Ein handelsüblicher China-Adapter enthält wirklich nichts weiter als einen Trafo für den Fernhörer und funktioniert halbwegs brauchbar.
All diese Schaltungen, die die Hörerleitung anzapfen, funktionieren nicht sinnvoll beim Freisprechen! Dazu müsste man die (analoge!) Telefonleitung hochohmig anzapfen und potenzialgetrennt übertragen.
Hier wird kapazitive Kopplung verwendet, keine Transformatorkopplung.
Die Speisung erfolgt, gesteuert vom 3-stufigen Umschalter:
Die Stromaufnahme beträgt 120 µA. Speisespannungsbereich 1,8 .. 5,5 V. Die CR2032-Knopfzelle mit typisch > 200 mAh würde damit über 2 Monate im Dauerbetrieb halten.
Schaltplan und Board-Layout als Eagle-Quelle
Die Einstellregler R17 und R19 dienen zum Feinabgleich der Gleichtaktunterdrückung (auf minimale Brummspannung drehen). Alle Widerstände der Eingangsspannungsteiler müssen 1 % Genauigkeit haben. Für > 60 dB Gleichtaktunterdrückung müssen die paarweisen Spannungsteiler besser als 0,1 % Abweichung haben, daher der Einsteller.
Mit den Einstellern R9 und R18 wird schließlich der Ausgangspegel eingestellt. Die Vorwiderstände R9 und R10 begrenzen die maximal einstellbare Verstärkung auf 100; sonst würde die obere Grenzfrequenz laut Datenblatt zum INA333 unter 3,3 kHz sinken, und der Ton wäre dann dumpfer als bei Telefonqualität.
Mit den wahlweise bestückbaren Ausgangskondensatoren wird die Zuordnung zum linken bzw. rechten Kanal hergestellt. Hier gezeichnet ist Fernhörer (Gesprächspartner) links und Mikrofon (eigene Stimme) rechts.
Be den meisten Telefonen ist das 4-adrige Hörerkabel so beschaltet:
Der Schaltungsaufwand lohnt sich nicht!
Besser, man schlachtet aus alten Modems den Koppeltransformator aus und schaltet diesen parallel zum Hörer. Also genauso wie es die Chinesen tun.
Auch an einem ISDN-Telefon ist die Rückhördämpfung „absichtlich“ so schlecht, dass man das eigene gesprochene Wort im Hörer deutlich hört, nur wenig leiser als das Wort des Gesprächspartners. Damit ist es leicht, einen Trafo aus einem alten Modem in die Hörerleitung zu schalten.
Der Trafo wurde schließlich zusammen mit einem parallel geschalteten 100-Ω-Widerstand in Reihe zum Hörer geschaltet. An seinem Ausgang befindet sich ein Kondensator zur Abkopplung der Mikrofonspeisung aus der Soundkarte.
Ein Schaltplan fehlt hier, ist aber trivial.
Funktioniert viel besser als die eisenlose Variante, aber das eigene Sprechsignal ist kaum zu hören. Da bietet es sich an, noch ein Mikrofon nebst Verstärker für den zweiten Kanal dazu zu setzen. Dynamikkompression wäre nun nicht schlecht …
Im Einsatzfall das Mikrofon anzuzapfen wäre ziemlich aufwändig, weil eine Verstärkerstufe sicherlich vor den Koppeltrafo muss, die gespeist werden will. Außerdem bringt das nichts beim Freisprechen.