Veraltet: Betrifft nur Röhren-Fernsehgeräte

RGB-Umschaltung

Ihr Fernseher ist mit einer Sparschaltung ausgestattet, wobei die RGB-Quelle Videotext (intern) und Scart-Buchse (extern) einfach verbunden sind. Das kann nicht gut gehen.

Bei ausgeschalteter Signalquelle (genauer: Standby) wird der Videotext durch evtl. Gleichspannungen auf den RGB-Leitungen daran gehindert, zur RGB-Matrix durchzukommen. (Die RGB-Matrix ist ein Schaltkreis mit einem Y/R-Y/B-Y-Eingang [auch YUV genannt] und mindestens einem RGB-Eingang. Sie erledigt die Helligkeits-, Kontrast- und Farbkontrast-Einstellung sowie die Ansteuerung der Videoendstufen auf der Bildrohrplatine.)

»Richtige« Fernseher haben RGB-Matrizen mit zwei RGB-Eingängen, einen für Videotext und einen für Scart. (Oft ist nur eine Scart-Buchse RGB-fähig!)

Mit etwas Geschick und idealerweise einem Schaltplan, aber zumindest mit der Standardbeschaltung aus dem Datenblatt zur RGB-Matrix kann man diesen Umschalter selbst aufbauen. Machen Sie sich also auf eine Fummelorgie in Ihrem Fernsehgerät gefasst.

Beachten Sie dabei, dass RGB-Matrizen einen RGB-Umschalteingang besitzen, der videofrequent umschalten kann. So wird bei Videotext der Mixbetrieb (Text vor Fernsehbild) realisiert. Diesen Eingang muss man irgendwie mit umschalten.

Low-Speed und trivial: Relais

Per Schaltspannung am Pin 8 (12 V, nicht belastbar!) werden mit einem Relais kurzerhand alle vier Leitungen vom Videotext-Dekoder zur Scart-Buchse umgeschaltet.
RGB-Umschalter mit Relais: übersichtlich
Vorteile: Nachteile:

High-Speed: Analogsignalschalter

Standardmäßig liegt das RGB-Signal von Scart am Eingang der RGB-Matrix, der Videotext-Schaltkreis schaltet auf Videotext um.
Weil der 4053 (74HC4053) einen recht hohen Kanalwiderstand aufweist, müssen die 75-Ohm-Widerstände _vor_ den IC gelegt werden.

Vorteile:

Nachteile: Die Bezeichnungen SU und LU habe ich aus DDR-Schaltplänen entnommen. Die exakte Definition ist mir unbekannt, aber eine gängige Deutung ist Schneller Umschalter und Lahmer Umschalter.

Klemmung nachrüsten

Ursache für die Kontrastarmut im Mix-Betrieb ist die inkorrekte Schwarzwertklemmung hinter dem Umschalter. Die Klemmung muss vor den Umschalter!

Am einfachsten ist die Klemmung auf den niedrigsten Spannungswert. Weil RGB-Signale hoffentlich keine Synchronanteile enthalten, ist dies gleichbedeutend mit einer Schwarzwertklemmung. Dazu braucht man 3 Dioden und 3 Widerstände.

Einfache Schwarzwertklemmung (1 Kanal dargestellt)
Wer sicher gehen will, macht die Schwarzwertklemmung »exakt« auf der hinteren Schwarzschulter mit einem 4066 (74HC4066) und dem Spitzenwert des Sandcastle-Impulses.
Exakte Schwarzwertklemmung (1 Kanal dargestellt)
Den Sandcastle-Impuls („Strandburg“, wegen der Form auf dem Oszi-Bild) gibt es in jedem üblichen Fernsehgerät mit analoger Farbdekoder-Schaltung. Oft ist die Leitung irgendwo mit „SC“ beschriftet. Diese Leitung führt ein 3-Pegel-Signal mit den Spannungen 5 V zum Austasten (Dunkeltasten) des Elektronenstrahls und 12 V zur Erkennung des Farbhilfsträgers (Farb-Burst), sonst 0 V. Von der Form her wie ein invertiertes FBAS-Signal bei weißem Bild, aber mit nach nach hinten verschobenen Synchronpulsen (die keine sind). Der 12-V-Puls liegt auf der hinteren Schwarzschulter (also nach dem Synchronsignal bei FBAS) und ist deshalb günstig zur Schwarzwertklemmung bei Fernsehsignalen, wenn diese zusätzlich Synchronsignale enthalten sollten.
Die übrigen Schaltpläne bin ich hier noch schuldig!

Fernbedienbare Umschaltung