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Zeilentrafo

Ein wichtiges und das (nach der Bildröhre) teuerste Ersatzteil ist das als „Zeilentrafo“ bekannte Bauteil.

Defekthäufigkeit: 10 %, bei DDR-Geräten 40 %. Die Hochspannungskaskade fällt auch gern aus, mit etwa 20 %

Symptom: Windungsschluss macht Induktivität zum Kurzschluss. (Wie Transformator mit kurzgeschlossener Sekundärwicklung.)
Ursachen sind mangelhafte Isolation des Kupferlackdrahtes sowie Luftblasen in der Vergussmasse.

Auffindung: Macht sich durch defekten Zeilentransistor oder zusammenbrechende Stromversorgung bemerkbar. Bisweilen auch Vorankündigung durch horizontales Zusammenzucken des Bildschirms. Lässt sich nur indirekt nachweisen.
Induktivitätsmessgeräte können funktionieren wenn Windungsschluss bereits bei 0 V: Es muss sich ein Unterschied in mehreren Zehnerpotenzen der Primär-Induktivität bei offener und kurzgeschlossener Sekundärwicklung zeigen. (Typische Werte liegen mir nicht vor.)

Ersatz: Nur mit gleichem oder Ersatztyp. Einen anderen einzubauen erfordert die Ă„nderung des Chassis' bei den fĂĽr die Horizontalendstufe relevanten Bauteilen. Wird vom Zeilentrafo die Vertikalendstufe mit versorgt, wird's extra knifflig.

Bevorratung: Praktisch unmöglich; ich hebe nun jeden Zeilentrafo auf, aber konnte noch nie einen davon wieder verwenden:-(

Selbst bauen? Geht nur, wenn man einen funktionierenden Zeilentrafo als Referenz hat! Denn Windungszahlen und Induktivitäten sind stets ein Geheimnis geblieben.