7.4. Uneigentliche Integrale
Bei uneigentlichen Integralen ist das Integrationsintervall und/oder
der Integrand unbeschränkt,
solche Integrale treten in physikalischen Anwendungen eigentlich
häufiger
auf als ''eigentliche''
Integrale. Sätze über die Existenz (= Konvergenz) von
uneigentlichen
Integralen,
Cauchyscher Hauptwert, Gamma-Funktion
7.5. Das Riemann-Sieltjes-Integral
Dieses macht das Leben leichter, wenn kontinuierliche und diskrete
Grössen gleichzeitig
mitspielen
7.6. Das Lebesgue-Integral
Motivation I: der metrische Raum aller Funktionen, die im Riemannschen
Sinn integrierbar sind,
ist nicht vollständig. Motivation II: Parsevalsche Gleichung und
Fourierreihen im Zeit- und
Frequenzbereich (wir machen erstmals Bekanntschaft mit dem Begriff
des Hilbertraums).
Grundidee der Konstruktion des Lebesgue-Integrals und etwas
Masstheorie,
Kriterium für Riemann-Integrierbarkeit
8. Mehrfachintegrale und Vektoranalysis
8.1. Flächen- und Volumenintegrale
Definitionen, Berechnung über iterierte Integrale,
Funktionaldeterminante
und
Variablensubstitution, Zylinder- und Kugelkoordinaten, uneigentliche
Flächen- und
Volumenintegrale. Suche nach Verallgemeinerung des Hauptsatzes der
Differential- und
Integralrechnung auf Flächen- und Volumenintegrale erfordert die
Einführung neuer Integrale
(über Kurven und Oberflächen) und Kärung der Frage,
was man in höheren Dimensionen
unter einer Stammfunktion versteht
8.2. Kurvenintegrale
8.2.1. Kurvenintegrale 1. und 2. Art
Definition als Grenzwert gewisser Integralsummen, Interpretation von
Kurvenintegralen 1. Art
als Masse und von Kurvenintegralen 2. Art als Arbeit im Kraftfeld oder
Zirkulation im
Geschwindigkeitsfeld oder Spannungsabfall im elektrischen Feld.
Berechnung
ist einfach,
sobald wir nur eine Paramatrisierung der Kurve haben
8.2.2. Die Greensche Formel
Eine der fundamentalsten Formeln ist die Formel von Stokes, die besagt,
dass das Integral
einer Differentialform über dem Rand eines Gebietes gleich dem
Integral des Randes der
Differentialform über das gesamte Gebiet ist (man kann ein
''Partial''
hoch- und runterziehen).
Im eindimensionalen Fall ist die Formel von Stokes gerade der Hauptsatz
der Differential- und
Integralrechnung. Die Greensche Formel, die ein Kurvenintegral 2. Art
über den Rand eines
ebenen Gebietes mit einem Flächenintegral über diese Gebiet
verknüpft, ist der Spezialfall
der Formel von Stokes für zwei Dimensionen. Interpretiert man
das auftretende
Kurvenintegral 2. Art geeignet, so erhält man zweidimensionale
Versionen eines anderen Satzes
von Stokes (Zirkulation ist gleich Integral über die Wirbeldichte)
und des Satzes von
Gauss-Ostrogradsky (Fluss ist gleich Integral über die
Quelldichte).
8.2.3. Potentialfelder
Definition von Potentialfeldern (= Gradientenfeldern = konservativen
Feldern) und des
Potentials, Berechnung von Kurvenintegralen über Potentiale,
Bedingungen
für die
Wegunabhängigkeit von Kurvenintegralen, Notwendigkeit der
''Integrabilitätsbedingung''
(= Symmetrie der Jacobimatrix), Hinlänglichkeit der
''Integrabilitätsbedingung''
für einfach
zusammenhängende Gebiete
8.3. Oberflächenintegrale
Glatte Flächen im Raum, Parametrisierung von Fächen,
Normalenvektor,
Tangentialebene,
Richtungskosinusse A,B,C und Fundamentalkoeffizienten E,F,G,
Flächeninhalt
von Flächen
im Raum (Vorsicht: Schwarzscher Zylinder), Orientierbarkeit von
Flächen
im Raum
(Vorsicht: Möbiussches Band), Definition von
Oberflächenintegralen
1. und 2. Art über
geeignete Integralsummen, Formeln zur Berechnung von
Oberflächenintegralen
unter
Verwendung von Parametrisierungen
8.4. Vektoranalysis
8.4.1. Divergenz und Satz von Gauss-Ostrogradsky
Gauss-Ostrogradsky verbindet ein Oberflächenintegral über
dem Rand eines
dreidimensionalen Körpers mit einem Volumenintegral
über
diesen Körper und ist ein
Spezialfall der in 8.2.2 erwähnten allgemeinen Formel von Stokes.
Physikalisch besagt der
Satz, dass der Fluss durch den Rand eines Körpers gleich dem
Integral
über die Quelldichte ist.
8.4.2. Rotation und Satz von Stokes
Hier geht es um einen anderen Spezialfall der in 8.2.2 erwähnten
allgemeinen Formel von
Stokes, der dummerweise aber auch Satz von Stokes heisst. Dieser Satz
verknüpft ein
Kurvenintegral über den Rand einer Fläche im Raum mit einem
Oberflächenintegral über die
Fläche. Physikalisch bedeutet der Satz, dass die Zirkulation
längs
des Randes
einer Fläche im Raum gleich dem Oberflächenintegral der
Wirbeldichte
ist.
8.4.3. Der Hamiltonformalismus
Man führt einen Operator ''Nabla'' ein, mit dem man dann - etwas
Fingerspitzengefühl
und Übung
vorausgesetzt - wie mit einem gewöhnlichen Vektor rechnet
8.4.4. Wirbelfreie Felder
In einfach zusammenhängenden Gebieten ist die Theorie der
wirbelfreien
Felder gerade die
Theorie der Potentialfelder
8.4.5. Quellfreie Felder
Bedingungen für Quellfreiheit (= Inkompressibilität),
''Wirbel
haben keine Quellen'' und
partielle Umkehrung dieser Feststellung, Vektorpotentiale
8.4.6. Harmonische Funktionen
Quell- und wirbelfreie Felder, Laplaceoperator, Beispiele von
harmonischen
Funktionen,
Zusammenhang zwischen harmonischen Funktionen zweier
Veränderlicher
und analytischen
Funktionen (= Summen von Potenzreihen)
8.5. Krummlinige Koordinaten
Gradient, Divergenz, Rotation, Zeitableitungen, und Integrale in
rechtwinkligen krummlinigen
Koordinaten, Jacobische Formel für den Laplaceoperator in
beliebigen krummlinigen Koordinaten
8.6. Deltafunktion und
Poisson-Gleichung
Deltafunktion als Beispiel einer Distribution. Kennt man eine
Funktion, für die der Laplace-Operator
die Deltafunktion ergibt, so weiss man auch eine Funktion, für die
Laplace eine beliebig vorgegebene
Funktion liefert.
9. Gewöhnliche Differentialgleichungen
9.1. Allgemeines
Klassifizierung von Differentialgleichungen, Ordnung,
Lösungsmannigfaltigkeit,
Anfangsbedingungen, Randbedingungen
9.2. Existenz, Eindeutigkeit und Fortsetzbarkeit der Lösung
Grundlegende Sätze, Beispiele und Gegenbeispiele, Begriff der
Integralkurve
9.3. Elementar integrierbare Typen von Differentialgleichungen
Trennung der Veränderlichen, Substitutions-Tricks, exakte
Differentialgleichungen,
lineare Differentialgleichungen 1. Ordnung
9.4. Systeme von Differentialgleichungen
Beispiele, Begriff des Phasenraums und der Phasenkurve, Sätze
über Existenz, Eindeutigkeit
und Fortsetzbarkeit der Lösung
9.5. Differentialgleichungen höherer Ordnung
Beispiele, Zurückführung auf den Fall eines Systems 1.
Ordnung
9.6. Lineare Systeme von Differentialgleichungen
Systematisierung (variable oder konstante Koeffizienten, homogen oder
inhomogen),
Beschreibung der Lösungsmannigfaltigkeit, Exponentialfunktion
von Matrizen,
Variation der Konstanten
9.7. Autonome Systeme
Phasenporträts von autonomen Systemen, Exkurs in die Welt der
nichtlinearen Systeme:
Linearisierungssätze und Sätze über die Stabilität
von Gleichgewichtslagen, globale Phänomene
9.8. Spezielle nichtlineare Differentialgleichungen
Airy-, Bessel-, Hermite-Funktionen und dergleichen
9.9. Eigenwertprobleme
Eigenwertprobleme für Differentialoperatoren in der
Quantenmechanik und bei
Separationsansätzen für partielle Differentialgleichungen