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Erste Erfahrungen in der Nutzung von Multimedia-Mail

Der durch metamail erweiterte UA elm (Rel. 2.4PL21) wurde den Nutzern von Workstation-Pools zur Verfügung gestellt. Für das Erstellen und Versenden von Multimedia-Nachrichten wurde das Tool mimail entwickelt und elm um das Kommando 'M' erweitert. Mit mimail kann man entsprechend seiner Umgebung (mailcap) recht einfach Nachrichten mit multimedialen Teilen erzeugen (Abb. 3).

Da die Darstellung von MIME-Nachrichten dialoggeführt und automatisch erfolgt und keine spezifischen Kenntnisse voraussetzt, stieß diese neue Möglichkeit sofort auf großes Interesse. Das Versenden von Multimedia-Nachrichten wird noch recht zurückhaltend praktiziert. Dies hat u.a. folgende Gründe:

Für X-Terminals und X-Emulationen gibt es Probleme mit Audio-Informationen. Neben zum Teil noch fehlenden Audiofähigkeiten taucht das Problem auf, daß man diese Informationen natürlich lokal hören will, und nicht dort, wo der Mail-UA abläuft. Im Moment ist dies mittels Berkeley-rsh realisiert (mit den bekannten Problemen). Die beste Lösung wäre ein ''X-Protokoll'' für Audio; dafür gibt es erste Ansätze.

Einige quantitative Aussagen über die Zunahme von Mail-Umfängen wurden mit Hilfe eigenentwickelter Hilfsmittel gewonnen. Tab. 3 enthält die zu transportierende Datenmenge für eine Testnachricht in den verfügbaren Repräsentationen (Spalten 2/3: ohne Protokoll-Overhead, 4/5: mit Overhead der zwei verbreitetsten Mail-Transportprotokolle). Die höheren Werte für SMTP sind durch die Textrepräsentation der Nachrichtenköpfe und die 7-bit-Kodierung der Daten verursacht. Als Testnachricht diente die erste Seite dieses Beitrags; die Werte für X.400 (außer ASCII) sind mangels Implementierung rechnerisch ermittelt worden.

Weiterhin wurde die Verteilung der Mail-Umfänge ermittelt (Abb. 4).



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Frank Richter, Dezember 1993