Bisweilen werden âgerade mal schnellâ nur 1-2 DigitalausgĂ€nge benötigt. Leicht ansteuerbar, mit 24 Volt, fĂŒr Schaltschrank-Geraffel und Relais.
Mit einem PC mit paralleler oder serieller Schnittstelle kaum ein Problem. Auch fĂŒr 'nen Raspberry nicht. Nur eben diese schnittstellenverarmten PCs sind der Graus.
Zumeist ist noch eine umstÀndliche externe Stromversorgung vonnöten.
Gesucht: 1 Ventilsteuerung (FlĂŒssigkeit oder Gas) aus Matlab. Ventil: 24 V, 100 mA. Das sind immerhin 2,4 W, das Teil wird heiĂ.
Weiter gedacht: Ich denke mal, ich leg's fĂŒr 2 Ventile aus. Von Matlab aus ist eine serielle Schnittstelle am einfachsten anzusprechen. Lösungsmöglichkeiten:
Die Wahl fiel auf Lösung 2. Aber nur deshalb, weil dieser (= mein) Urlader mit I/O-Funktion zum Zeitpunkt noch nicht zur VerfĂŒgung stand. Heute (2017) wĂ€re Punkt 4 mein Favorit.
Die Herstellung einer Leiterplatte ist zurzeit nicht möglich oder organisatorisch zu aufwÀndig. Daher der Pragmatismus mit der Lochstreifenplatte.
Wie ĂŒblich wurde nur Kram aus der Bastelkiste verbaut, keine neuen Sachen. Bis auf die Crimpkontakte fĂŒr die Ventile, im Foto in der Mitte. Die ungewöhnlichen Bauteilbezeichnungen sind kein Muss beim Nachbau. So wurden Transistoren u.a. nach ihrer Anschlussfolge ausgewĂ€hlt, fĂŒr die gĂŒnstige BestĂŒckung auf der Lochstreifenplatte.
FĂŒr den Transverter diente die Vorlage aus dem Internetzteil- und Konverter-Handbuch, Bild 13.2.1 B (rechts). Statt der Stromregelung erfolgt Spannungsregelung mit einer Z-Diode D1.
Als Transformator L1 wurde eine 33-”H-Rollenkerndrossel mit einer Koppelwicklung mit 10 Windungen CuL-Draht versehen. Die Koppelwicklung bildet die SekundĂ€rseite mit den AnschlĂŒssen 3 und 4. Die WicklungsanfĂ€nge â genauer, der Windungssinn untereinander â sind genau einzuhalten, sonst funktioniert der Transverter nicht.
Der Transverter begrenzt die Spannung bei 25 V und nimmt dabei 15 mA auf. Schwingfrequenz â1 MHz. Zieht ein Ventil an, bricht die Spannung auf immer noch ausreichende 19 V zusammen, die Frequenz auf â100 kHz, und die Schaltung nimmt â600 mA auf. Zu viel fĂŒr USB, theoretisch. Man sollte nur jeweils 1 Ventil einschalten.
Da die Ansteuerung mit High-aktiven Signalen hier ungĂŒnstig ist, wurden noch schnell mal zwei MOSFETs zur Invertierung eingesetzt. Die kleine Platine wurde damit endgĂŒltig voll.
Wie bei allen USB-Seriell-Adaptern sollte der USB-Port nicht gewechselt werden, damit die COM-Nummer gleich bleibt. Der Treiber kann von FTDI heruntergeladen werden; bei Windows XP (aber nicht bei Windows 7) wird der Treiber vom Windows-Update-Server bereit gehalten.
Damit beim Anstecken nicht allzu viele Signalspiele auf DTR bzw. RTS herauskommen, sollte (unbedingt!) die PnP-GerĂ€tesuche abgeschaltet werden. DafĂŒr gibt es im GerĂ€te-Manager, COMxâEigenschaften unter âErweitertâ ein entsprechendes Ankreuzfeld.
Der Zugriff unter Matlab erfolgt mit:s=serial( 'com6') % Schnittstelle öffnenfopen(s) % erforderlich! s.RequestToSend= 'on'% Ventil am Stecker âRTSâ einschaltens.RequestToSend= 'off'% Ventil ausschaltens.DataTerminalReady= 'on'% Ventil am Stecker âDTRâ einschaltens.DataTerminalReady= 'off'% Ventil ausschaltenfclose(s) delete(s) % Schnittstellenverbindung kappen clear s % Variable aufrĂ€umen
Bastelidee: Ein ULN2003 mit seinen integrierten Freilaufdioden bietet sich als AufwĂ€rtswandler zur Bereitstellung der 24 V als auch zum Schalten induktiver Lasten an! Wegen des Spannungsabfalls am Darlingtontransistor ist der Wirkungsgrad eher schlecht, daher nur fĂŒr kleine Leistungen geeignet.
Interessant hierbei ist, dass keine Dioden benötigt werden; die Gleichrichterdiode ist im ULN2003 bereits enthalten, und Schottky ist bei 24 V nicht mehr so ausschlaggebend. Der Shunt ĂŒberwacht den Summenstrom, und der Spannungsteiler die Ausgangsspannung. Im USB-Schlafmodus wird der AufwĂ€rtswandler sowie die Lasten abgeschaltet, um die 500 ”A Ruhestrom einzuhalten.
Eine MOS-Entsprechung des beliebten ULN2003 gibt es nicht. Dann muss man's aus einzelnen Logic-Level-nMOS-Transistoren sowie Dioden aufbauen: Als Transistoren bieten sich IRLML6344 an, als Diode MBRS140, fĂŒr die Elektromagneten 1N4148.