Minutenimpuls-Zentraluhr

Uhren sind ein Blickfang, defekte Uhren auch.
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Fest installierte Uhr, schon verkabelt; rechts das Uhrwerk, die Spulen aus Mittweida
Diese Art von Uhr fällt nicht herunter, und man kann sie nicht abnehmen: Das Zifferblatt ist Teil der Wand!

Die Zentraluhr – auch Mutteruhr genannt – ist schon lange außer Betrieb, und so stand diese Nebenuhr schon seit Jahren.

Steuerschaltung

Das vorgefundene Uhrwerk benötigt bipolare Minutenimpulse von 60 V. Eine Steuerschaltung würde man heutzutage mit Funkuhr-Empfänger und Mikrocontroller erschlagen; hier wurden mal nahezu ausschließlich — passend zur Uhr – DDR-Bauelemente verbaut.

Schaltung

Schaltplan, Eagle-Quelle

Funktionsprinzip

So läuft das Uhrwerk auf lange Zeit funkuhr-genau (dank langzeitstabiler Netzfrequenz); nur die Sommerzeit-Umstellung muss man von Hand vornehmen — sowie Stromausfälle korrigieren.

Natürlich kann man auch mehrere Nebenuhren parallel schalten! Für etwa 10 Uhren ist hier das Netzteil ausgelegt, die Relaiskontakte für ca. 30 Uhren. Leider wurde im Umkreis keine weitere Nebenuhr mehr gefunden.

Layout

Als einmalige Bastelsache ohne SMD-Bauelemente wurde auf Lochrasterplatte aufgebaut. Diemal also kein Eagle-Layout!
[Schaltung]
So sieht's aus! (Jauchzet, Frolytet!)

Gerät

Schließlich hat die Leiterplatte noch ein (altes) Gehäuse abbekommen.
[Schaltung]
Gerätefoto (ohne Netzteil)
Auch Etiketten sind bei mir open-source! Hier als gezipte Winword-2000-Datei.

Nachtrag

An Stelle der Relais lassen sich auch Transistoren einsetzen. Hier eine erprobte, robuste und clevere Schaltung mit Bipolartransistoren, garantiert ohne Brückenkurzschluss, gesehen in einer Märklin-Digitaleisenbahnsteuerung.
Eine robuste Vollbrücke aus Bipolartransistoren, als Ersatz für die 4 Relais aufzubauen

Um ruhestromfrei zu bleiben benötigt diese Vollbrücke high-aktive Steuerimpulse, also noch einen Inverter, oder muss komplementär aufgebaut werden. Mit den oben gezeigten Relais war es eben doch schön einfach. Die Dimensionierung der Bauteile sei hier mal Sache des Anwenders: Mit genügend großen Vorwiderständen und bekannten Stromverstärkungen ist eine solche Schaltung sogar kurzschlussfest machbar.

Diese Endstufe wurde auch bei einem Weihnachtsbaum-Wechselrichter wiederverwendet und in einen astabilen Multivibrator eingebettet. Diese Grundschaltung ist so praktisch, dass man sich diese (als Bastler) unbedingt merken sollte!