Pfiffige Stromversorgungen

Es geht hierbei darum, lästige Wandwarzen zu vermeiden und statt dessen den Strom vom PC zu nutzen. Heutzutage (2015) sind diese Tipps obsolet.

Strom für externe Festplatten (um 2005)

Weit verbreitet sind externe USB-Festplatten zur Datensicherung. Recht praktisch sind dabei solche Exemplare, in deren Innern eine Festplatte werkelt, die ohne 12 V auskommt. Dann ist eine Versorgung per USB möglich. Oftmals schwächelt jedoch die USB-Stromversorgung des PCs, die an ihrer Lastgrenze betrieben wird. Dagegen ist der oftmals vorhandene FireWire-Anschluss frei, obwohl dieser wesentlich mehr Leistung zu liefern vermag, allerdings bei 12 V. Der hier gezeigte einfache Einspeis-Adapter verwendet einen fertig aufgebauten Tiefsetzsteller PT5101A, wie man ihn (als kostenloses Muster) bei Texas Instruments kaufen kann. Eine gesonderte Kühlung ist nicht erforderlich.

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Daten vom USB, Strom vom FireWire. Das vorhandene USB-Kabel wurde nur aufgetrieselt, nicht durchgeschnitten.

Stückliste:

Die Verdrahtung kann man (hoffentlich) am Foto rechts erkennen. Die Kabelbinder dienen als Zugentlastung, wenn das Gehäuse verschraubt ist.

Strom für Digitalkamera (um 2002)

Die meisten Digitalkameras lassen sich nicht per USB vom Rechner versorgen, sondern benötigen dazu Batterien/Akkus oder ein Netzgerät. Dabei bietet USB in der Regel pro Rechner oder aktivem Hub 5 Volt und 1 Ampère an.
 
Anzapfung für Casio-Fotoapparat

Das Bild zeigt die Anzapfung des mitgelieferten USB-Kabels für die Digitalkamera QV-2800. Eine derartiger Eingriff bietet sich an, weil sich das Steckergehäuse öffnen lässt. Das rote und das schwarze Kabel darin wurden mit heißem Lötkolben einseitig abisoliert (keine Adernbeschädigung) und dann dünne Litzen angelötet.

Wer das Original-Kabel nicht modifizieren will oder darf, kann auch ein komplettes USB-Kabel kaufen, den B-Stecker abschneiden und an Rot (plus, innen) und Schwarz (minus, außen) den Hohlstecker anschließen. Dann braucht man halt zwei USB-Buchsen am Rechner.
Die 5 V genügen dieser Kamera.

USB-Kabel und Hohlstecker können bei Reichelt-Elektronik bestellt werden:

Achtung! Die Verwendung von Strom aus dem USB-Kabel ohne Controller-Handshake ist eigentlich nicht erlaubt! Achten Sie deshalb selbst darauf, kein weiteres USB-Hochstromgerät (z. B. Scanner mit USB-Versorgung) gleichzeitig zu betreiben!

Als Alternative besteht die Möglichkeit, den Strom aus der Tastatur- oder der PS/2-Maus-Buchse zu ziehen. Für eine Webkamera braucht man nun kein Steckernetzteil mehr, und auch beim Datentransfer muss man nicht um schwache Batterien fürchten.

Mini-Schaltplan Beim Basteln mit so wertvollen Dingen prüfe man lieber zehnmal nach, ob man alles richtig gemacht hat und die Polarität stimmt! Hier muss Plus innen sein!
Die Casio-Kamera hat zwar eine Verpolschutzdiode, aber auch der Computer ist bei Falschpolung wegen Kurzschluss über die USB-Schirmung gefährdet!
Für die Verwendbarkeit dieser Bauanleitung übernehme ich keinerlei Garantie!

Nachtrag: Der Reichelt-Hohlstecker hat den Innenkontakt auch an seiner Vorderseite; Kurzschlüsse mit dem Rechnergehäuse und anderen geerdeten Gegenständen sind dringend zu vermeiden!! Gefahr für den Rechner!!
Deshalb bei Nichtgebrauch Kabel vom Rechner trennen. Besser, man verwendet einen besseren Hohlstecker, aber ich weiß nicht, woher nehmen.

USB an die Front (um 2000)

Ältere Computergehäuse bieten keinen vorderseitigen USB-Anschluss an. Und USB-Anschlusskabel (AK674/2 von Reichelt) mit Board-Anschlusssteckern sind zu kurz.

Verlängertes Kabel
Eine modifizierte »Peitsche«

Da hilft nichts, als ein kurzes Stück Flachbandkabel ("Hosenträger") oder altes USB-Kabel zwischenzulöten. Für die Front bietet sich die Verwendung einer Diskettenlaufwerk-Abdeckung an.
Das Slotblech wurde modifiziert, um einen 25poligen SubD-Durchbruch zu füllen.

USB an der Front (um 2005)

Das PC-Gehäuse des „Medion 2000“ bietet bereits eine frontseitige Doppel-USB-Buchse. Beim Wechsel des Boards mit Onboard-High-Speed-USB-2.0 stellt man fest, dass High-Speed frontseitig nicht funktioniert. Ursache ist eine störende Beschaltung der Buchse mit Drosseln und Kondensatoren. Einfach brücken bzw. entfernen, dann geht's wieder.

Foto
Front-USB-Platine, der störenden Bauelemente beraubt

Die Bauelemente C2, C3, C8 und C9 wurden entfernt (Kondensatoren, links im Bild); die Bauelemente L1, L2, L3 und L4 wurden entfernt und gebrückt (Drosseln, rechts im Bild). C1 stört nicht, stützt nur die Speisespannung.