Dach mit Solarzellen als Dachhaut

Vorüberlegung: Heutzutage sind Solarzellen im Quasistandardformat 1762 × 1134 × 30 mm³ (450 W, 21,5 kg) 36 Stück auf einer Europalette sind für unter 2 k€ zu haben. Das sind dann 774 kg, 16,2 kW und knapp 72 m². Zeit darüber nachzudenken, bei Neubau oder Vollrekonstruktion das gesamte Dach nur damit zu decken. Denn konventionelle Dachpappe, Pappschindeln, Schiefer oder Dachziegel sind auch nicht umsonst zu haben, und haben ebenfalls ihr Gewicht. Auch auf der Nordseite (hier auf der Nordhalbkugel). Notfalls erst mal ohne Energienutzung.

Es sieht elegant aus, aber es gibt folgende Vorbedingungden:

Dichtheit

Normalerweise gibt es für diesen Zweck „Solardachziegel“ sowie Paneele mit speziellem Eindeckrahmen, aber diese würden die Kosten explodieren lassen. Das simple Zusammenkleben von Paneelen mit Silikonfugen ist billig und sieht elegant aus, aber ist thermisch instabil und nur für kleine Flächen zu empfehlen. Sowie wenn's darunter auch mal nass werden darf, etwa beim Carport oder einer Garage. Noch schlechter als Silikon ist Bitumen.

Für „ernsthafte“ Dichtheit wird man die Paneele in Ablaufrichtung überlappen lassen und quer dazu mit einer Blechrinne unterstützen. Das entspricht einer Splintdeckung bei Bieberschwanz-Einfachdeckung. Diese findet man historisch nur noch in Scheunen. Gegen Flugschnee müssen verbleibende Spalte trotzdem von unten elastisch verschlossen werden. Eine durchgehende Unterspannbahn scheidet aus, da die Kontrollmöglichkeiten arg eingeschränkt sind und der elektrische Zugang versperrt wird.

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Um bei der Überlappung keine Solarfläche zu bedecken, wird man die Paneele mit einem Alublechwinkel in Firstrichtung verlängern. Eine Silikonfuge und ein paar rostfreie Schrauben + Muttern sollte so lange halten wie das Paneel.

First, Traufe und Ortgang bedürfen Sonderkonstruktion aus Alublech.

Kräfte

Jedes Paneel muss sicher befestigt werden! Dabei ist die Anzahl der nutzbaren Fixierungen recht begrenzt: Nur am Paneelrand.

Begehbarkeit, Hagelschlag

Das Paneel sollte an seiner weißen Unterseite, nicht am Rand, durch exakt angepasste Holzlatten getragen werden. So bleibt es sicher begehbar. Richtwert: 2 „Latten“ mit mindestens 6 cm Kantenlänge. Die Ober- und Unterkante werden noch extra gestützt.

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Sog

Keinesfalls dürfen Paneele angehoben werden können. Am geeignetsten erscheinen mir dazu passende Konterlatten, deren Enden unter das Aluprofil am Paneelrand greifen und so die Ablaufrinne nicht behindern.

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Herunterrutschen

Ohne geeignete Fixierung vor allem an der Oberkante rutschen alle Arten von Flacheindeckung früher oder später Richtung Traufe. Eine exakt positionierte Dachlatte ermöglicht das Festschrauben des Aluprofils.

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