Gesonderte MikrofonverstĂ€rker fĂŒr den Einsatz am Computer sind seit der massenhaften Verbreitung guter Smartphones aus der Mode gekommen. Dennoch braucht man gelegentlich etwas oder deutlich mehr QualitĂ€t fĂŒr eine Tonaufnahme als nur zum Telefonieren. Verschiedene AnsĂ€tze wurden ausprobiert. Ziel war der Mic-In- oder der Line-In-Eingang der Soundkarte, (noch) kein USB-Mikrofon mit eingebautem A/D-Wandler.
Die höchste QualitÀt, v.a. Rauscharmut erreicht man mit:
ZunÀchst geht es um dynamische Mikrofone.
Es geht darum, zwei Singstarâą-Mikrofone am Line-In-Eingang der Soundkarte zu betreiben. Gut geeignet sind auch alte, formschöne DDR-Mikrofone. Eine bequeme Speisung der notwendigen VerstĂ€rkerschaltung fĂŒhrte zur USB-Buchse, die leicht zweckentfremdet verwendet wird.
Im Gegensatz zu USB-Mikrofonen oder separaten USB-Soundkarten
hat man die einfache Möglichkeit, das Gesungene direkt
(verzögerungsfrei, ohne Analog-Digital- und Digital-Analog-Wandlung)
dem Ausgangssignal zuzumischen.
Der Versuch, das Tonsignal von USB auf den Sound-Ausgang per Software
mit dem extra geschriebenen Programm AudioPipe
(Aussehen)
zu transferieren, hatte den unangenehmen Effekt der Signalverzögerung.
GĂŒnstiger bezĂŒglich Laufzeiteffekte ist das Programm Virtual Audio Cable,
leider Crippleware.
Viele MikrofoneingĂ€nge von Soundkarten sind entweder mono (betrifft AC97, im Gegensatz zu HD-Audio) oder kommen mit dynamischen Mikrofonen nicht richtig zurecht. Andernfalls ist der Aufwand fĂŒr einen solchen MikrofonverstĂ€rker ungerechtfertigt, und es genĂŒgt ein einfaches Y-Kabel zum Anschluss zweier (Mono-) Mikrofone an den Stereo-Mikrofoneingang.
EinigermaĂen preiswert fertig zu kaufen gab's einen bei Pollin unter der Bestellnummer 660498, Bezeichnung âVIVANCO MA222â. Eingangs- und ausgangsseitige Adapter hierzu werden zusĂ€tzlich benötigt. Gespeist wird dieser VerstĂ€rker mit 12 V vom mitgelieferten Steckernetzteil. Naja, schon wieder eine Wandwarze.
Rauscharme OPVs zu finden, die bei knapp 5 V Betriebsspannung
funktionieren, ist gar nicht so einfach.
Von einer Texas-Instruments-Musterbestellung lagen noch einige
Doppel-OPV OPA2277 in der Bastelkiste.
Mit ihren 15 nV/â
Normalerweise nimmt man fĂŒr Mikrofone gerne NE5534A mit 3,5 nV/âHz, dieser benötigt jedoch 6 V Speisespannung. (Er geht versuchsweise auch an 5 V.) Zwei LTC1028 wĂ€ren wahrscheinlich Overkill und brauchen ± 5 V Speisespannung, beispielsweise einen DC/DC-Wandler ICL7660 fĂŒr die negative Versorgungsspannung.
Weil es bei Reichelt aufrecht stehende logarithmische Mini-Potis
nur mit 10 k⊠gibt, wurden der RĂŒckkopplungszweig fĂŒr diesen Wert
dimensioniert.
Als Eingangsspannungsteiler wĂŒrde er zusĂ€tzliches Rauschen einbringen,
bis zu 9 nV/â
Der rauscharme Doppel-OPV MC33078 mit 4,5 nV/â
Eine SpannungsverstÀrkung von 34 (Potenziometer voll aufgedreht) erwies sich im Test als völlig ausreichend. Die minimale einstellbare VerstÀrkung ist hier 1, nicht 0.
Der MikrofonverstĂ€rker arbeitet in simpler nichtinvertierender Grundschaltung. Der Massebezug erfolgt durchgehend auf Audio-Seite; die USB-Masse dient lediglich der Stromversorgung und dem Gleichstrompfad fĂŒr den Bias-Spannungsteiler aus R1 und R2. Eine zusĂ€tzliche Siebung der USB-Spannung mittels L1 und C2 erwies sich im Praxistest als umumgĂ€nglich; die BetriebsspannungsunterdrĂŒckung des OPV ist zu gering.
Der Schaltplan wurde in Eagle 4.11 erstellt; wie man sieht, man kann in Eagle Version 4 (!) auch âŠ-Symbole darstellen und mittels SCH2WMF.ULP via Symbol-Zeichensatz korrekt exportieren.
StĂŒck | Bauelement | Wert | Bauelement | Reichelt-Bestellkode | Einzelpreis (ohne GewĂ€hr) |
---|---|---|---|---|---|
1 | KleingehĂ€use | 72 Ă 50 Ă 21 mmÂł | â | GEH KS 21 | 0,72 |
4 | Blechschraube | Ă2,9 Ă 5 mmÂČ | â | SBL 29065-100 | 1,35 (100 StĂŒck; kĂŒrzen!) |
2 | Klinkenbuchse mono 3,5 mm | â | BU1, BU2 | EBV 35 EB 35 | 0,22 0,12 |
œ | Klinkenkabel stereo 3,5 mm | 0,75 m | ST1 | AVK 119 | 0,63 |
œ | USB-Kabel mit Stecker A | 1 m | ST2 | AK 670/2-2,0 | 0,71 |
1 | Leiterplatten-Anschluss | 3polig | BU3 + ST3 | PS 25/3G br | 0,43 |
Âœ | Lochrasterplatte | 66 Ă 44 mmÂČ | â | H25PS050 | 0,66 |
2 | Widerstand | 330 k⊠| R12, R22 | 1/4W 330k | 0,033 |
2 | Widerstand | 33 k⊠| R13, R23 | 1/4W 33k | 0,033 |
2 | Widerstand | 1 k⊠| R14, R24 | 1/4W 1k | 0,033 |
2 | Widerstand | 10 k⊠| R15, R25 | 1/4W 10k | 0,033 |
2 | Widerstand | 150 k⊠| R1, R2 | 1/4W 150k | 0,033 |
2 | Potenziometer | 10 k⊠log. | R11, R21 | RK09K113-log10k | 0,95 |
2 | Elektrolytkondensator | 4,7 ”F | C13, C23 | rad 4,7/35 | 0,04 |
3 | Elektrolytkondensator | 47 ”F | C1, C12, C22 | rad 47/16 | 0,04 |
1 | Elektrolytkondensator | 100 ”F | C2 | rad 100/16 | 0,04 |
2 | Kondensator | 220 nF | C11, C21 | MKS-2 220n | 0,13 |
1 | Drossel | 4,7 mH | L1 | L-07P 4,7m | 0,33 |
1 | DoppeloperationsverstÀrker | OPA2277 | IC1 | Muster von Texas Instruments | kostenlos |
Die Leiterplatte wird passend fĂŒr das GehĂ€use gesĂ€gt und gebohrt. Die Potenziometer bestimmen die Löcher im GehĂ€usedeckel. Weitere Löcher im Deckel sind passend fĂŒr die KabeldurchfĂŒhrungen anzufertigen. Deren eigentliche Zugentlastung ĂŒbernimmt ein kleiner Kabelbinder.
Das Etikett ist in Word erstellt, per Laserdrucker auf Papier gedruckt, mit breitem Tesafilm beklebt (laminiert), danach ausgeschnitten und mit âUhu Flinke Flascheâ (oder âPritt Alleskleberâ) wie ein StĂŒck Tapete aufgeklebt:
Der teure Steckverbinder (mit niedriger Bauhöhe!) wurde aus ausgeschlachteten GerÀten genommen, wie auch alle WiderstÀnde und Kondensatoren. Zu den Klinkenbuchsen sollte der Draht so kurz wie möglich sein.
Auf peinliche Abschirmung ist zu achten. Dies wurde im Muster mittels Alufolie erreicht. Konkakt mit Masse hat diese Folie an den Klinkenbuchsen. Die Halbschalen kontaktieren sich untereinander.
Wer hat, kann auch leitfĂ€higen Lack verwenden, bspw. Reichelt Kontakt 260 (20,45 âŹ).
Die zunÀchst auf 330 festgelegte VerstÀrkung wurde auf 34 reduziert; damit verringerte sich auch das Rauschen.
Der VerstĂ€rker ist nicht allzu ĂŒbersteuerungsfest; die Begrenzung setzt offenbar bei unter 1 VSS Ausgangsspannung ein; damit ist der Line-In-Eingang der Soundkarte noch nicht voll ausgesteuert. Der OPA2277 ist eben kein Rail-To-Rail-OPV.
Dank der AbleitwiderstÀnde an Ein- und Ausgang gibt es kaum hörbare An- und AbsteckgerÀusche. Nur das Stecken des USB-Steckers ergibt erwartungsgemÀà einen lauten, dumpfen Knall.
Mancherorts gibt es Einstreuungen von Radiosendern (hier in Chemnitz tschechisches Gebabel), das sich verstÀrkt, wenn man die Abschirmung (die Klinkenbuchse) anfasst.
Siehe unten (ergibt sich durch Ersetzen der Speisebatterie mit USB-Spannung).
Gesehen auch im Handapparat einer TĂŒrsprechanlage.
Zum Einbau in ein batteriegespeistes aber zu leises Elektretmikrofon (hier: Philips-Mikrofon âSBC 3050 Stereoâ, also 2Ă) ist diese einfach gehaltene Schaltung. Die Speisung sollte automatisch von einer HD-Audio-Soundkarte erfolgen, die die im Schaltplan rechts angegebene Speiseeinheit bereits beinhaltet. Das erspart die Batterie vollends. FĂŒr AC97-kompatible Soundkarten (= Mono-Mikrofoneingang mit Speisung {UL = 5 V, IK = 7 mA im Test} auf Mittelring des Klinkensteckers) sowie fĂŒr Line-In-EingĂ€nge ist eine externe Speiseeinheit vorgesehen.
Diese mit dem Original-Einschalter des Mikrofons zuschaltbare VerstĂ€rkerschaltung begnĂŒgt sich mit 1,5 V Speisespannung und konsumiert ca. 1 mA, wĂ€hrend das ursprĂŒngliche Mikrofon gemessene 200 ”A Speisestrom schluckt.
In der gezeichneten Schalterstellung (AUS) liegt nur noch R2 in der Mikrofonleitung und dĂ€mpft das Nutzsignal minimal. Die Reduktion der Speisespannung liegt bei 0,1 V. Der Kondensator C2 âarbeitetâ auf die mit 0 V belegte Transistorbasis von T1 und ist damit wirkungslos, weil bei den kleinen Wechselspannungsamplituden der Transistor komplett gesperrt bleibt.
Die Zener-Diode D1 schĂŒtzt in Verbindung mit R2 das Mikrofon vor zu hoher sowie negativer Phantomspannung. Bei 1,6 V flieĂen hierin immerhin noch 10 ”A ab, deshalb konnte kein Typ mit kleinerer Z-Spannung ausgewĂ€hlt werden. Die maximal zulĂ€ssige Spannung fĂŒr die Mikrofonkapsel ist leider unbekannt.
In der anderen Schalterstellung (EIN) wird eine Siebschaltung fĂŒr die Fernspeisung aus R2 und C3 erstellt und diese Spannung ĂŒber R3 dem Mikrofon zugefĂŒhrt. Ăber R4 wird der rauscharme Transistor T1 gerade so weit geöffnet, dass sich seine Kollektorspannung auf 1,0 V absenkt. Das ergab im Test eine optimale Betriebssituation mit ca. 1 mA Kollektorstrom. Der Wert von R4 muss probeweise ermittelt werden. Der angegebene Wert von 330 k⊠bezieht sich auf ein ÎČ von 600.
Der Widerstand R5 dient schlieĂlich dazu, beim Ausschalten des VerstĂ€rkers den Siebkondensator C3 zu entladen, um den Transistor T1 zĂŒgig (nach ca. 1 s) und sicher zu sperren.
FĂŒr Stereobetrieb sollten die Transistoren nach ihrer StromverstĂ€rkung gepaart ausgesucht werden. Die einfache Schaltung arbeitet einfach mit ihrer maximalen VerstĂ€rkung. Ăber den Klirrfaktor habe ich mir keine Gedanken gemacht; er sollte bei den kleinen Signalamplituden im A-Betrieb keine Rolle spielen.
Die 180-°-Phasendrehung muss nur bei der Anordnung mehrerer Mikrofone beachtet werden. Von Vorteil ist dabei die StabilitÀt der Schaltung im Tiefstfrequenzbereich (also kein Blubbern durch Mitkopplung auf der Speiseleitung, sondern schlimmstenfalls ein VerstÀrkungsabfall bei tiefen Frequenzen) und eine Stabilisierung des Transistorarbeitspunktes.
Der Kondensator C3 muss ein geringes ESR aufweisen, sonst wirkt die Kette aus R2 und R3 als starke Gegenkopplung, und die mögliche VerstĂ€rkung nimmt drastisch ab. C3 muss deshalb ein Tantal-Elko oder â noch besser â ein keramischer Kondensator sein. Der Kontaktwiderstand von S1 muss ebenfalls möglichst klein sein.
Die erreichte SignalverstĂ€rkung liegt bei 50 (36 dB), bei einer Speisung mit 3,3 V und 1 kâŠ. FĂŒr die meisten Anwendungen erĂŒbrigt sich ein nachfolgender VerstĂ€rker. ErwartungsgemÀà ist die Schaltung schön rauscharm, so dass man mit einer nachgeschalteten OPV-VerstĂ€rkerstufe (mit TLV341 fĂŒr 1,5 V Batteriespeisung) schon âFlöhe hustenâ hören kann. Insgesamt bin ich von der Rauscharmut solcher Transistorschaltungen sehr angetan, so dass ich OPV-Schaltungen seither gar nicht mehr mag.
Die in Soundkarten und PC-Mainboards eingebaute Stromversorgung erweist sich fĂŒr die VerstĂ€rkerschaltung als zu schwach (zu hochohmig)! Gemessen wurden exemplarisch UL = 2,5 .. 3,3 V sowie IK = 450 .. 750 ”A. Hier besteht also noch Verbesserungsbedarf. Siehe nĂ€chster Bauplan. Der Schalter S1 ist also ganz nĂŒtzlich fĂŒr den direkten Betrieb am PC.
Im Einsatzfall speise ich das Mikro per USB, einem 3,3-V-LĂ€ngsregler und WiderstĂ€nden 1 kâŠ. Damit ist auch der Einsatz an BĂŒhnentechnik möglich, die keine Tonaderspeisung anbietet. Das gilt auch fĂŒr Line-In-EingĂ€nge Ă€lterer Soundkarten, deren Mikrofoneingang nicht stereotĂŒchtig ist.
Am einfachsten wĂ€re die VergröĂerung von R4; dabei nimmt leider die VerstĂ€rkung entsprechend ab. Stabilisierend fĂŒr verschiedene GeneratorwiderstĂ€nde R1 wĂ€re eine Diode in Reihe zu einem viel kleineren R4. Problematisch sind auch R2 und R3. Diese sollten etwa dem Generatorwiderstand entsprechen, da diese das Nutzsignal am Transistorausgang bedĂ€mpfen. Im Mikrofon befindlich ist jedoch kein vernĂŒnftiges Herankommen mehr.
Anders als beim dynamischen Mikrofon ist das Ausgangssignal genĂŒgend niederohmig, so dass man sich trotz kurzer ungeschirmter Drahtabschnitte kein Brummen einfĂ€ngt; eine penible Abschirmung wie im obigen MikrofonverstĂ€rker 1.1 war hier gar nicht notwendig.
Die Schaltung ist derart simpel, dass man sie âfliegendâ aufbauen kann. Wer Platz hat, kann statt der WiderstĂ€nde Potenziometer benutzen und diese auf maximale VerstĂ€rkung einstellen. Das habe ich im Versuch gemacht und bin auf die angegebenen 2,2 k⊠gekommen. Der Transistor sollte nach maximaler StromverstĂ€rkung ausgesucht werden. Eine versuchsweise Darlingtonschaltung brachte hier keine Verbesserung.
Die Betriebsstromaufnahme und der Arbeitspunkt stellt sich hierbei gerade so ein, dass sich aus der Soundkarte der maximal entnehmbare Strom einstellt. Dieser, minus dem Speisestrom fĂŒr das Elektretmikrofon, flieĂt dann durch den Kollektor von T1. Die ĂŒbrigen Gleichströme sind vernachlĂ€ssigbar.
Ein GroĂteil der Sprechwechselspannung wird in den SpeisewiderstĂ€nden R1, R2 und R3 verheizt. Richtiger wĂ€ren hier Drosseln, mit einigen Henry InduktivitĂ€t wĂ€ren diese allerdings unmöglich groĂ. AuĂerdem können diese Brummen einfangen. (Bei Gelegenheit werde ich eine 150-mF-Drossel an Stelle von R2+R3 austesten, C2 entfĂ€llt. Mal hören, wie sich die untere Grenzfrequenz von rechnerisch 7 kHz bemerkbar macht.)
Bedingt durch den Arbeitspunkt von 0,7 V am Mikrofon dĂŒrfte der Klirrfaktor ungĂŒnstig sein. Deshalb ist diese Schaltung nicht fĂŒr hochwertige Aufnahmen geeignet, ich wĂŒrde dazu wieder zu der vorher gehenden Lösung tendieren. FĂŒr Skype und sonstige Internet-Telefonie reicht es aber allemal.
OPVs fĂŒr niedrige Speisespannungen (1,5 V) und kleine Ströme gibt es nicht sonderlich viele, und wirklich rauscharme Typen gibt es keine.
Der gewÀhlte TLV341
(SMD-GehÀuse: SOT23-6, Stempel-Markierung: Y
LĂ€sst man R3 weg sind die Schaltungen auch fĂŒr dynamische Mikrofone geeignet.
Nur OPV (links)âDiesmal in invertierender Grundschaltung. Signalinvertierung ist immer gut fĂŒr stabilen Betrieb an der wackligen Versorgungsspannung. Die VerstĂ€rkung kann mit R4 in weiten Grenzen zwischen 0 und schĂ€tzungsweise 300 (â 50 dB) eingestellt werden. Der andere bestimmende Widerstand ist die Impedanz des Mikrofons, parallel zu R3. Hinweis: Ohne Transistorstufe voraus rauscht es wieder recht stark. Daher sind fĂŒr R4 eher 47 k⊠sinnvoll. Sehr praktisch ist hier ein logarithmisches Potenziometer. |
Mit Transistorvorstufe (rechts), gewissermaĂen BiFETâDie erste SpannungsverstĂ€rkung wird vom Transistor T1 ĂŒbernommen, bei dem man ein Exemplar mit möglichst hoher StromverstĂ€rkung aussucht. Dieser invertiert das Signal auch. Es ist hier egal on npn (linkes Beispiel) oder pnp (rechtes Beispiel). Der OPV arbeitet als Spannungsfolger und Impedanzwandler.
Dabei kann er sein geringes Stromrauschen als Trumpf ausspielen; sein
rauschmĂ€Ăig idealer Quellenwiderstand
liegt im MâŠ-Bereich.
Ăber den Widerstand R4 ist der Transistor in eine
Gleichspannungs-Gegenkopplung einbezogen,
so dass sich ein optimaler Arbeitspunkt von selbst einstellt.
Gemessen fÀllt an R5 etwas mehr als die halbe Betriebsspannung ab,
demnach flieĂen 0,8 ”A Kollektorstrom.
Der Spannungsabfall an R4 ist trotz seines hohen Wertes vernachlÀssigbar:
Gerade mal 4 mV habe ich gemessen. Das ergibt 4 nA Basisstrom fĂŒr T1.
Die VerstĂ€rkung der OPV-Stufe lĂ€sst sich an R7 von 1 bis 22 einstellen. Die VerstĂ€rkung der Transistorstufe ist fest. Das angenehm geringe Rauschen entspricht etwa dem vom Abschnitt 2.1. Bei Verzicht auf die zweite VerstĂ€rkung und Betrieb des OPV als Spannungsfolger lieĂe sich die Gegenkopplung via R4 auch direkt vom Ausgang des OPV herstellen. Das linearisiert die Schaltung (weniger Klirrfaktor), aber reduziert die GesamtverstĂ€rkung. NachtrĂ€gliches: Die Reduktion von R5 auf 47 k⊠lĂ€sst den
Kollektorstrom auf immer noch gĂŒnstige 15 ”A steigen.
Laut Siemens-Datenblatt des Transistors BC549C ergibt sich bei einem angenommenen
Wechselstrom-Quellwiderstand von 500 ⊠ein Rauschbeitrag von 6 dB,
d.h. das Quellenrauschen wird gerade verdoppelt.
Das entspricht 2,8 nV/âHz.
Der sich erhöhende Spannungsabfall ĂŒber R4 bewirkt eine EntsĂ€ttigung
von T1 und damit wahrscheinlich eine Linearisierung,
also weniger Klirrfaktor.
Wichtig bleibt nur, dass der Spannungsabfall bei der npn-Variante
ĂŒber R5 â„ 0,5 V bleibt.
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Die Lösung mit Vortransistor und CMOS-OPV (rechts) ergibt ein recht brauchbares Resultat an verfĂŒgbarer VerstĂ€rkung, Rauschbeitrag, Klirrfaktor und Stromaufnahme. An die QualitĂ€t einer gesondert gespeisten OPV-Stufe kommt diese aber nicht heran.
Bisweilen wĂŒnscht man sich fĂŒr eine DiktiergerĂ€te-Software eine gesonderte Schaltfunktion. DafĂŒr bietet sich eine 1-Tasten-USB-Tastatur an.
Ich habe das Projekt etwas umgemodelt und mit meinen typischen h#s-Features ausgestattet:
UrsprĂŒnglich diente das GerĂ€t zum Aufwecken des Bildschirms beim Durchschreiten einer Lichtschranke.
Das Ding funktioniert einwandfrei und löst das Problem auf elegante Weise. Dass diese Ein-Tasten-Tastatur eigentlich 3 oder 4 Tasten unterstĂŒtzt ist dabei ohne Belang.
Siehe auch:
Die ehemals hier folgenden Abschnitte wurden verschoben nach: