Abb. 3a zeigt physikalische Größen, wie sie beim Betrieb der Einzelaktoren auftreten. Für jede physikalische Domäne wurde ein gleichnamiges Teilmodell eingeführt (Abb. 4). Innerhalb der Teilmodelle befinden sich die Beschreibungen der jeweiligen physikalischen Wirkprinzipien durch direkte Implementierung der mathematischen Beziehungen. Die Hardwarebeschreibungssprache HDL-A gestattet dabei auch die Eingabe komplexer analytischer Ausdrücke, wie z. B. Gl. (1). Voraussetzung bei der Modellierung ist die Einhaltung der Kausalitätsbedingung für alle zu modellierenden Prozesse und die Beachtung des Energieerhaltungssatzes, der sich in den verallgemeinerten Kirchhoffschen Sätzen äußert. Zur Verbindung von Teilmodellen unterschiedlicher physikalischer Domänen wurden vordefinierte Interfaceobjekte mit speziellen Datentypen verwendet, die jeweils entsprechend dem zu beschreibenden Netzwerk eine Fluß- und Differenzgröße definieren (nature-Konzept).
Domäne des Netzwerkes und der Interfaceobjekte | Differenzgröße | Flußgröße |
elektrisch | Spannung | Strom |
mechanisch I | Geschwindigkeit | Kraft |
mechanisch II | Weg | Kraft |
mechanisch III | Winkelgeschwindigkeit | Drehmoment |
thermisch | Temperatur | Wärmefluß |
fluidisch | Druck | Volumenfluß |
Die Netzwerkelemente können dabei gleichzeitig Interfaceobjekte unterschiedlicher physikalischer Domänen besitzen. Besonders auf höheren Abstraktionsniveaus besteht eine weitere leistungsfähige Modellierungsmöglichkeit in der Eingabe von impliziten Gleichungen im equation-Teil der Modellbeschreibungen. Verwendung findet diese Art der Modellierung u. a. zur Definition von Nebenbedingungen für die Gleichungen im procedural-Teil der Modellbeschreibung. Die Verbindung aller Teilmodelle erfolgte innerhalb von Eldo-Netzlisten, da die Sprache HDL-A als eine Vorabimplementierung von VHDL-AMS noch keine Strukturbeschreibung (,,Verdrahtung``) im derzeitigen Sprachumfang gestattet.