Es geht hier um Überlegungen, um mit Stromausfällen in einem Haus (nicht: Eigentums- oder Mietwohnung) zurecht zu kommen.
Ausgelöst durch den Sturm Friederike im Januar 2018, bei dem beim Elternhaus für 8 h der Strom weg war; Bäume waren auf eine 25-kV-Mittelspannungsleitung gefallen. Andere Haushalte hatten gar 24 h keinen Strom. Fehlendes Licht und Fernsehen könnte man verschmerzen, wenn man nicht gerne eine Info hätte, wie lange der Strom fehlt. Und dann wird's langsam eiskalt in der Wohnung, und es bleibt nichts übrig als sich ins Bett zu verkriechen.
Was also ist vorbereitend zu tun, und was, wenn man gar nicht da ist? Muss man nun vor jedem Urlaub Kühlschrank und Gefriertruhe ausräumen, aus Angst vor dem nächsten Sturm?
Es sind die folgenden Fälle zu unterscheiden:
Nicht untersucht wird Notstrom für Alarmanlagen, da solche Systeme eigene (unterbrechungsfreie) Stromversorgungen mitbringen sollten.
Diese hängt man zweckmäßigerweise an eine eigene 12-V-Versorgung im Haus, die (manuell) von der Autobatterie gespeist wird. Dazu muss man eine Leitung in die Garage installieren und die Verbraucher davon speisen. Ob man die Geräte direkt, mit Tiefsetzstellern oder mit teureren, isolierten DC/DC-Wandlern speisen muss, muss man Gerät für Gerät selbst herausfinden. Schnurlostelefone wollen sogar manchmal Wechselspannung haben.
Diese Geräte haben allesamt mit Informationstechnologie zu tun. Sie sollten, manuell an die Autobatterie geklemmt, permanent laufen, und dennoch so wenig Strom benötigen, dass die Autobatterie ohne (via Lichtmaschine) zu laden mehrere Tage durchhält.
Diese Geräte mit einer Leistungsaufnahme von je 100 W müssen von einem Notstromaggregat gespeist werden, das man von Hand einkoppeln und anwerfen kann. Es genügt Intervallbetrieb, um das Verderben von Lebensmitteln oder das Auskühlen des Hauses (Wasserleitungen: Frostgefahr!) zu verhindern.
Es genügt Intervallbetrieb: Geht man zu Bett, macht man das Aggregat aus und steht mal zwischendurch auf, um das Aggregat in der Nacht noch mal für eine Stunde laufen zu lassen. Diesen Umstand kann man sich durchaus mal antun.
Wärmepumpen sind nicht notstromfähig!! Deren Leistungsaufnahme erfordert einen sehr starken Dieselgenerator. Im Fall einer Wärmepumpe sollten Wasserleitungen gesondert notstromfähig geschützt werden, etwa mit einer elektrischen Rohrheizung. Oder man lässt vor der Abwesenheit das Wasser ab; dazu sollte die Wasseranlage zweckmäßig ausgelegt sein: Überall deutliche Steigungen. Die Warmwasserheizung wird mit Frostschutzmittel geschützt. Alles andere in einem Haus ist hinreichend frostsicher. Für den Wohnbereich empfiehlt sich eine Not-Zusatzheizung, typischerweise ein Kamin.
Notstrom für mehr als die oben angegebenen Geräte ist Luxus! Insbesondere für Elektrowärmegeräte wie Föhn, Wasserkocher, Elektroherd, Backofen, Raumheizgebläse. Wenn's das Aggregat hergibt, bitteschön, aber der Gesamtwirkungsgrad ist elend. Keinesfalls funktionieren elektrische Durchlauferhitzer; mit ihren 20 kW bilden sie praktisch einen Kurzschluss für die ansonsten völlig ausreichenden kleinen Aggregate.
Bei Abwesenheit geht es nur darum, dass nichts bei einem längeren Stromausfall (über 4 h) kaputt geht oder verdirbt. Das Auto als 12-V-Quelle steht nicht zur Verfügung und wird auch nicht benötigt.
Das Notstromaggregat benötigt einen elektrischen Anlasser sowie eine Starterbatterie. Das Stromnetz muss mit einem Netzausfallrelais abgetrennt werden, und eine Automatik muss greifen, um
Die simpelste „Automatik“ ist der eingeweihte Nachbar, der das Aggregat anwirft und überprüft. Aber der kann ja auch gerade im Urlaub sein.
Eine solche Anlage sollte jährlich überprüft werden. Entweder manuell oder durch einen tatsächlichen Stromausfall.