ErlĂ€uterung: Der Zeitzeichensender DCF77 sendet im LĂ€ngstwellenbereich mit 77,5 kHz TrĂ€gerfrequenz. Diese Frequenz entspricht etwa der fĂŒnften Oberwelle der Zeilenfrequenz von FernsehgerĂ€ten (78,125 kHz).
Lösung:
ErlÀuterung: Funktionsbedingt sind FunkempfÀnger in ihrer Amplitudenregelung sehr trÀge, um die TrÀgerabsenkung im Sekundentakt als solche zu detektieren. Wegen der Richtwirkung der Ferritantenne wirken Drehungen wie TrÀgerabsenkungen und bringen den Empfang durcheinander.
Lösung:
ErlĂ€uterung: FunkempfĂ€nger-Module reagieren empfindlich gegen Ăberspannung, Falschpolung und Blitzschlag. Um eine Verwechslung mit 1. zu vermeiden, alle in Frage kommenden Störer aussschalten und eine gute Empfangsposition der Antenne (bspw. Dachboden) anstreben.
Lösung:
Symptom: Uhr lÀuft seit 2006 falsch; findet kein Signal
ErlÀuterung:
Seit November 2006 strahlt der Zeitzeichensender Wetterinformationen
in den ersten 15 Bit aus. Auch Monate vorher wird es Versuche gegeben haben.
Vor dem Jahr 2006 wurden nur 0-Bits ausgesendet.
Wegen unfÀhiger Programmierer der Firmware kommt die Auswertesoftware
in der Uhr durcheinander.
Lösung:
Zu lösende Probleme:
FĂŒr die Signalgenerierung am Parallelport habe ich mal schnell diese DOS-Software geschrieben. (LĂ€uft nicht unter Windows NT/2k/XP!). Sie generiert ein High-aktives Funksignal an LPT1:INIT (SubD25 Pin 16). In Turbo Pascal 6 oder 7.
Problem: Das Filter muss die ersten 15 Bits einer Minute auf 100 ms kĂŒrzen. Es sollte wenig, im FunkempfĂ€nger-Standby keinen Strom verbrauchen.
Lösung 1: Quasianalog mit 4093 und 9 Bauelementen AuĂenbeschaltung (davon 3 Einstellregler; Oszilloskop und Zeit zum Abgleich erforderlich)
Lösung 2: Mit Mikrocontroller ATtiny12 (ProgrammiergerÀt oder PC mit Parallelport zum Programmieren sowie Taktversorgung erforderlich)
Firmware: FunkFilt.zip
getestet, OK, Stromverbrauch Funkempfang 6 ”A, Standby 0,1 ”A
Zum Vergleich: Der FunkempfÀnger-Chip zieht etwa 100 ”A, die eingebaute LED 500 ”A.
Ohne Funkempfang verbraucht die Uhr 12 ”A.
Programmierung: Hat man kein ProgrammiergerÀt zur Hand tut's auch ein PC mit Parallelport.
Einbau: Hier Funkwecker âLexorâ der Firma NIKA USV GmbH, wurde offensichtlich von Aldi vertrieben
Im rechten Bild links ist der LED-Anschluss zu sehen; diese LED blinkt im Takt der Empfangsdaten; Widerstandswert: 560 âŠ. Der Widerstand rechts dient als LötstĂŒtzpunkt und Schutz gegen statische Entladungen; Wert unkritisch, hier 33 kâŠ. Dieser wurde nach Ausbau der Basisleiterplatte und Auftrennung der Kehl-LötbrĂŒcke zur FunkemfĂ€nger-Leiterplatte einseitig aufgelötet.)
Die Falschanzeige bei schlechtem Empfang legt eine komplette Zeittelegramm-Filterung im Mikrocontroller nahe.
Funkuhren mit Zeiger zeigen den DCF77-Empfang ĂŒberhaupt nicht an.
Funkuhren (meistens Funkwecker) mit LCD zeigen zwar den momentanen Funkempfang mit einer blinkenden Antenne auf dem LCD an, das Blinken sagt jedoch ĂŒberhaupt nichts ĂŒber die EmpfangsqualitĂ€t aus! Es ist schlicht unkorelliert. Blöd.
Die Grundidee stammt vom Netzteil-Handbuch. Interessant ist hier vor allem, dass der ohnehin erforderliche Schalttransistor T1 zwei Funktionen erfĂŒllt, nĂ€mlich das Ein- und Ausschalten und die Zerhackerfunktion zur Spannungserhöhung. R1 legt die Helligkeit der LED fest und muss ggf. ausprobiert werden.
Gelegentlich ist der FunkempfĂ€nger-Chip defekt oder schlecht (unselektiv), und ein Neubau des eigentlichen EmpfĂ€ngers ist ĂŒberlegenswert. Voraussetzung ist eine vorhandene Antenne mit Schwingkreis (Kondensator), wie sie aus alten oder defekten Funkuhren anfallen. Kann man natĂŒrlich auch selber bauen und per Dipmeter abgleichen.
Die Antenne lieferte in Chemnitz eine am Oszilloskop sichtbare Spannung in Höhe von immerhin 200 ”V (Spitze-Spitze).
Im Internet und in Fachzeitschriften kursieren Unmengen an Bauanleitungen, aber mich interessiert eine Lösung mit digitalem Filter in Software. Ein SDR sozusagen.
Wie fĂŒr SDR typisch kann durch Ănderung des Antennenschwingkreises sowie durch Ănderung der Firmware der gesamte ZeitzeichenempfĂ€nger auf andere Sender angepasst werden, etwa auf den britischen oder russischen Zeitzeichendienst.
An der Antenne wird in jedem Fall ein VerstĂ€rker benötigt, der das Signal in eine fĂŒr den A/D-Wandler verdauliche Höhe bringt. Vorteilhafterweise mit VerstĂ€rkungsregelung, aber eine VerstĂ€rkungs-Umschaltung per Mikrocontroller ist ebenso akzeptabel. Da sind mir folgende Bauanleitungen bekannt:
dcf77.c:Demodulate()
implementiert:
Ein I/Q-Demodulator,
der die AM demoduliert und dabei die
Spiegelfrequenz auslöscht,
die sich als in entgegengesetze Richtung umlaufender
komplexer Zeiger manifestiert.
Der verwendete Mikrocontroller muss folgende Eigenschaften aufweisen:
Und wenn's geht folgende Features:
Leider gibt es keinen 8-Beiner mit den notwendigen Eigenschaften. Das Minimum bilden ATmega8 und Àhnliche mit 28 Beinen.
Es muss schon ein Mega sein fĂŒr den MUL-Befehl. ATtiny geht nicht.
Der SchlĂŒssel zur Lösung ist Unterabtastung!! Denn 77,5 kHz âkorrektâ mit bspw. 200 kHz abzutasten ist fĂŒr einen 8-Bit-Controller vollkommen Overkill. Passendes Konfigurationsbeispiel:
Dummerweise ist beim ATmega8 die Eingangsbandbreite
des A/D-Wandlers mit typisch 38,5 kHz angegeben,
ohne Angabe der Steilheit des Abfalls: Stimmt nicht!
Daher muss bei mehr als den ĂŒblichen 6 dB/Oktave die Abtastung
vor dem Schaltkreis per Analogsignalschalter erfolgen, was einer Multiplikation gleich kommt.
Diesen könnte man von einem Timer gesteuert auch gleich mit 16 MHz / 16 / 13 = 76923 Hz ansteuern
und vermeidet so Spiegelfrequenzen vollstÀndig. Die weitere Signalverarbeitung bliebe gleich.
Beim ATmega16U4 ist die Eingangsbandbreite gar mit nur 4 kHz angegeben, ein solcher Zerhacker ist da quasi Pflicht. Um Intermodulationen zu vermeiden sollte man bei der o.a. Zerhackerfrequenz von â 76,9 kHz bleiben, so dass Zerhacker und A/D-Wandler synchron laufen. Von Vorteil ist die einstellbare VerstĂ€rkung (Ă10 oder Ă200) zur groben Amplitudenregelung.
Diesen 16-Bit-Controller kann man als kostenloses Muster bei Texas Instruments ordern, allerdings liefert das Unternehmen nur an Firmenkunden. Sein 12-bit-A/D-Wandler kann mit 200 kSa/s abtasten, und das Rechenwerk mit Hardware-MULADD kommt auch mit diesem Datenstrom klar.
Ein externer OperationsverstĂ€rker wird trotzdem benötigt, und evtl. auch MaĂnahmen zur Amplitudeneinstellung (geschaltete WiderstĂ€nde) da kein umschaltbarer EingangsverstĂ€rker vorliegt. Den kann man sich auch gleich als Muster ordern lassen.
Die 2 Bits mehr an Auslösung könnten die Umschaltung unnötig werden lassen.
Die Demodulation des
Phasenrauschens zur Erreichung einer höheren PrÀzision
(besser als 1 ms) ist mit diesem Controller eine sportliche Herausforderung.
Schon erledigt!
Mit dsPIC33.
Das bastelunfreundliche SMD-GehĂ€use erschwert einen Versuchsaufbau, zumal nur wenige Pins benötigt werden. Der DIL-Adapter wie fĂŒr jenes Projekt hilft da enorm.
Das Discovery-Board wird ja geradezu hinterhergeworfen. Die Kennwerte des Mikrocontrollers lassen keine Performance-WĂŒnsche offen; fĂŒr eine popelige Uhr absoluter Overkill, aber preislich perfekt. Ein externer OPV ggf. mit VerstĂ€rkungsumschaltung wird trotzdem benötigt.
Die Demodulation des Phasenrauschens sollte mit diesem Controller kein Problem darstellen.
Das Vorhaben scheint an der Performance zu scheitern, oder weiĂ es jemand besser?
Beim ATmega48 wurde der Eingangsfrequenzgang des A/D-Wandlers mit folgendem Versuchsaufbau ermittelt:
Und das ist das angenehm ĂŒberraschende Ergebnis:
Wie man sieht ist der Knick bei > 200 kHz und nicht bei 38,5 kHz! Damit ist fĂŒr 77,5 kHz kein vorgeschalteter Zerhacker notwendig. Auch danach ist der Amplitudenabfall noch moderat.
Die AusreiĂer ergeben sich aus der SynchronitĂ€t des Oszillators mit dem A/D-Wandlertakt. Vor allem 2n-Vielfache von 13 sind davon betroffen. Das spielt fĂŒr die geplante Anwendung keine Rolle.
TODO: Frequenzgang bei Ă10, Ă200 eines ATmega16U4
Dieses Uhrenradio mit DCF77-EmpfĂ€nger enthĂ€lt einen ziemlich gut funktionierenden und empfindlichen Empfangsteil dafĂŒr, mit immerhin 2 Quarzfiltern, ansonsten nur Standardbauteile. Das Signal lĂ€sst sich low-aktiv als UngefĂ€hr-TTL-Pegel am Pin 14 des LM324P abgreifen. (Nicht Pin 7, da habe ich mich verzĂ€hlt.) Von da geht es direkt zu einem Beinchen des Mikrocontrollers.
Dieses GerĂ€t ist sattsam bekannt dafĂŒr, dass es den Flugfunk stört. Das Störpotenzial (also die Sendeleistung) ist erheblich! Man kann durchaus von einer Freiluft-Reichweite im Kilometerbereich ausgehen! Obwohl das GerĂ€t ansonsten einwandfrei funktioniert. Auch strahlt es in TV-Kabelnetze ein und stört dort die SonderkanĂ€le fĂŒr einige Digitalprogramme im gesamten Wohnblock. Auch bei sehr gut geschirmter Installation bekommen die Kabelkunden nur "Kein Signal" zu sehen.
Alle Orakel, die im Internet herumgeistern und den UKW-Oszillator verdĂ€chtigen, sind falsch, denn das GerĂ€t stört (bei mir) auch bei ausgeschaltetm Radio, und der EmpfĂ€ngerschaltkreis ist dann tatsĂ€chlich spannungsfrei. Auch der lahme Mikrocontroller kommt als Störer bei 132 MHz (oder waren es 122 MHz?) nicht in Betracht. Nahezu alle GerĂ€te sind frĂŒher oder spĂ€ter davon betroffen. Als Störoszillator kommt dafĂŒr nur ein Teil der Stromversorgung in Frage. Da ein konventioneller 50-Hz-Trafo verbaut wurde, muss einer der diskret mit Einzeltransistoren aufgebauten LĂ€ngsregler die Störung verursachen.
Da sich offenbar niemand an die Fehlersuche herangemacht hat, mach ich's.
Die Schierigkeit bestand darin, den relevanten Schaltplan auf der chaotischen Leiterplatte herauszulesen: TatsĂ€chlich gehen Elkos gleich zweimal vom Emitter zum Kollektor. HF-Kenner sehen da sofort eine Oszillatorschaltung. In Basisschaltung, also ideal fĂŒr den UKW-Bereich. Ein Serienfehler. Aber warum eigentlich?
Letzteres funktioniert aber nur bei idealen Kondensatoren! Da gerade groĂe Kondensatoren (hier C33) eine WicklungsinduktivitĂ€t haben, bildet sich so ein hĂŒbscher Schwingkreis auf der Kollektorseite mit der Eigenresonanzfrequenz des Elkos. Je nach Zusammenspiel von C33 und C32 geht der Sendebetrieb los.
C75 kommt (bei mir) nicht in Betracht, da diese Regelstufe nur bei Radiobetrieb lÀuft. Bei anderen Leuten, die feststellen, dass das GerÀt nur bei eingeschaltetem Radio stört (egal ob LW, MW oder UKW), ist es jener Kondensator.
Die Lösung ist einfach: Die Elkos C32 und C75 auslöten. Wer keine Bauteile auf seinem Tisch herumkullern sehen will, baut diese zwischen Emitter und Masse wieder ein. Da gehören sie eigentlich hin.