäischsprachige Zeichenwörterbücher geben dagegen in der
Radikalliste meistens unter jedem Radikal die Radikal-Nummer an
(vgl. Klassenzeichenliste in 0.5.2.2.!); diese Nummern stehen im Wörterbuch
durchgängig am oberen oder seitlichen Rand jeder Seite.
Im Wörterbuch sind die Kanji unter einem bestimmten Radikal nach der
Strichzahl des Teiles angeordnet, der nicht Radikal ist (europäischsprachige
Wörterbücher geben diese zusätzliche Strichzahl häufig zur
Radikal-Nummer auf jeder Seite an).
作 | Radikal: 9 | zusätzl. Strichzahl: 5 |
本 | Radikal: 75 | zusätzl. Strichzahl: 1 |
後 | Radikal: 60 | zusätzl. Strichzahl: 6 |
授 | Radikal: 64 | zusätzl. Strichzahl: 8 |
Diese Zeichen finden sich z. B. im Tôyôkanji-jiten 当用漢字辞典 auf
folgenden Seiten:
作 | auf Seite 32 | Hinweis am seitl. Rand:(人の部)佐・何・私・作 |
本 | auf Seite 246 | Hinweis am seitl. Rand:(木の部)未・末・本 |
後 | auf Seite 171 | Hinweis am seitl. Rand:(行の部)律・後 |
授 | auf Seite 208 | Hinweis am seitl. Rand:(手の部)帰・授・掌・排・掘・掛 |
In einem europäischsprachigen Zeichenwörterbuch mit Angabe der
Radikal-Nummern wären sie an folgenden Stellen auffindbar:
作 | unter 9.5 |
本 | unter 75.1 |
後 | unter 60.6 |
授 | unter 64.8 |
Die verschiedenen Zeichenwörterbücher gehen bei der Einordnung der
Kanji nicht immer einheitlich vor, so daß ein und dasselbe Kanji in
verschiedenen Wörterbüchern unter unterschiedlichen Radikalen
stehen kann. Das trifft besonders für Kanji zu, bei denen mehrere Elemente
Radikal sein könnten, wie z. B.:
聞 |
unter 耳, 128.8 |
oder unter | 門, 169.6 |
(2) Fast alle japanischsprachigen Zeochenwörterbücher besitzen einen
Index, der die Kanji nur nach ihrer Gesamtstrichzahl (sôkaku-sakuin
総画索引) anordnet. Es muß also die Gesamtstrichzahl des
aufzusuchenden Kanji genau ausgezählt werden. Innerhalb der gleichen
Strichzahl sind die Kanji untereinander nach der Reihenfolge der
Radikale aufgeführt. Unter den Kanji im Index ist meistens die Seite, auf
der die jeweiligen Kanji behandelt werden, oder (bei durchnumerierten
Zeichenwörterbüchern, wie z. B. dem Tôyôkanji-jiten) eine Nummer
angegeben.
(3) Japanischsprachige Zeichenwörterbücher besitzen in der Regel einen
Index, in dem sämtliche Lesungen nach dem gojû-on aufgeführt werden
(on-kun-sakuin 音訓索引); On-Lesungen werden in Katakana und Kun-Lesungen
in Hiragana gegeben. Dieser Index empfiehlt sich in den Fällen,
wenn mindestens eine Lesung des aufzusuchenden Kanji bekannt ist.
Schwierigkeiten beim Aufsuchen bereiten besonders die vereinfachten
Kanji, deren neue Gestalt durch die Schriftreform (vgl. 0.5.3.) festgelegt
worden ist. Bei einigen Kanji ist das ursprüngliche Radikal durch die
Vereinfachung nicht mehr erkennbar.
In solchen Fällen erscheint das Kanji auch heute noch meistens in seiner
vollen Form unter dem alten Klassenzeichen; an der Stelle, wo es nach
dem augenscheinlich neuen Radikal zu vermuten ist, wird ein Verweis
auf die volle Form gegeben. Auch Kanji, bei denen die Strichzahl im Teil
außerhalb des Radikals verringert wurde, stehen gewöhnlich an der Stelle
mit der vollen Strichzahl; bei dem vereinfachten Kanji findet sich
daher ebenfalls ein Verweis auf die volle Form.
Europäischsprachige Zeichenwörterbücher haben in der Regel einen
Index mit schwer auffindbaren Kanji.
Soll die Lesung einer Kanji-Zusammensetzung ermittelt werden, so ist im
Prinzip nach denselben Methoden zu verfahren: das erste Kanji wird in
einem Zeichenwörterbuch aufgesucht; nach der Angabe der on und kun
gibt jedes Wörterbuch die wichtigsten Zusammensetzungen an, in denen
das betreffende Kanji an erster Stelle erscheint.
0.5.3. Schriftreform
In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg, und zwar seit 1964, wurde in
Japan eine Schriftreform durchgeführt. Diese Reform ging in mehreren
Etappen vor sich. Als erstes wurden am 16. November 1964 zwei Kabinettsverordnungen
erlassen, die die Anzahl der zu benutzenden Kanji
und neue Orthographieregeln festlegten.
Tôyôkanji-hyô 当用漢字表 enthielt 1850 Kanji, die als die
gebräuchlichsten angesehen wurden und daher für den allgemeinen und
öffentlichen Schriftverkehr empfohlen wurden. In den nachfolgenden
Jahren gab es dazu mehrere Ergänzungs- und Änderungsvorschläge; der
letzte datiert vom März 1979 (Jôyôkanji-hyô 常用漢字表).
Gendai-kanazukai 現代かなづかい legte neue Orthographieregeln für den
Gebrauch der Silbenschrift fest, die im wesentlichen auf der Aussprache
der modernen japanischen Sprache beruhen und die davon stark
abweichende alte Rechtschreibung ablösten (nur bei den Joshi wa は, wo
を und e へ blieb sie erhalten). Durch die moderne Orthographie fielen
einige Kana-Zeichen weg, da sie lautlich durch andere Silben realisiert
werden, z. B.: (w)i und (w)e
Beispiele für die moderne Orthographie:
In den nächsten Jahren folgten weitere Bestimmungen.
Tôyôkanji-beppyô 当用漢字別表: legte 881 Kanji für den sechsjährigen
Grundschulunterricht fest (gimukyôiku-kanji 義務教育漢字).
Tôyôkanji-onkun-hyô 当用漢字音訓表: legte für jedes Tôyôkanji die
zulässigen on und kun fest und stellte somit angesichts der vorher
vorhandenen zahlreichen Lesungsmöglichkeiten für jedes Kanji
eigentlich eine drastische Einschränkung dar. 844 Kanji hatten nur on, 30
Kanji nur kun und 976 Kanji on und kun.
Tôyôkanji-jitai-hyô 当用漢字字体表: legte für jedes Tôyôkanji die
Zeichengestalt fest; dazu wurden Strichzahlen reduziert, Doppelformen
abgeschafft, Abkürzungen als offizielle Kanji zugelassen und Schreibrichtungsänderungen
vorgenommen, z. B.:
Jinmeiyô-kanji-beppyô 人名用漢字別表: enthält heute 120 Kanj, die außer
den Tôyôkanji für die Schreibung von Namen, überwiegend von Vornamen,
zugelassen sind.
0.6. Der japanische Satz
0.6.1. Der Aufbau des japanischen Satzes
0.6.2. Die Wortarten
0.6.3. Die Interpunktion
0.7. Schreibanweisungen für die Silbenschriftzeichen
0.7.1. Hiragana
0.7.2. Katakana
Übungen
Ü 1
Ü 2
Ü 3
Ü 4
Ü 5