Die Wunderwaffe Flexkabel macht des öfteren Probleme und bricht. Ich vermute mal, es handelt sich wie bei den schwangeren Elkos um einen Materialfehler in Massenausführung.
Nach drei erfolglosen Reparaturen an Kleinbildkameras scheint sich nun ein Standardfehler etabliert zu haben: Kabelbruch des Flexkabels an der Objektivzuführung.
Hierbei geht es um eine Filmkamera. Digitalkameras dürften die gleichen Macken haben, allerdings werden die entsprechenden Flexkabel viel kleiner und damit elend reparaturunfreundlich ausfallen.
Kameras auseinandernehmen bedarf äußerster Sorgfalt und auch Sauberkeit. Bei den vielen verschiedenen Schrauben sollte man pro Teil diese lagerichtig auf ein Blatt Papier (mit Skizze) ablegen.
Oder, man nehme einige Toffifee-Verpackungen, nummeriert die einzelnen Halbkugelschalen durch und legt in jede genau eine Sorte Schrauben. Die Positionen werden an der Kamera mit Folienschreiber nummeriert.
So wie hier (links) ist die Kamera zum Durchgangstest der Objektivzuführung
bereit. (Öffnung des Objektivs s.u.)
Zu seiner eigenen Sicherheit sollte man alle Blitzspannung führenden
Lötstellen abkleben (rechts, mit Tesaband)!
Das entsprechende (hier violette) Kabel führt vom Blitzelko
direkt zur Blitzlampe sowie zu einigen elektronischen Bauteilen.
Wichtig ist das Markieren von Zahnradeingriffen und allen Einstellpositionen
mit Folienschreiber oder besser einem weißen Lackstift.
Dasselbe gilt für alle abzulötenden Kabel, deren
Farbe zu notieren ist.
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Die Kamera funktioniert nun schon über zehn Jahre nach der Reparatur anstandslos.
Bisher hatte ich solche Laufwerke weggeworfen. Beim letzten aber habe ich spaßenshalber das Flexkabel der Kopfzuführung geprüft – und dies war auch die Ursache. Mit Spulendraht gebrückt: OK!
Standard-Flexkabel gibt es auch zu kaufen, bspw. bei Farnell, Suchbegriff „Flexkabel“. Offenbar gehen sie dort kaputt, wo sie zum Einbau stark geknickt wurden. Also, neue Flexkabel nicht knicken.
Dieses Gerät landete bei mir auf dem Tisch mit „fehlgesteuerter“ Schublade: Die Schließmechanik war aus den Zahnreihen gefallen. Wohl nach Gewaltanwendung, weil sich die Lade nicht mehr öffnete. Das Entölen des Antriebsriemens schaffte die nötige Abhilfe. Das Zusammenpuzzeln der Mechanik war daraufhin recht anspruchsvoll.
Operation geglückt, Patient tot: Nun ging das Gerät gar nicht mehr! Die Lade funktioniert, aber es wird keine CD erkannt. Ein bereits vorher gesichteter Einriss des Flexkabels hatte sich wohl bei den Montagearbeiten durch den Kupfer-Leiterzug gearbeitet.
Das Fehlerbild war, wie auch beim vorangegangenen Fotoapparat, verwirrend: Der Leiterzug steuert eine der Fokussierungsspulen der Linse. Daraufhin drehte der CD-Antrieb nicht los. Was auch immer das eine mit dem anderen zu tun hat.
Mit einem dünnen Draht geflickt, fertig. Etwa so wie in Steckbare Flexkabel gezeigt.
Bisweilen möchte man die Spulendrahtenden nicht auf die Leiterplatte löten.
In diesem Fall, aus einem Casio-Taschen-Übersetzer (japanisch-englisch-deutsch), wurde für möglicht geringe Temperaturbelastung des Flexkabel-Trägermaterials eine wismuthaltige Lötpaste 42/Bi58/T3 benutzt. Die unansehnlichen Geschwülste treten trotzdem aus dem Trägermaterial aus.